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Schüler sprayten Hotel-Bentley um

Wer lässt schon Jugendliche mit Spraydosen an seinen teuren Bentley ran? Das Basler «Trois Rois» hat’s getan. Ob das den Gästen gefällt?

Es war einmal ein schwarzer Bentley ... (ZVG)

Ein Bentley ist ja ohnehin auffällig. Jener des Grand Hotels Trois Rois in Basel kann aber spätestens jetzt das Nummernschild «BS 8» abmontieren – er wird in der Stadt bald bekannt sein wie ein bunter Hund. Im Rahmen einer Projektwoche zum Thema Medien und Kunst durften zwei Schulklassen des Freien Gymnasiums Basel unter der Leitung des Graffitikünstlers Thierry Furger die Luxuskarosse umsprayen.

«Wir gaben nur vor, dass das Hotel-Logo, unser Hotel-Claim, und unsere Farben verwendet werden müssen. Und der Bezug zu Basel soll ersichtlich sein», erklärt Direktor Reto Kocher. Der Hotel-Claim: Rich in history, young at heart. Reich an Geschichte, jung im Herzen. Besser lässt sich dieses Motto kaum unterstreichen, als wenn man 13-Jährige an seinen Bentley ranlässt.

Neonfarbener Bentley: Über Geschmack lässt sich streiten

«Wir waren recht verwundert, dass wir ein so teures Auto ansprayen durften», erinnert sich Schülerin Cleo Lurtz-Lachapelle an den Beginn des Projekts. Ähnlich positiv überrascht war Künstler Thierry Furger über die Freiheiten, die ihm das «Trois Rois» gewährte: «Sie winkten schon die ersten Ideen rasch durch. Das gibt es recht selten. Ich bin überzeugt, dass das Resultat am besten wird, wenn man den Künstler einfach machen lässt.»

Nun, über Geschmack lässt sich streiten. Der einst so edle, klassische Bentley leuchtet nun in Neonfarben. «Manche Hotelgäste werden die Nase rümpfen, andere werden es mögen», glaubt «Trois Rois»-Besitzer Thomas Straumann. «Aber das Auto wird sicher in der Stadt herumfahren.» Man hätte auch einen VW-Bus oder einen Käfer umsprayen können, doch das gäbe es schon zuhauf. Ein Graffiti-Bentley sei etwas Besonderes.

Jährliche Projekte zum Wohl von Kindern in Basel

Das Auto wurde am vergangenen Freitag auf seinem angestammten Parkplatz enthüllt. Straumann zeigte sich begeistert. «Ich finde das Ergebnis super, absolut cool. Nun bin ich auf die Reaktionen der Gäste gespannt.» Wir hätten das Projekt auch in die Hände eines Profis geben können, der es nach einem genauen Schema gelöst hätte. «Aber damit hätten wir am Ziel vorbeigeschossen. Wir wollten den Jungen Platz geben, ihre Ideen zu realisieren.»

Mit dem «Bentley-Projekt» unterstreicht das Grand Hotel seinen Anspruch, die über 300-jährige Geschichte mit der lebendigen Gegenwart zu verbinden. Mit jährlichen Charity- und Kooperationsprojekten rund um die Weihnachtszeit setzt sich das «Trois Rois» gezielt für das Wohl von Kindern in Basel ein. Die Schüler bestätigten: Die Projektwoche lehrte sie mehr als so manche Schulstunde.

(Benny Epstein)


Mehr Informationen unter:

www.lestroisrois.com