Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

Kreativtalent und Ruhepol

Die Vorbereitungen der Kochnationalmannschaften für die Koch-WM 2026 haben ­begonnen. Wir stellen jeden Monat je ein Mitglied des Haupt- und des Juniorenteams vor.

7 Fragen

Was hat Sie motiviert, Teil der Schweizer Kochnationalmannschaften zu werden?

2 Was ist Ihre persönliche «Superkraft», mit der Sie das Team bereichern?

3 Und was ist Ihre grösste Schwäche?

4 Welchen persönlichen Trick gegen Nervosität an Wettbewerben haben Sie?

5 Was war das speziellste Gericht, das Sie je gegessen haben?

6 Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne einmal zusammen in der Küche stehen?

7 Wo trifft man Sie an, wenn Sie nicht gerade in der Küche stehen


Yaëlle Brand

Die 18-Jährige arbeitet im Schloss A Pro in ­Seedorf/UR und ist für die Bereiche Pâtisserie, Amuse-Bouche und Produktion zuständig. Erste Wettbewerbserfahrungen sammelte sie beim «Gusto 24», bei dem sie den dritten Platz belegte.

1 Mein Chef machte mich darauf aufmerksam, dass man sich neu selbst für die Kochnationalmannschaften bewerben konnte. Später wurde beim «Gusto 24» nicht nur meine Leidenschaft fürs Wettbewerbskochen geweckt, sondern ich lernte auch Teammanager Marco Steiner kennen. Noch in derselben Woche bewarb ich mich.

Ich bin ein sehr kreativer Mensch mit vielen Ideen. Ich liebe es, zu tüfteln und neue Kombinationen von Lebensmitteln zu entdecken. Auch neue Anrichtetechniken auszuprobieren, macht mir Freude.

Ich bin eine sehr wählerische Esserin. Es kostet mich viel Überwindung, gewisse Dinge zu probieren – beispielsweise Meeresfrüchte oder Spezialitäten aus anderen Ländern. Ich probiere aber trotzdem alles, vor allem seit ich als Köchin arbeite.

4 Das Motto «alles geht vorbei» hilft mir in anspruchsvollen Situationen. Ich denke immer daran, dass ich nur im Moment nervös bin und in wenigen Stunden stolz sein kann auf das, was ich geleistet habe. Ich versuche, einfach dankbar zu sein für alles, was ich erleben darf, und mein Bestes zu geben.

Im Zwei-Sterne-Restaurant Ikarus in Salzburg (AT) gab es als Hauptgang ein Filetstück einer Taube. Es handelte sich um ein sehr dunkelrotes, zartes Fleischstück, dessen Konsistenz und Geschmack äusserst speziell waren.

Eine grosse Inspiration ist Tanja Grandits. Mir gefallen ihr Umgang in der Küche, ihr Kochstil sowie ihre Denkweise. Dank meines Klassenlehrers Christoph Wildhaber erhalte ich die Möglichkeit, ein zweiwöchiges Praktikum im Restaurant Stucki zu absolvieren – ich kann es kaum erwarten!

7 Ich bin immer unterwegs. Im Sommer findet man mich oft draussen mit Freunden oder am Wasser sowie am Reisen in andere Länder. Im Winter bin ich an meinen Freitagen mit dem Snowboard oder den Skiern auf der Piste. Bin ich doch einmal zuhause, nähe ich gerne meine eigenen Kleider.

Dominik Altorfer

Der 28-Jährige ist stellvertretender Geschäftsführer und Küchenchef im Restaurant Roof Garden in Zürich. Er gewann den Swiss Culinary Cup 2021 und wurde mit der Schweizer Kochnationalmannschaft Anfang Jahr Vize-Olympiasieger.

1 Nach meinem Beitritt zur Mannschaft 2023 bin ich weiterhin hochmotiviert, zum Erfolg des Teams beizutragen. Es ist ein Privileg, mit den besten Köchen der Schweiz zu kochen und unser Land repräsentieren zu dürfen. Mit den Erfahrungen, die ich bisher sammeln konnte, will ich das Team beim Culinary World Cup 2026 in Luxemburg zum nächsten Sieg führen.

2 Das ist eine schwierige Frage. Ich bin ein Teamplayer und unterstütze überall dort, wo gerade Hilfe benötigt wird. Ausserdem bringe ich durch meine besonnene Art die nötige Ruhe ins Team – gerade in Wettbewerbssituationen. Ich bewahre auch in heiklen Situationen sehr lange einen kühlen Kopf.

3 Können wir die Frage streichen (lacht)? Im Ernst: Wenn ich eine Schwäche an mir feststelle, arbeite ich an ihr und eliminiere sie. Das Einzige ist vielleicht, dass ich unter Druck besser funktioniere, als wenn ich viel Zeit für eine Aufgabe habe.

4 Das Training mit unserem Mentalcoach Andreas Fleischlin ist in dieser Hinsicht sehr hilfreich. Regelmässige Gedankenreisen helfen, um auf alle Eventualitäten, die während eines Wettbewerbs eintreffen können, vorbereitet zu sein.

5 In der Villa Joya in Portugal habe ich direktam Meer einen Schweinebauch gegessen – eine Umami-Explosion! Dazu gab es einen Shiso Gin Tonic, das ergab die perfekte Kombination. Nach mehrmaligem Nachfragen habe ich sogar das Rezept erhalten und koche es nun regelmässig.

6 Eine bestimmte Person kommt mir da nicht in den Sinn. Aber ich möchte auf jeden Fall noch ein, zwei Stages in Top-Restaurants absolvieren, um weitere Erfahrungen zu machen und meinen Horizont zu erweitern.

7 Als Gast in einem Restaurant, auf dem Golfplatz oder im Winter auf der Skipiste. Insbesondere die Zeit in der Natur ist ein guter Ausgleich zu meinem Job in der Küche.

(Angela Hüppi)


Schweizer Kochverband