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«Weiterbildungen geben viel Selbstvertrauen»

Nadia Albecki hat den Housekeeper 2023 gewonnen. Dank diesem Sieg haben sich für sie ein paar Türen geöffnet.

Nadia Albecki erfährt von ihrem Sieg am «Housekeeper». (Aniela Schafroth)

Nadia Albecki, wo sind für Sie, dank dem Sieg am Berufswettbewerb Housekeeper, Türen aufgegangen?

Ich habe für mich selbst eine Tür gefunden, nämlich mit der Mitgliedschaft beim Berufsverband Hotellerie & Hauswirtschaft. Da werden viele Themen behandelt, die mich persönlich beschäftigen.

Woran denken Sie genau?

Ich schätze die Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung. Jedoch überlege ich mir, wie man diese noch besser auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zuschneiden könnte. Vor allem Ausländerinnen und Ausländer sind da wegen der Sprache und weil sie mit dem hiesigen Bildungssystem nicht vertraut sind, eher im Nachteil. Das würde ich gerne ändern. Darum möchte ich mich aktiv im Verband einbringen. Denn eine Weiterbildung wirkt sich positiv auf das Selbstvertrauen der Mitarbeitenden aus. Das habe ich persönlich erfahren. Dank meiner Weiterbildung traue ich mir selbst mehr zu.

Konnten Sie auch wertvolle Kontakte knüpfen?

Durch das dazugewonnene Selbstvertrauen getraue ich mich mehr, auf Leute zuzugehen. Und da ich durch meinen Sieg an Bekanntheit gewonnen habe, kommen vermehrt Leute auf mich zu. Es braucht Zeit, Kontakte zu festigen. Für mich ist es wichtig, Leute aus der Branche zu kennen, mit denen ich mich austauschen kann.

Als Arbeit für den Wettbewerb Housekeeper haben Sie in Ihrem Betrieb, dem Seniorenzentrum La Vita in Goldach/SG, die Wäscheversorgung und die Arbeitsabläufe optimiert. Hat sich das bereits ausbezahlt?

Wir konnten die Effizienz und die Nachhaltigkeit stark verbessern. Ausserdem hat sich auch die Qualität unserer Arbeit gesteigert. Unsere Bewohnenden haben kaum noch etwas zu beanstanden. Und wir konnten die Waschmittelmenge um 30 Prozent verringern. Wir führen mehr interne Schulungen durch. Zudem haben wir die Arbeitssicherheit und den -komfort für die Mitarbeitenden optimiert.


«Wer am ‹House­keeper› teilnehmen möchte, sollte gross träumen.»


Was meinen Sie mit mehr Komfort?

Wir haben die Arbeitsplätze analysiert und dabei festgestellt, dass die Ergonomie nicht überall optimal ist. Wir konnten die Arbeitsplätze zu einem grossen Teil bequemer machen. Ausserdem arbeiten wir derzeit daran, die Arbeitsabläufe zu digitalisieren. Das ist aber noch in den Anfängen.

Wie hat Ihr Arbeitgeber auf die Optimierungen und Ihre Teilnahme am Wettbewerb reagiert?

Mit Freude und Stolz. Ein positiver Effekt dieser Optimierungen ist, dass sich das Image des Seniorenzentrums La Vita damit aufgewertet hat. Und dass das Team und meine Vorgesetzten mich an diesem Wettbewerb unterstützt haben, zeigt, dass man im La Vita den Mitarbeitenden eine grosse Wertschätzung entgegenbringt.

Was raten Sie Berufsleuten, die im kommenden Jahr am Berufswettbewerb House­keeper teilnehmen möchten?

Nur schon die Teilnahme an sich lohnt sich auf jeden Fall. Man lernt dabei viel über sich selbst. Und man kann wichtige Kontakte knüpfen. Wer am «Housekeeper» teilnehmen möchte, sollte an sich selbst glauben und gross träumen.

Sie absolvieren derzeit die Weiterbildung Bereichsleiterin Hotellerie-Hauswirtschaft. Wie schaffen Sie das neben Ihrem Beruf und der Familie?

Mein Lebenspartner und meine beiden Söhne unterstützen mich nach Kräften. Denn mein Beruf gibt mir die Möglichkeit, mich selbst weiterzuentwickeln. Somit bin ich allgemein zufriedener, und das wirkt sich natürlich auch auf meine Familie aus.

(Daniela Oegerli)


Zur Person

Nadia Albecki (44) ist seit 2021 Teamleiterin Hauswirtschaft im Seniorenzentrum La Vita in Goldach/SG. Davor war sie in den Alters- und Pflegeheimen Teufen tätig und hat die Grundbil­-dung Fachfrau Hauswirtschaft absolviert. Sie stammt aus Belarus und ist Mutter von zwei Söhnen.

Mehr Informationen unter: lavita-goldach.ch