Die Schweiz ist keine Food-Destination. Nur wenige Gäste kommen explizit wegen der Kulinarik in unser Land. Dennoch ist die Kulinarik für den Gast wichtig. Auch in kleineren Städten gibt es mittlerweile spezielle Food- und Beverage-Angebote. Eine nicht vollständige, dennoch interessante Auswahl.
Bei der dritten Ausgabe der kulinarischen Entdeckungsreise «Bio-Genuss im Stedtli, Saveurs Bio à Morat» gibt es ein Acht-Gang-Menü aus biologischen Zutaten sowie Bio-Weinen aus der Region. «Food-Touren erlauben uns, regionale Angebote bekannt zu machen», sagt Deborah Defalque von Region Murtensee. «Auch bieten sie eine Gelegenheit, Insider-Tipps zu vermitteln. Die Resonanz auf Seiten der Gäste ist sehr positiv, und wir stellen eine echte Begeisterung in allen Alterskategorien fest.»
Wochenende vom 20. und 21. September. Verschiedene Startzeiten. Preis: 95 Franken.
1848 wurden bei Rheinfelden unterirdische Salzvorkommen entdeckt. Auf einer Tour gehen die Gäste auf Zeitreise rund ums weisse Gold. Unterwegs gibt es ein Drei-Gang-Salz-Menü. Mit Food-Touren begonnen hat Rheinfelden Tourismus 2010. Die erste Tour war ein Bier-Beizen-Bummel. «Als Bier-Hauptstadt der Schweiz ist das Thema naheliegend», sagt Stéphanie Berthoud, Leiterin Stadtbüro. Damit auch Nicht-Biertrinkende angesprochen werden, wurde die Salz-Gourmet-Tour konzipiert.
Die Salz-Gourmet-Tour kann von Gruppen gebucht werden. Sporadisch gibt es auch öffentliche Touren. Nächstes Datum: 23. November. Start: 17.30 Uhr. Dauer: drei Stunden. Preis: 99 Franken.
Seit 2009 gehört der Ort mit dem schachbrettförmigen Strassennetz zum Unesco-Welterbe. Im Rahmen der Kampagne Taste my Swiss City von Schweiz Tourismus wurde eine Food-Tour lanciert, die nun weiterentwickelt wurde. Tiana Conlon von Tourisme neuchâtelois sagt: «Unsere Idee war, weiterhin eine Tour anzubieten, welche Sightseeing mit Essen verbindet.» Entstanden ist eine Tour, die Restaurants und Händler kombiniert. «Die Rückmeldungen sind positiv, die Besucherzahlen steigen.»
Dienstags bis samstags zwischen 10 und 17 Uhr. Dauer: rund drei Stunden. Preis: 55 Franken.
Die dreistündige Kulinarikwanderung mit rund acht Kilometern startet im Dorf und endet auf der Tschentenalp. Geboten wird ein Acht-Gang-Menü mit Amuse-Bouche und Weinbegleitung durch Sommelier Thomas Hari in verschiedenen Gastrobetrieben. Mitmachender Betrieb unter anderen ist das «Bryn Williams at The Cambrian»: «Wir machen bei der Kulinarik-Wanderung mit, weil es uns Freude bereitet, gemeinsam mit anderen Betrieben ein unvergessliches Erlebnis zu schaffen», so das Hotel.
Datum: 28. September. Dauer: drei Stunden. Kosten: 199 Franken.
Im Dorneck in der Nordwestschweiz wechseln sich die Kantone Solothurn und Baselland. Eine kulinarische Wandertour führt in drei Restaurants. Im Kloster Dornach können Interessiertee zudem zusätzlich eine Übernachtung buchen.
Wanderroute 2,5 Stunden: Kloster Dornach-Dom Arlesheim-Ermitage Arlesheim-Schönmatt Gempen-Denkmal Schlacht von Dornach-Schlosshof Dornach. Wandermenü-Light für 60 Franken, Wandermenü Deluxe 95 Franken.
In der EHL Hotelfachschule Passugg im bündnerischen Passugg findet am Samstag, 14. September, das traditionelle Food Festival unter dem Motto «World Flavors Crafted by EHL Students» statt. Dabei wird die kulturelle Vielfalt der Studierenden gefeiert, die aus 37 Ländern stammen. Diese kochen an diesem Tag ihre Lieblingsgerichte aus ihren Heimatländern. Die Stationen dazu werden von den Studierenden selbst gestaltet.
Kosten: 48 Franken, inklusive Essen an allen Ständen und Welcome Drink. Für Kinder unter zwölf Jahren gratis.
Rund um die historischen Ortschaften Weinfelden, Boltshausen und Ottenberg liegt der Weinweg Weinfelden. Winzerporträts, Informationstafeln über Weinregion und Kunstinstallationen vermitteln Interessantes zum hiesigen Weinbau. Am Bahnhof Weinfelden liegt der Degustationsrucksack bereit, bestückt mit Karte, Weinglas, handgemachten Kräuterchips und Safecode. Mit letzterem können auf dem Weg zwei Safes geöffnet werden, die Weine aus der Region zur Verkostung bereithalten.
Dauer: individuell. Kosten: 25 Franken pro Person für Gruppen bis sieben Personen, ab acht Personen 21 Franken pro Person.
Bei dieser Tour ist eine gewisse Trinkfestigkeit von Vorteil. Denn es geht durch die Restaurants und Bars des Kantonshauptortes. Bei jedem Halt gilt es bei dieser etwas anderen Beizentour, ein Rätsel zu lösen. Ziel ist, auf diese Weise verschiedene Getränke zu erspielen. «Mit diesem Angebot erhalten die mitmachenden Wirte neue Gäste, die gerne ein weiteres Getränk konsumieren und bestenfalls wiederkommen», sagt Christoph Clavadetscher, Co-Geschäftsführer der Foodtour GmbH.
Dauer: zirka vier Stunden mit fünf Stationen, sechs Getränken sowie zwei Zwischenverpflegungen zur Stärkung. Kosten: 62 Franken. Ab vier Personen buchbar. Mindestalter: 18 Jahre.
(Ruth Marending)
Täglich verbringt der Feriengast im Schnitt mit Essen am Tisch.
Die traditionelle Schweizer Küche basiert stark auf Käse, Fleisch und Kartoffeln.
Restaurants listet der Michelin-Führer Schweiz auf, die einen der begehr-ten Sterne haben. Das entspricht der höchsten Konzentration an ausgezeichneten Restaurants in Europa.
Lediglich zwei Prozent der Gäste kommen laut dem Tourismus Monitor Schweiz von Schweiz Tourismus wegen der Kulinarik in unser Land.
Die Schweiz ist für ihre Natur bekannt. Dies führt dazu, dass viele Gäste die Schweiz eher mit Aktivitäten in der Natur als mit Kulinarik verbinden.
Nicht nur ältere Generationen, sondern auch Junge interessieren sich immer mehr für Essen, Herstellungsarten sowie Anbaumethoden.
Alle Erkenntnisse stammen von einer Innotour-Veranstaltung im September 2023 zum Thema «Warum ist die Schweiz keine Food-Destination?» .