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Serie: Bädertourismus in der Schweiz (Teil 2) Wie am Meer baden

Baden, Zurzach, Schinznach: Der Aargau ist reich an Mineral- und Thermalwässern. In Rheinfelden gibt es mit dem Sole Uno ein Bad mit Salzwasser.

  • Eine historische Ansicht des Grand Hôtel des Salines. Links ist heute das Park-Hotel am Rhein untergebracht. (ZVG)
  • «Floaten» im Intensiv-Solebecken mit einem Salzgehalt von zwölf Prozent.

Schwerelos schweben wie im Toten Meer. Das kann der Besucher im Soussol des Sole Uno, einer Oase, wo absolute Ruhe herrscht. Zu beruhigenden Klängen treiben die Körper der Gäste auf der Wasseroberfläche. «Ein Einsinken ist kaum möglich, weil der Salzgehalt mit zwölf Prozent höher ist als in unseren anderen Becken», weiss Anke Krummnacker, Leiterin Marketing des Parkresorts, zu dem das Wellnessbad gehört. 

Seit über 150 Jahren schätzen Gäste aus aller Welt das Baden in der Rheinfelder Natursole. Zu Beginn war das Kuren und Heilen im Grand Hôtel des Salines privilegierten Gesellschaftsschichten vorbehalten. Heute haben sich das Publikum und seine Bedürfnisse verändert, und aus dem einstigen Prunkhotel ist das für alle zugängliche Parkresort geworden, zu dem das Park-Hotel am Rhein, die Wellness-Welt Sole Uno und die Salina Rehaklinik mit ambulantem Therapiezentrum und einem Fachärztehaus gehören.

Das Sole Uno wurde in mehreren Bauetappen vom zweckmässigen Solebad zum trendigen Wellnessbad.


Eine grosse Bade- und Saunalandschaft, eine Massage-Lounge, eine Salz-Erlebniswelt mit tropischer Regenwalddusche, einem Feuer- und Eisbad sowie Aromadampfbädern laden zur Erholung, zum Durchatmen und Relaxen im salzhaltigen Wasser ein. Dieses besondere Wasser steht am Anfang der Geschichte Rheinfeldens als Badekurort. 1844 wurden die grossen Fricktaler Salzlager entdeckt. Zwei Jahre später erhielt der Wirt des Hotel-Restaurants Schützen die staatliche Konzession zum Solebezug für zwei Badewannen. Ein Jahr später folgte der Bäderpionier Heinrich Wilhelm Dressler mit einer Konzession für den Solebezug und den Betrieb einer Bad-Wirtschaft. Dies war der Grundpfeiler für das Grand Hôtel des Salines au Parc, das 1882 eröffnet wurde und aus dem das heutige Park-Hotel am Rhein hervorging.

Und weil Baden und Entspannen immer auch hungrig machen, wird auch der Kulinarik im Parkresort grosse Beachtung geschenkt. Einerseits gibt es die Hotelküche des Park-Hotels am Rhein, wo der langjährige Küchenchef Ernst Tobler im Restaurant Bellerive und im Park Café abwechselnd kulinarische Klassiker und saisonale Spezialitäten wie beispielsweise Wild serviert. Andererseits bietet die Vista-Gastronomie im und um den Badebereich verschiedene Restaurants an. Zum einen gibt es im Wellnessbereich die Vista Vitalbar mit kleinen Snacks und Smoothies, zum andern bietet das Bistro Vista Sol diverse Tellergerichte an. In den Sommermonaten ist zudem die Lounge auf der Liegewiese bedient.

An allen Orten kann der Gast seine Konsumationen aufs Chip-Armband aufladen und erst beim Verlassen der Bade- und Saunalandschaft bezahlen, wo sich mit dem Restaurant Vista Mar eine weitere Verpflegungsmöglichkeit befindet. All diese Gastronomiebetriebe werden von einer Satellitenküche aus bedient, deren Angebot mit der Hoteldirektion abgesprochen wird.

Die heissen Quellen des Aargau

Auf dem Gebiet des Kantons Aargau werden natürlich austretende Thermalwässer seit Jahrhunderten genutzt – siehe dazu Bädertourismus in der Schweiz, Teil 1, erschienen in der HGZ 27 vom 20. Oktober.

Eine lange Tradition hat Bad Schinznach. Die Thermal-Schwefelquelle ist seit 1651 erschlossen. Bad Schinznach gilt als eine der stärksten Schwefelthermen der Schweiz. Dies kann der Badegast trotz Wasseraufbereitung auch heute noch immer am Geruch feststellen. Die Quelle speist die Thermalbäder Aquarena Fun und Thermi Spa sowie das Therapiebad der Privat-Klinik Im Park. Die Rehabilitationsklinik verfügt über ein Therapiezentrum für akute und chronische Erkrankungen am Bewegungsapparat sowie neurologische Beschwerden.

Das dazugehörende Viersterneplus-Kurhotel Im Park umfasst 32 Zimmer und Junior Suiten. Auf dem 53 Hektar grossen Areal mit Golfplatz sorgen über 300 Mitarbeitende für das Wohl der Gäste.

Neueren Datums unter den Thermalbädern ist Zurzach. Auf der Suche nach Salz stiess man 1914 auf 39,9 Grad warmes Quellwasser. Da man sich jedoch für Salzlager interessierte, wurde das Sondierloch wieder verschlossen.

Die kurze Zeit, in der das Wasser sprudelte, reichte aus, um die heilende Wirkung des Quellwassers festzustellen. 1955 wurde die Thermalquelle AG gegründet, und kurz darauf ging die erste, mit 14 Wannen bestückte Badebaracke auf. 2013 wurde die neue Wellnesswelt Sal Aqua Natura eröffnet. Dazu zählen das Naturschwimmbecken, zwei Textilsaunen, das Massagehaus und eine dreistöckige Sauna.

(Ruth Marending)


Informationen

www.parkresort.ch
www.bad-schinznach.ch
www.zurzach.ch