Melanie Fink, Direktorin und Leiterin Hauswirtschaft in der «Frutt Lodge», plant vor Saisonende für die Wintermonate.
Bevor Melanie Fink die wohlverdiente Saisonpause antreten kann, gibt es für sie in ihrem Betrieb auf Melchsee-Frutt noch viel zu tun. «Vor dem ersten Schnee müssen wir sämtliche unverderbliche Ware auf den Berg bringen», sagt sie. «Alles, was vergessen geht oder während der Wintermonate ausgeht, muss für teures Geld hinauftransportiert werden.»
Toilettenpapier, Reinigungsmittel, Servietten, Getränke – vom Mineralwasser bis zum Wein – Trockenware wie Teigwaren oder Reis, all dies muss in genügenden Mengen eingekauft werden. Diese Ware wird per Camion die kurvige Bergstrasse hinaufgefahren, die jeweils in einer Richtung befahrbar ist, die stündlich wechselt.
Mit dem ersten Schnee wird dieser Zugangsweg geschlossen. Dann bleibt nur die Bergbahn als Transportweg. «Pro Kilo zahlen wir 35 Rappen. Das summiert sich ganz schön, wenn wir schlecht planen.» Letzten Herbst lagerte Melanie Fink 120 Tonnen Ware für den Winter ein. Und dennoch reichte es nicht ganz: «Aufgrund der guten Buchungen musste ich Waschmittel nachbestellen», sagt sie. In der gleichen Grössenordnung wird sie auch in diesem Jahr Ware besorgen, einfach mit ein wenig mehr Waschmittel.
Ist alles auf dem Berg und die Wintersaison gestartet, gilt es, nicht nur möglichst wenig auf den Berg hieven zu müssen, sondern auch möglichst wenig Abfälle hinunterzuschaffen. «Wir sammeln alles, was möglich ist, bis zum Frühjahr in separaten Containern auf dem Berg», hält Melanie Fink fest. So gibt es Container für Glas, Papier, Karton, PET und Holz. Restmüll wird eingelagert, lediglich Nassmüll wird ins Tal hinuntergebracht. «Das sind ebenfalls grosse Mengen, deshalb vermeiden wir Food Waste, wo immer es geht.»
Auch für die Schmutzwäsche gibt es eine Lösung. «Weil wir das ganze Jahr mit dem erschwerten Warentransport konfrontiert sind, haben wir eine eigene Lingerie.» Dort wird alles gewaschen: Küchen- und Bettwäsche, Frotteetücher, Gäste- und Mitarbeiterwäsche. Die Lingerie ist übrigens die Abteilung mit den kleinsten Rekrutierungsproblemen: «In unserem Housekeeping arbeiten fast ausschliesslich Portugiesen. Verlässt uns jemand, wissen unsere Mitarbeiter meistens einen Ersatz aus der Heimat.» Kein Wunder: «Unsere Lingerie hat Tageslicht und Blick auf den See, ein herrlicher Arbeitsort.»
(Ruth Marending)