Das Universitätsspital Zürich ist für den neuen Beruf Hotellerie-Hauswirtschaft gewappnet.
Stefan Priem-Sferra, Bildungsverantwortlicher Hotellerie-Hauswirtschaft im Universitätsspital Zürich USZ, und Michèle Furrer, Lernende im ersten Ausbildungsjahr, haben in den kommenden drei Jahren einiges vor. «Mein Ziel ist, dass die Lernenden in der Ausbildung nicht nur fachliche Kompetenzen erlangen», sagt Stefan Priem-Sferra. Sie lernen, selbständig zu arbeiten, Verantwortung zu übernehmen und im Team zu agieren. «Ausserdem möchte ich, dass sie interessiert sind und Eigeninitiative zeigen.»
Die Lernende Michèle Furrer sagt nach ihren ersten Wochen im USZ, dass ihr der Ausbildungsplatz sehr gut gefällt. «Ein Bürojob kam für mich nie infrage.» Ihr Klassenlehrer in der Sekundarschule riet ihr zu einer Schnupperlehre im Hotel. Sie schaute sich den Beruf der Hotelkommunikationsfachfrau an, merkte aber, dass man dabei auch viel am Computer sitzt. «Die Arbeit hier im Spital ist spannend, und ich habe Kontakt zu vielen verschiedenen Menschen.» Am meisten freue sie sich auf die Patientenhotellerie, welche auch ein Teil ihrer Ausbildung sein wird. Die ersten Wochen ihrer Lehre arbeitete sie in der Wäscherei. «Vor allem in der Bettenzentrale hat es mir sehr gut gefallen.» Auch der Zusammenhalt unter den anderen Lernenden sei sehr gut. «Diejenigen, welche mit mir im gleichen Lehrjahr sind, besuchen am selben Tag die Berufsschule.»
Stefan Priem-Sferra sieht die Revision der Grundbildung positiv: «Der Beruf in der Hauswirtschaft hat in den letzten Jahren leider an Ansehen verloren. Der neue Beruf ist eine gute Lösung, dem entgegenzuwirken.» Bei den Hotelfachleuten und den Hauswirtschaftsfachleuten gab es viele Überschneidungen, das habe man korrigiert. Ausserdem sei die Ausbildung nun zeitgemässer. Der Bildungsverantwortliche kritisiert jedoch, dass es teilweise noch nicht klar sei, was am QV verlangt werde. Natürlich sei es noch nicht so weit, aber er müsse seine Lernenden auch fundiert darauf vorbereiten können.
Stefan Priem-Sferra bildet im Universitätsspital Zürich seit dreizehn Jahren Lernende aus, jeweils drei pro Ausbildungsjahr. Damit die Lernenden in jede Kompetenz Einblick erhalten, arbeitet er mit externen Akteuren zusammen. «Es sind Bereiche, die wir im Spital nicht abdecken können.» So erhalten die Lernenden zum Beispiel einen Einblick in die Zentralwäscherei in Zürich. Oder sie verbringen ein paar Wochen im Hotel Storchen in Zürich.
(Daniela Oegerli)