Warum hat es mit der Bewerbung wieder nicht geklappt? Manchmal liegt die Antwort in den Bewerbungsunterlagen, manchmal aber auch im Social-Media-Profil.
«Wie gehen Sie mit Bewerbungen um? Was sind die Todsünden, mit denen sich ein Bewerber bei Ihnen disqualifiziert?» Das deutsche Staufenbiel Institut und Kienbaum hat für seine Studien «Job Trends» und «Recruiting Trends» 2017 Personalfachleute befragt.
Für 99 Prozent der Personalverantwortlichen ist der Lebenslauf mit Abstand das Wichtigste an einer Bewerbung. Zeugnisse und Bewerbungsbrief werden im Vergleich zum Lebenslauf nur von 72 respektive 71 Prozent der Fachleute als wichtig erachtet.
Da der Lebenslauf eine so grosse Bedeutung hat, sollten sich Stellensuchende auch grosse Mühe geben, um damit positiv aufzufallen. Umso mehr, weil 78 Prozent der Human-Resources-Verantwortlichen die erste Auswahl alleine treffen und sich für den Bewerbungs-Check nur kurz Zeit nehmen. Die Hälfte von ihnen investiert maximal fünf Minuten pro Bewerbung.
Wie die Studienergebnisse zeigen, achten 87 Prozent der Personalfachleute auf die Struktur des Lebenslaufs und des Begleitbriefs. Sie soll übersichtlich und klar sein. Das bedeutet: gleichmässiger Abstand der Seitenränder, einheitliche, angenehm lesbare Schrift und Schriftgrösse sowie maximal zwei Farbtöne. Inhaltlich sollte der Lebenslauf vollständig sein. Lücken in der Biografie sollten nicht verheimlicht, sondern erwähnt und begründet werden.
Das Bewerbungsfoto ist als Teil des Lebenslaufs zwar nur für 38 Prozent der HR-Fachleute von Bedeutung. Dennoch sollten Stellensuchende ein aktuelles professionelles Porträtfoto im Passbildformat von sich beifügen.
Ein Muster, wie die optimalen Bewerbungsunterlagen aussehen sollten, kann man auf der Webseite www.hotelgastrounion.ch kostenlos herunterladen.
In den beiden Studien wurde nicht nur ermittelt, was für die Personalverantwortlichen bei Bewerbungen wichtig ist, sondern auch, welche Bewerbungssünden sie nicht verzeihen. Hier eine Übersicht über die Killerkriterien:
Was Stellensuchenden oft zu wenig bewusst ist: Personalverantwortliche können googeln. Und sie nutzen Facebook, Instagram und Co, um mehr über einen Bewerber zu erfahren. Die Online-Recherche fällt nicht immer positiv aus. Zwölf Prozent der HR-Verantwortlichen gaben an, dass sie aufgrund des Internet-Checks Bewerbern abgesagt haben. Es macht daher Sinn, vor dem Abschicken einer Bewerbung zu prüfen, wie man sich in der digitalen Welt präsentiert. Kompromittierende Fotos und unangemessene Posts sollte man sicher löschen.
Stellensuchende sollten sich ausserdem die Bandansage ihres eigenen Telefonbeantworters einmal genau anhören. Peinliche Texte, Gestammel, Gestotter und schlechte Tonqualität machen keinen guten Eindruck auf zukünftige Chefs.
(Riccarda Frei)