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«Mein Motto lautet: alles oder nichts»

Um die beste Bäckerin-Konditorin der Schweiz zu werden, hat die junge Luzernerin Vera Stocker viel Zeit und Herzblut investiert.

Die Swiss Skills der Bäckerei-Confiserie-Branche fanden in der Fachschule Richemont in Luzern statt. Vera Stocker zeigt sich zufrieden mit ihrer Arbeit. (ZVG)

Vera Stocker, sind Sie noch im Siegestaumel oder haben sich die Emotionen schon etwas gelegt?
Ich habe ziemlich lange gebraucht, bis ich realisiert habe, dass ich Schweizer Meisterin bin. Freude und Stolz sind noch immer riesengross.

Die Swiss Skills fanden unter erschwerten Bedingungen statt: Wie haben Sie die Wettbewerbstage empfunden?
Das Tragen einer Maske war überhaupt kein Problem für mich, da ich mich dadurch sicher fühlte. Meine Konzentration galt sowieso voll und ganz dem Wettbewerb. Und obwohl wir uns alle nicht zu nahe kommen durften, konnten wir uns in den Pausen gut unterhalten. Corona hat der Stimmung also keinen Abbruch getan.

«Ich möchte den Menschen zeigen, wie vielfältig unser Beruf ist.»

Wie viel Zeit haben Sie in die Vorbereitungen investiert?
Ich bin in einem 60-Prozent-Praktikum tätig, das ich für meine Zusatzlehre als Confiseurin bei «Willi Beck» in Sempach absolviere. So blieben zwei Tage, die ich fürs Üben investierte. Dabei haben mich mein Lehrbetrieb und die Ausbildnerinnen des Café Koller in Sursee toll unterstützt.

Haben zwei Tage ausgereicht?
Nein (schmunzelt). Aus zwei wurden bald drei Übungstage. Trotz vollem Programm habe ich es geschafft, alles unter einen Hut zu bringen. Freizeit hatte ich jedoch kaum noch. Die letzten drei Wochen vor den Swiss Skills bin ich weder ins Leichtathletiktraining gegangen, noch habe ich mich mit vielen Menschen getroffen. Das Risiko einer Quarantäne war mir zu gross. Ich wollte es entweder richtig oder gar nicht machen.

Hat Ihnen der Sport gefehlt?
Als Ausgleich habe ich oft zuhause alleine oder mit meinen Geschwistern Sport gemacht.

Ist es Ihnen wichtig, sich für den Berufsnachwuchs stark zu machen?
Absolut! Ich sehe mich als Botschafterin meines Berufs. Unsere Branche bietet spannende Aus- und Weiterbildungen. Leider unterschätzen Aussenstehende unsere Berufe noch immer, da sie sich kaum vorstellen können, was unsere Arbeit alles umfasst. So geht es längst nicht nur darum, einen Teig zu formen und zu backen.

Wie klären Sie diese Menschen auf?
Mich begeistert der Weg vom Rohmaterial zum Resultat. Man durchläuft viele Schritte und Prozesse und nutzt unzählige Produkte, bis schlussendlich das entsteht, was fast jeder total gerne mag: zum Beispiel ein feines Brot direkt aus dem Ofen.

(Interview Andrea Decker)


Zur Person

Vera Stocker ist 19 Jahre alt und wohnt in Gunzwil/LU. Ihre Berufslehre als Bäckerin-Konditorin hat die Sportbegeisterte im Café Koller in Sursee absolviert. Aktuell ist sie im Praktikum mit anschliessender Zusatzlehre in der Fachrichtung Confiserie bei der Willi Beck AG in Sempach tätig.


Informationen

www.swissbaker.ch