Die Metzgerei Grauwiler lud Mitglieder des Netzwerkes Nordwestschweiz ein, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.
Wenn es in der Schweiz um die Fleischverarbeitung geht, kommt niemand um das Basler St.-Johann-Quartier herum. Hier hat die 1869 gegründete Bell ihren Sitz, der grösste Schlachtbetrieb der Schweiz. In unmittelbarer Nachbarschaft ist aber eine andere, viel ältere Metzgerei zu Hause, der Familienbetrieb Grauwiler mit Gründungsjahr 1821. Dass die Metzgerei sich nicht vor der grossen Konkurrenz verstecken muss, zeigt ein Blick auf die Sortimentsliste. Stolze 690 Produkte aus den Bereichen Fleisch, Fisch und Spezialitäten sind da zu finden. Zu Letzteren gehören unter anderem die Erfolgsprodukte Basler Eierspätzli und Roastbeef.
Der Netzwerkanlass der Region Nordwestschweiz, organisiert von Lara Büch und Michel Bucher, hat dann auch viele Interessierte angesprochen, die in ihren Küchen Produkte der Metzgerei verarbeiten. Darunter auch Salome Lienin, Köchin im Diakonissenheim auf der Chrischona nahe Basel. «Ich habe für die Besichtigung extra einen Tag frei genommen», verrät die 45-Jährige. «Wir arbeiten in unserem Betrieb mit vielen Produkten von Grauwiler. Da hat es mich sehr interessiert, woher sie kommen.»
Geschlachtet wird im Lohnauftrag extern. Aufgeteilt in zwei Gruppen erkundeten die Besucher die Produktion, die auf zwei Gebäude verteilt ist. Die Tiere werden halbiert oder geviertelt angeliefert, ausgebeint und zu Plätzli, Braten und Co. verarbeitet. Im zweiten Gebäude, in dem sich auch die Verwaltung befindet, hatten die Besucher einen Einblick in die Feinverarbeitung. Geschäftsführer Sean Schneider (30) erklärt: «Wir sind auf grosse Kunden ausgelegt.» Die Gastronomie sei mit über 300 Kunden für sie sehr wichtig. Schneider gehört der jüngsten Generation an und hat die Geschäfte im letzten Frühjahr übernommen.
(Ruth Marending)