Corona macht der Durchführung von Schnuppertagen mancherorts einen Strich durch die Rechnung. Kreativität ist gefragt.
Die Coronapandemie hat die Wirtschaft fest im Griff. Mit Ausnahme der Berufslehren, wie es scheint. Von den Jugendlichen, die sich im Sommer 2020 um eine Lehrstelle bemüht hatten, meldeten laut der Lehrstellenplattform Yousty lediglich 18 Prozent, dass der Bewerbungsprozess massgeblich durch Corona beeinflusst wurde. Anders sieht es bei den Jugendlichen aus, die sich im Frühling für eine Schnupperlehre anmelden wollten. Jede Zehnte konnte aufgrund der Pandemie nicht stattfinden.
Die Zahl der Lehrstellen wurde, anders als die Schnupperlehren, bisher nicht gross durch die Pandemie beeinflusst. Über alle Branchen hinweg geben gut 74 Prozent der Firmen an, 2021 wieder gleich viele Lehrstellen anbieten zu wollen. Dabei bildet auch das Gastgewerbe keine Ausnahme. Stefanie Näf, Kommunikationsverantwortliche, der Lehrstellenplattform Yousty, hört zwar immer wieder von Betrieben, die keine Lernenden mehr aufnehmen können oder den Betrieb schliessen mussten. «Es gibt aber auch sehr viele Firmen, die sogar zusätzliche Lehrstellen anbieten und Lehrstellen noch häufiger online ausschreiben, was natürlich unglaublich toll ist», sagt sie.
Eine der Firmen, die auch dieses Jahr wieder viele Lehrstellen ausgeschrieben hat, ist die SV Group. Angst, dass diese Lehrstellen wieder gestrichen werden könnten, müssen die Jugendlichen nicht haben: «Die SV Group investiert sehr bewusst in den Nachwuchs. Alle Lehrstellen sind sicher», sagt Jacqueline Kohler, Leiterin Berufsbildung bei der SV Group.
Interessierten Schülerinnen und Schülern zeigt die SV Group den Alltag vor Ort, auch während der Corona-Pandemie. «Sie sehen dann gleich, wie wir als Unternehmen damit umgehen und lernen spannende Lehrberufe hautnah kennen. Natürlich immer unter strenger Einhaltung der Hygiene- und Schutzmassnahmen», erläutert Jacqueline Kohler.
Auch die Veranstaltungen von Berufehotelgastro finden wo immer möglich vor Ort statt. Bis vor dem Verbot aller Veranstaltungen konnten Hotelrundgänge in Gruppen von 10 bis 15 Personen durchgeführt werden. «Bei dieser Gruppengrösse kann man in den grossen Hotelräumen die Abstände gut einhalten. Jedoch wurde der Rundgang jeweils eingeschränkt, da aus hygienischen Gründen nicht immer alle Bereiche gezeigt werden konnten», sagt Nora Fassino, Projektleiterin Nachwuchsmarketing.
Um interessierten Jugendlichen zudem einen würdigen Ersatz für die ausgefallenen Berufswahlmessen 2020 zu bieten, experimentiert Berufehotelgastro.ch fleissig mit verschiedenen Online-Alternativen «wie zum Beispiel einem Livestream via Instagram aus dem Hotel Schweizerhof in Luzern», sagt Nora Fassino. Zusätzlich sind auf Berufehotelgastro.ch Videos über die Berufe sowie die Branche als Ganzes aufgeschaltet. Wer lieber live dabei sein und den Experten vor Ort Fragen stellen möchte, meldet sich für ein Webinar an. Das nächste findet am 13. Januar im Radisson Blu Hotel in Zürich via Zoom statt.
Anmeldeschluss ist der 8.Januar auf Berufehotelgastro.ch.
(Désirée Klarer)