Die Tourist Information Samedan wird derzeit von Lernenden geführt. Diese wollen den Gästen im Ort unter anderem die Vorteile digitaler Tools aufzeigen.
Mara Simões (19), Lernende Kauffrau EFZ Hotel-Gastro-Tourismus HGT im dritten Lehrjahr, ist seit dem 12. Juli stolze Leiterin der Tourist Information Samedan. Dabei wird sie von Lars Balzarolo (zweites Lehrjahr) und Reto Inhelder (erstes Lehrjahr) unterstützt. «In der zweiten Juliwoche wurden wir von der Informationsstellenleiterin Larissa Gräf in unsere Aufgabe eingeführt. Aber eigentlich wussten wir bereits, worauf man bei der Gästebetreuung auf der Informationsstelle achten muss. Nur die Umgebung, also Samedan, war neu.»
Mittlerweile sind Mara Simões und ihre beiden Unterstifte, die davor in den Touristeninformationsstellen in Sils, Celerina und St. Moritz waren, mit den touristischen Highlights von Samedan vertraut. Und bestrebt, diese den Touristinnen und Touristen der Region näherzubringen. Wortwörtlich. «Es ist angedacht, die Gäste mit einer mobilen Infostelle zu unterstützen. Dies vor allem in Samedan selbst, aber auch mal auf Muottas Muragl oder an anderen Stellen, wo Wanderwege starten oder die Leute zusammenkommen. Beispielsweise am Wochenmarkt in Samedan», erläutert Mara Simões.
Damit Gäste auch ohne die mobile Infostelle wissen, in welches Restaurant sie gehen oder welche Ver- anstaltung sie besuchen könnten, pushen die Jugendlichen den digitalen Reisebegleiter Tweebie. Dieser befindet sich auf fest installierten Touchscreens in Sils, Zuoz Pontresina und Celerina. Gäste, die den Reisebegleiter mitnehmen möchten, müssen dazu einen QR-Code einscannen und die Seite ihrem Startbildschirm auf dem Smartphone hinzufügen. «Wir möchten den Gästen die Vorteile des Reisebegleiters näherbringen. Aber natürlich haben wir alle Informationen auch in Papier dabei, für jene, die sich im Umgang mit dem Smartphone oder dem Tablet vielleicht noch nicht so wohl fühlen», sagt Lars Balzarolo (17).
Dass die drei jungen Erwachsenen die digitalen Informationsmöglichkeiten gegenüber den Gästen so stark betonen, soll deren Erleben im Ort vereinfachen. Aber es hat auch noch einen anderen Grund. «Wir möchten in der Zeit, in der wir für die Informationsstelle verantwortlich sind, ökologischer handeln und unter anderem möglichst wenig ausdrucken», erläutert Reto Inhelder.
Für das Wissensquiz, das die drei Lernenden zu Beginn ihrer Amtszeit entworfen haben, haben sie dennoch ganz traditionell Papier verwendet. Aus gutem Grund: «Es soll schliesslich für alle Generationen zugänglich sein», sagt Reto Inhelder.
Es ist das erste Mal, dass Engadin St. Moritz Tourismus (ESTM AG), die Dachorganisation, zu der auch die Samedan Tourist Information gehört, von Lernenden geführt wird. Jan Steiner, Brand Mana-ger der ESTM AG sowie Teil des Thinktanks des Projekts, sagt: «Wir wollten den Lernenden die Chance geben, mehr Verantwortung zu übernehmen und sich einzubringen. Die Partner in der Region haben alle positiv reagiert. Nun sind wir gespannt, wie das Pilotprojekt verläuft. Verläuft es gut, werden wir es jedes Jahr durchführen. »
(Désirée Klarer)
Die Engadin St. Moritz Tourismus AG ist als Tourismusorganisation für die Vermarktung des Oberengadins zuständig. Die Vision der Tourismus-organisation ist es, St. Moritz und das Engadin als welt-weiten Inbegriff einer alpinen Feriendestination zu etablieren.