Online-Buchungsplattformen sollen Schweizer Hoteliers keine Mindestpreise vorschreiben dürfen. Der Ständerat will die engen Preisparitätsklauseln verbieten.
Der Gesamtumsatz von booking.com, Expedia und HRS wird auf mehr als 1 Milliarde Franken und die von den Hotels an die Plattformen bezahlten Kommissionen auf 150 Millionen Franken geschätzt.
So genannte enge Preisparitätsklauseln verpflichten die Hotels, auf ihrer eigenen Internetseite den Preis auf einer oder mehreren Buchungsplattformen nicht zu unterbieten.
Der Ständerat hat dazu eine Motion von Pirmin Bischof (CVP/SO) mit 34 zu 5 Stimmen angenommen. Das nächste Wort hat der Nationalrat.
Der Ständerat folgt mit seinem Entscheid der Wirtschaftskommission (WAK). Diese war nach Anhörungen in der Branche zum Schluss gekommen, dass die Vorgabe der Buchungsplattformen den Wettbewerb behindert. Denn nur Buchungsplattformen würden profitieren.
Buchungsplattformen böten zwar Erleichterungen, doch mit ihrer Marktmacht könnten sie die Preispolitik der Hotels massiv einschränken. Sie könnten zum Beispiel, wenn das Haus nicht ausgebucht sei, im Internet keine Preisnachlässe anbieten.
Nach Angaben der WAK haben die vier grossen Nachbarländer die enge Preisparitätsklauseln bereits verboten oder sind daran, es zu tun. Die direkten Konkurrenten der Schweizer Hotels erhielten damit einen Vorteil. Im Ständerat fand Bischof viel Unterstützung - fast die Hälfte der Ratsmitglieder unterschrieben den Vorstoss. (sda/she)