Die Gaststätten der «L’Aubier» in der Romandie sind Demeter-zertifiziert. Die Philosophie des Qualitätslabels macht sich allerdings auch andernorts bemerkbar.
Eine Landwirtschaft, bei der alle Beteiligten einen Preis erhalten, der für sie stimmig ist und in welcher ein Bauernhof nur so viele Tiere beherbergt, wie er selbst versorgen kann: Das sind zwei der wichtigsten Grundsätze von Demeter. Nach diesen wirtschaftet auch das zukunftsgerichtete Unternehmen «L’Aubier» aus der Romandie.
«Die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise mit ihrer ganzheitlichen Sicht auf Tiere und Pflanzen bietet entscheidende Elemente, um die Bodengesundheit zu erhöhen und den Hoforganismus in ein Gleichgewicht zu bringen», fasst Christoph Cordes, Verwaltungsratsmitglied von «L’Aubier», die Vorteile von Demeter zusammen. «L’Aubier» hat zwei Standorte, je einen in Neuenburg und Montezillon/NE.
In der Stadt Neuenburg befindet sich ein Hotel mit Café und integrierter Kaffeerösterei. Der ländlich gelegene Standort Montezillon setzt sich aus einem Hotel mit Seminarräumen, einem Laden, einer Käserei und einem Restaurant zusammen.
«Ein Grossteil der Produkte, darunter Fleisch, Getreide, Gemüse, Käse, Milch und Joghurt, beziehen wir direkt von unserem Hof, beziehungsweise unserer Käserei», sagt Christoph Cordes. Die Produkte, die nicht in Demeter-Qualität beschafft werden können, sind entweder Knospe- oder Biozertifiziert. Der nachhaltige Ansatz betrifft jedoch auch andere Bereiche der «L’Aubier». «Dazu gehören nebst der Landwirtschaft auch das wirtschaftliche Konzept, die sozialen Aspekte sowie die Themen Bauökologie und Energiebeschaffung», führt Christoph Cordes aus. So sei etwa der Strom hundert Prozent natürlich und star-zertifiziert.
Dass Nachhaltigkeit und ein respektvoller Umgang mit der Natur im Trend liegt, bemerkte «L’Aubier» auch während der Pandemie. Das Hotel in Montezillon hatte trotz dieser auch die letzten zwei Jahre keine grossen Probleme, die Zimmer zu füllen. In Neuenburg seien die Menschen etwas verhaltener gewesen.
«Wir haben gemerkt, dass die Menschen das Bedürfnis hatten, ins Freie zu kommen, in die Natur. Bei uns können sie dies mit einer schönen Aussicht, in einem ruhigen Rahmen und an einem nachhaltigen Ort», so Christoph Cordes. Noch mehr Nähe zur Natur als im Hotel in Montezillon ist fast nicht möglich. Christoph Cordes sagt: «Die Kühe, welche die Milch für den Käse, das hausgemachte Eis oder die Milch im Milchkaffee geben, weiden vor den Fenstern des Restaurants. Auch das Getreide für das Brot wächst in Sichtweite.»Désirée Klarer
Gastronomiebetriebe, die Demeterzertifiziert sind, müssen sich an einige Richtlinien halten. Diese betreffen unter anderem Lagerung, Einkauf und die Art und Weise, wie Lebensmittel zubereitet werden. Für die Verwendung nicht zertifizierter Produkte ist eine Ausnahmebewilligung erforderlich. Der Einsatz von Mikrowellen ist verboten.