Ende April löst sich die Interessengemeinschaft Tourismus Graubünden auf. Das hat Folgen für die Plattform grhome.ch.
Vor gut 30 Jahren wurde die Interessengemeinschaft Tourismus Graubünden (ITG) als Koordinationsstelle für tourismuspolitische Aktivitäten ins Leben gerufen. Zu den Aufgaben der ITG gehörte es unter anderem, die Bevölkerung für die Belange der Tourismusbranche zu sensibilisieren und eine emotionale Nähe zum Tourismus zu schaffen. Als Mittel dazu wurde die Plattform grhome.ch etabliert (siehe Box).
Die Mitgliedschaft in der Community von grhome.ch ist für Ein- und Zweitheimische* gratis. Die Members profitieren von Vorteilen wie Rabatt in Bündner Hotels oder exklusive Eventtickets. Bisher hat die Interessensgemeinschaft Tourismus Graubünden die Plattform grhome.ch bewirtschaftet. Doch damit ist nun Schluss. Die ITG wird aufgelöst. Zwar müssen die ITG-Mitglieder an ihrer nächsten und gleichzeitig letzten Generalversammlung die grhome.ch
Die Plattform grhome.ch wurde am 1. Dezember 2017 ins Leben gerufen. Sie verbindet Einheimische und so genannte Zweitheimische zu einer Community. Die rund 11 000 Mitglieder dieser Community posten Ausflugs- und Eventtipps, teilen Erlebnisse und motivieren sich dadurch gegenseitig, den Tourismuskanton Graubünden und seine Attraktionen zu erkunden.
Auflösung noch absegnen, doch das dürfte eine reine Formsache sein. Bergbahnen Graubünden, Gastrograubünden sowie Hotelleriesuisse Graubünden – drei wichtige Partner der ITG und zusammen Inhaber der Stimmenmehrheit – sind für die Auflösung der Organisation.
Die drei Verbände sind sich einig, dass grhome.ch nach der Auflösung der ITG weiter bestehen soll. Sie scheinen selber aber wenig Interesse daran zu haben, die Plattform zukünftig in eigener Regie zu betreiben.
«Eine Möglichkeit bestünde darin, einen separaten Verein zu gründen, der die Trägerschaft von grhome.ch übernimmt», schlägt Yvonne Brügger-Vogel vor. Sie war von 2016 bis März 2021 Geschäftsführerin der ITG. Obschon sie eigentlich bereits seit einem Jahr nicht mehr für die Interessensgemeinschaft Tourismus Graubünden arbeitet, wird Yvonne Brügger-Vogel den ITG-Präsidenten Peter Engler bei den Auflösungs- und Abschlussarbeiten unterstützen.
Auf die Frage, wer ab Ende April die bisherigen Aufgaben der ITG übernimmt und erledigt – wie etwa die Koordination von touristischen Impulsprogrammen –, gibt es keine abschliessende Antwort. Angedacht ist, für die Erledigung tourismuspolitischer Angelegenheiten jeweils spezielle Fach- und Projektgruppen zusammenzustellen.
(Riccarda Frei)
*Zweitheimische = Ferienhaus- und Zweitwohnungsbesitzer