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Nicht bewerben, sondern überzeugen

Die Coronapandemie hat die Situation auf dem Arbeitsmarkt massiv verschärft. Wer trotzdem seine Traumstelle finden möchte, legt sich besser ins Zeug.

  • Sich über den künftigen Arbeitgeber zu informieren, lohnt sich. (Unsplash)
  • Recruiterin Stephanie Indlekofer (31) kann nicht oft genug betonen, wie wichtig ein professionelles Foto auf dem Lebenslauf ist.

Die Beschäftigung im Gastgewerbe hat im vierten Quartal 2020 um satte 15 Prozent abgenommen, berichtete Gastrosuisse Ende letzten Jahres. Im April 2021 sind im Gastgewerbe gut 18 000 Personen als arbeitslos gemeldet. Das sind rund 4000 mehr als noch 2020 und mehr als doppelt so viele wie noch 2019 (8912 gemeldete Arbeitslose). Hinzu kommen laut Bundesamt für Statistik BFS all jene, die ihre Stelle verloren haben, sich aber noch nicht beim Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum RAV angemeldet haben.

Strukturieren und informieren

Nun, da die Öffnung der Innenräume von Restaurants kurz bevorsteht, dürfte sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt dank vieler Saisonbetriebe zumindest vorerst ein wenig entspannen. Grund, sich als Arbeitssuchende oder Arbeitssuchender zurückzulehnen? Keinesfalls, sagt Recruiterin Stephanie Indlekofer von der Agentur Level Consulting. «Gerade auf besonders attraktive Stellen, etwa solche ohne Zimmerstunde, dürften sich nun einige Bewerbende mehr melden als noch 2020 oder 2019», ist sie sicher.

«Im Text zur Person sollte man seine Qualitäten hervorheben.»
 

Sie rät daher, besonderes Augenmerk auf die Bewerbungsunterlagen zu legen. Verstärkt ins Zentrum rücken sollte man den Lebenslauf. Dieses Dokument zeigt dem künftigen Arbeitgeber idealerweise auf einen Blick, wer sich da bewirbt. Mehr als die persönlichen Informationen interessieren Arbeitgebende vor allem jene Tätigkeiten, die jemand bei vorhergehenden Stellen ausgeübt hat. «Je Stelle sollte man maximal fünf Tätigkeiten auflisten, für die man zuständig war. Idealerweise absteigend nach Wichtigkeit», sagt Indlekofer. Wichtig sei auch, dass der Lebenslauf eine klare Struktur habe und der künftige Arbeitgeber somit nicht aktiv nach gewünschten Informationen suchen müsse.

Die Arbeitserfahrung sollte dabei stets vor der schulischen Ausbildung kommen. «Und dort bitte nicht bei der Primarschule beginnen, sondern beim Lehrabschluss», sagt sie. Von anderen Bewerbenden abheben kann man sich zudem mit einem kurzen, aussagekräftigen Text zur Person.

Stephanie Indlekofer betont: «Darin sollte man dem Arbeitgeber mehr erzählen, als er durch die, bitte sauberen und vollständigen, Bewerbungsunterlagen sowieso schon weiss.»

(Désirée Klarer)


Zur Person

Stephanie Indlekofer (31) kommt ursprünglich aus Bayern (D). Sie hat während ihres Studiums in Psychologie mit Schwerpunkt in Betriebs-, Sozial-, und Organisationspsychologie stets im Gastgewerbe gejobbt. Seit acht Jahren ist sie als Research und Recruiting Consultant tätig.


Informationen

www.bfs.admin.ch