Das Badezimmer ist die Visitenkarte des Hotelzimmers. Daher schenken die Mitarbeitenden in der Hauswirtschaft dem Bad besondere Aufmerksamkeit.
Rebekka Studer ist Leiterin Hauswirtschaft im Hotel Bären in Dürrenroth/BE und Vorstandsmitglied beim Berufsverband Hotellerie & Hauswirtschaft. Sie hat viel Erfahrung, was die Reinigung und Werterhaltung betrifft. Die Art, Oberflächen zu reinigen, habe sich in den letzten Jahren stark verändert: «Als ich meine Lehre begann, begegnete ich vor allem der so genannten Eimermethode. Die Lauge wurde in verschiedenen Eimern in den Farben rot, gelb und blau angemischt und entsprechend für das WC, die Dusche oder das Lavabo benutzt.»
Heute, gut zehn Jahre später, hätten sich viele andere Methoden durchgesetzt. Eine beliebte Variante sei die Pre-Wet-Methode, auch vorgefeuchtete Methode genannt. Diese verwende man in Altersheimen und Spitälern oft. Dabei werde eine vorgegebene Anzahl Reinigungstücher in eine Box gelegt und mit der richtigen Menge Wasser und Reinigungsmittel angefeuchtet. Die Tücher müssen eine Weile stehen bleiben, damit sie die richtige Feuchtigkeit erlangen. «Für die Reinigung werden dann die einzelnen Reinigungstücher der Box entnommen, für eine bestimmte Fläche verwendet und dann gewaschen.» Diese Methode spare viel Wasser, da die Oberfläche nur einmal abgespült werden müsse.
Im Hotel Bären wendet das Hauswirtschaftsteam für die Reinigung der Böden die Pre-Wet-Methode an. «Wir haben viele positive Erfahrungen damit gemacht, und es spart viel Zeit», resümiert Rebekka Studer. Grosse Hotels verfügen über Waschmaschinen, bei denen man für den letzten Waschgang das Reinigungsmittel beigeben und die Tücher vorbereiten könne. «Somit sparen sich die Mitarbeitenden einen Arbeitsschritt.» Beispielsweise die Firma Diversey bietet dieses System an.
Eine weitere Reinigungsmethode ist die so genannte Schaum- oder Trocken-Methode. Bei dieser wird das Reinigungsmittel in Flaschen abgefüllt und auf das trockene Mikrofasertuch gegeben. «Wichtig dabei ist, dass das Reinigungsmittel als Schaum verwendet wird», sagt die Leiterin Hauswirtschaft. Auch bei dieser Methode werde die Oberfläche zuerst abgespült, um die losen Verschmutzungen zu entfernen. Danach mit dem trockenen Mikrofasertuch mit dem Reinigungsmittel darauf gereinigt und im gleichen Schritt poliert. «Wir verwenden bei uns im Betrieb diese Methode für die Reinigung der Badezimmer.» Beispielsweise die Firmen Ecolab oder Wetrok bieten diese Methode an.
Aus Gründen des Umweltschutzes seien chemiefreie Methoden wie beispielsweise der Mikro-Trockendampfreiniger immer gefragter. «Für mich ist es momentan noch schwer vorstellbar, komplett chemiefrei zu reinigen», gibt Rebekka Studer zu bedenken. Allerdings sei das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger und viele machten sich darüber Gedanken. Vielleicht könne man in einem ersten Schritt kleinere Bereiche chemiefrei reinigen und danach die Ergebnisse analysieren.
Natürlich existieren auch noch andere Reinigungsmethoden. Es sei für den Betrieb und als Ausbildnerin nicht einfach, die richtige Variante zu finden. «Und nicht jeder kann sich mit allen Methoden anfreunden. Für mich ist es allerdings wichtig, dass ich mir die Zeit nehme, verschiedene Methoden zu testen und kennenzulernen, damit ich das Ergebnis meinen Lernenden weitergeben kann», erklärt die Leiterin Hauswirtschaft. Für sie sei es auch wichtig, keine falschen Empfehlungen zu machen, nur weil sie sich nicht auskenne oder nicht davon überzeugt sei.
(Daniela Oegerli)
Um die richtige Reinigungsmethode herauszufinden, lohnt es sich, bei professionellen Reinigungsfirmen anzufragen. Rebekka Studer rät, nicht nur auf den Preis zu achten, sondern auch auf den Eindruck, den die Firma hinterlasse. Es sei für sie wichtig zu wissen, wie der Vertreter einer Firma auftrete. Auch das Fachwissen und die Erreichbarkeit spielen eine Rolle.