Vor einem Monat wurde der Koch und Hotelier Dario Cadonau zum «Gastrostern 2016» gewählt. Welche Erfahrungen hat er mit dem Titel gemacht?
Dario Cadonau: Sehr gut. Es war meine erste Nacht der Gastronomen und ich war positiv überrascht. So viele Leute, die tolle Stimmung – ich habe Bekannte wiedergetroffen, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. Es war für mich ein toller Abend.
Das war natürlich mein persönlicher Höhepunkt des Abends. Nach der Siegerehrung rief ich meine Frau an, die zu Hause unseren Betrieb leitete. Sie öffnete gleich eine Flasche Champagner, um mit unseren Mitarbeitenden zu feiern.
Nein, im Gegenteil. Das Echo auf den «Gastrostern» ist riesig. Es gibt viele Reaktionen von Freunden und Gästen. Was mich aber vor allem überrascht und sehr freut, sind die vielen Glückwünsche von Berufskollegen, per Telefon, E-Mail und sogar per Post.
Sie ist mir extrem wichtig, denn die Branche braucht guten Nachwuchs. Deshalb bilden wir selber Lernende aus. Zudem unterstützen wir unsere Mitarbeitenden bei ihrer Entwicklung. Dies tun wir mit internen Schulungen und indem wir ihnen zeigen, welche weiteren Karrieremöglichkeiten sie in ihren jeweiligen Berufen haben. Ausserdem versuchen meine Frau und ich, die jungen Berufsleute mit unserer Begeisterung fürs Gastgewerbe anzustecken.
Ich finde sie grundsätzlich spannend und werde sie im Auge behalten. Aber ich werde sicher nicht auf jeden Trend aufspringen. Der ganzen Technologisierung zum Trotz bin ich überzeugt, dass die klassische Küche mit ihren Grundlagen zentral bleiben wird und muss. Es macht aber Sinn, neue Erkenntnisse und Methoden in die klassische Küche einfliessen zu lassen und so etwas Neues zu erschaffen.
(Interview Riccarda Frei)
Dario Cadonau führt mit seiner Frau Tamara das In Lain Hotel Cadonau in Brail/GR. Der mit 17 Gault-Millau-Punkten und einem Michelin-Stern ausgezeichnete Koch wurde 2015 mit dem Titel «Koch des Jahres» geehrt.