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Restaurantbewertungen im Test: Studie deckt Unterschiede zwischen Bewertungen auf

Eine neue Studie der Fachhochschule Graubünden zeigt auf, wie stark sich Bewertungen von Restaurants in der Bevölkerung unterscheiden. Während Sauberkeit, Preis-Leistungs-Verhältnis und Servicequalität allgemein geschätzt werden, variieren andere Kriterien wie vegane Gerichte, Barrierefreiheit oder Portionsgrössen stark.

Vielen dürfte es bekannt vorkommen: Man folgt einer Restaurantempfehlung im Bekanntenkreis oder orientiert sich an Bewertungen auf einer Online-Plattform. Es kommt dann schon mal vor, dass man nach dem Restaurantbesuch nicht verstehen kann, wie es zu solch guten Bewertungen gekommen ist. Der Grund ist einfach, die Anforderungen und Wünsche für einen Restaurantbesuch sind bei vielen Menschen recht unterschiedlich. So stellt sich die Frage: Wie stark unterscheiden sich Menschen in der Bewertung von Restaurants? Dieser Frage ist ein Team der FH Graubünden nachgegangen. Dazu wurde eine Erhebung in der Schweiz und in Deutschland durchgeführt, in der die Teilnehmenden zu 33 verschiedenen Bewertungskriterien für Restaurants befragt worden sind.

Die Ergebnisse, zeigen zum einen auf, dass es klare Unterschiede zwischen verschiedenen Segmenten an Restaurantgästen gibt – etwa zwischen Frauen und Männern. Beispielsweise zeigten sich die grössten Unterschiede bei Bewertungskriterien, die Frauen wichtiger sind als Männern, wenn es um vegane, gesunde oder ökologische Gerichte geht sowie in Bezug auf die barrierefreie Gestaltung von Restaurants. Männern dagegen ist es tendenziell wichtiger, dass Portionen gross genug sind und es eine hinreichende Getränkeauswahl gibt. Zum anderen weisen die Ergebnisse aber auch darauf hin, dass die Individualität in der Gewichtung der Bewertungskriterien das Geben und Nutzen von allgemeinen Restaurantempfehlungen erschwert.

Individualität sollte bei Restaurantempfehlungen besser berücksichtigt werden

Zwar zeigen die Untersuchungsergebnisse einige Kriterien auf, die vielen Menschen wichtig sind (z.B. Sauberkeit, Preis-Leistungs-Verhältnis und Servicequalität). Doch über alle Bewertungskriterien hinweg überwiegt die Individualität jeder einzelnen Person.

«Bislang bekommen Nutzerinnen und Nutzer von Online-Plattformen und Sozialen Netzwerken vor allem Restaurantempfehlungen, die alle gleich ansprechen. Sie müssen dann selber schauen, inwieweit die empfehlungsgebende Person oder die angewendeten Bewertungskriterien zu ihnen passen. Unsere Forschungsergebnisse legen nahe, dass man die Qualität und den Vorteil von Restaurantempfehlungen für viele Nutzerinnen und Nutzer enorm verbessern könnte, wenn man deren individuelle Anforderungen an Restaurants besser berücksichtigt», sagt Projektleiter Dr. Michael Beier.

Das Projekt wurde von Innosuisse über einen Innovationsscheck gefördert und durch Mitarbeitende des Forschungsfeldes «Digitale Strategien und KI für Unternehmen» der FH Graubünden in Zusammenarbeit mit der Taste Match AG umgesetzt. Ziel des Projektes war es, besser zu verstehen, wie Menschen Restaurants wahrnehmen und bewerten, und wie Restaurantempfehlungen gegeben und genutzt werden. Auf dieser Grundlage wurde im Rahmen des Projektes die Restaurantapp der Taste Match AG weiterentwickelt.


Fachhochschule Graubünden

Als agile Hochschule setzt die FH Graubünden auf dynamisches Denken und proaktives Handeln. Mit diesem Mindset gestaltet sie nachhaltig die Zukunft mit. Studium und Forschung sind interdisziplinär und orientieren sich an praktischen Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Ihre über 2200 Studierenden bildet sie zu hochqualifizierten und verantwortungsvollen Persönlichkeiten aus. Die Hochschule bietet Studien- und Weiterbildungsangebote in Architektur, Artificial Intelligence in Software Engineering, Bauingenieurwesen, Computational and Data Science, Digital Supply Chain Management, Information Science, Management, Mobile Robotics, Multimedia Production, Photonics sowie Tourismus an. In ihrer Forschung fokussiert sie auf die Themen Angewandte Zukunftstechnologien, Entwicklung im alpinen Raum und Unternehmerisches Handeln, und agiert auch partizipativ in Reallaboren. Die Mitwirkung aller Hochschulangehörigen trägt zur Weiterentwicklung der Fachhochschule und deren Qualität bei.

(mm/ade)


Weitere Details

Zum Projekt

Der zugehörige Forschungsbericht der Fachhochschule Graubünden steht hier zum Download zur Verfügung