Jungkoch Markus Schmid weiss genau, was er will. Für die World Skills trainiert er nicht nur das Kochhandwerk, sondern auch seine mentale und physische Fitness.
«Seit ich die Swiss Skills gewonnen habe, bin ich nicht mehr derselbe Mensch», sagt Markus Schmid. Der 21-jährige Koch aus dem Appenzell hat seit seinem Sieg an den Schweizer Berufsmeisterschaften im Jahr 2022 viel gelernt: «Ich bin erwachsener geworden, übernehme mehr Verantwortung und gehe selbstbewusster auf andere Menschen zu.» Entsprechend hat er sich auch nicht gescheut, während der Vorbereitungen auf die World Skills eine Zusatzlehre als Fleischfachmann zu beginnen.
Seit Mai fokussiert sich Markus Schmid allerdings nur noch auf die World Skills: Um fünf Uhr steht er auf, trainiert den ganzen Tag, abends fährt er Velo oder geht Joggen für die Fitness. «Meist wird es 23 Uhr, bis ich ins Bett komme», so der junge Koch. Stören tut ihn das straffe Programm nicht: «Natürlich ist es anstrengend, aber ich bin sowieso nicht der Typ, der lange ruhig sitzen kann. Und ich weiss, wofür ich das alles mache.»
An den World Skills will Schmid in der besten Verfassung seines Lebens sein. Er trainiert nicht nur Koch-Handwerk und Fachwissen, sondern achtet auch auf seinen Schlaf, die Fitness und sein Gewicht. Zudem absolviert er regelmässiges Mentaltraining.
Die Aufgabe für die World Skills erhält Markus Schmid Ende Juli. Allerdings werden sich 30 Prozent der Aufgabe bis einen Tag vor dem Wettkampf ändern. Klar ist aber jetzt schon: Der Wettbewerb bewegt sich wieder mehr in Richtung Berufsalltag. Entsprechend will Schmid vor allem mit perfektem Handwerk überzeugen: «Eine Masse in eine Form streichen, kann jeder Koch. Ich möchte in Lyon möglichst viele Skills zeigen, mit verschiedenen Schnittarten arbeiten und viel von Hand herstellen.»
So gut vorbereitet kann eigentlich nichts mehr schief gehen – oder? Markus Schmid ist sich bewusst: «Vor Ort kochen schlussendlich alle mit Wasser. Ob man die geforderte Leistung abrufen kann, hat nicht nur mit Vorbereitung, sondern auch mit der Tagesverfassung zu tun. Und natürlich gehört auch etwas Glück dazu.» Trotzdem ist das junge Talent optimistisch: «Ich blicke mit einem sehr guten Gefühl in Richtung World Skills – und freue mich schon auf die Rangverkündigung.»
(Angela Hüppi)
Das Interview mit Daniel Inauen lesen Sie hier!
Die Berufsweltmeisterschaften finden vom 10. bis 15. September in Lyon (FR) statt. Das Swiss Skills National Team wird mit 45 Wettkämpferinnen und Wettkämpfern in 41 Skills antreten.