Die Schweiz ist ein Erfinderland. Der Wer-hat’s-erfunden-Spot mit Erich Vock als Gesicht von Ricola lief 16 Jahre und hat Kultstatus erlangt. Doch wer hat denn das Ricola-Bonbon erfunden?
Ricola ist eine Familiensache. 1930 legte Emil Richterich den Grundstein. Heute führt Felix Richterich das Unternehmen in dritter Generation.
Das Herz von Ricola schlägt in Laufen/BL. Dort in der Nordwestschweiz ist das Unternehmen fest verwurzelt. In seinem Geburtsort Laufen gründete 1930 der Bäcker und Konditor Emil Richterich das Confiserie-geschäft Richterich & Compagnie. Bonbonspezialitäten, vor allem Hustenbonbons, sind von Beginn weg ein wichtiger Teil des Angebots. Emil Richterich beschäftigte sich intensiv mit der Heilkraft von Kräutern und experimentierte mit eigenen Mixturen.
Der Durchbruch kam 1940 mit der Erfindung der 13-Kräuter-Mischung. Es ist die Geburtsstunde des Ricola-Originals, des Schweizer Kräuterzuckers, unverkennbar durch seine eckige Form. Seine Rezeptur ist bis heute nahezu unverändert. 1948 änderte Emil Richterich den Namen seines Unternehmens. Aus den Anfangsbuchstaben von Richterich & Co Laufen machte er Ricola.
Von den Kräutern bis zum Endprodukt ist es bis heute ein langer Weg. Direkt nach der Ernte kommen sie nach Laufen ins Kräuterzentrum. Hier werden jährlich 1400 Tonnen frische Kräuter verarbeitet, getrocknet, gereinigt, geschnitten, gelagert und gemischt. So entsteht die 13-Kräuter-Mischung, welche Basis aller Ricola-Produkte ist.
Die meisten kennen das Kräuterbonbon zum Lutschen. Die wenigsten wissen aber, dass damit auch gekocht werden kann. So verrät die Website von Ricola nicht nur verschiedene Rezepte mit den jeweiligen Kräutern, sondern auch mit den fertigen Produkten. Wie beispielsweise ein grüner Smoothie mit Zitronenmelissenbonbons. Dafür die Bonbons im Wasser aufkochen, bis sie sich auflösen. Das Bonbonwasser abkühlen lassen. In der Zwischenzeit etwas Spinat, einen grünen Apfel, eine gefrorene Banane, Ingwer und eine Handvoll frische Zitronenmelissenblätter zerkleinern und eine Limette auspressen. Alle Zutaten mit dem Bonbonwasser in einen Mixer geben und gut mixen.
Mit Zitronenmelissenaroma gibt es auch ein Instantpulver, das sich zu einem aromatischen Tee mischen lässt. Diesen je nach Jahreszeit heiss oder kalt servieren.
Eine weitere Idee ist die Kräuter-Caramel-Crème-brûlée. Dafür Kräuter-Caramel-Bonbons in einem Mörser zerstossen und zusammen mit etwas Vollrahm in einer kleinen Pfanne langsam zum Kochen bringen, so dass sich die Bonbons auflösen. In einer Schüssel mit einem Schneebesen das Eigelb zusammen mit dem Zucker und einer Prise Salz gut vermischen. Den aufgekochten Bonbon-Rahm unter Rühren langsam in die Eigelb-Zucker-Mischung geben und alles gut vermischen. Zügig die Masse in vier backfeste Schälchen geben und im vorgeheizten Backofen fest werden lassen. Den Zucker auf der Crème verteilen. Vor dem Servieren unter dem Backofengrill karamellisieren.
(Ruth Marending)