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Serie: Bädertourismus in der Schweiz (Teil 5) Das Wasser der Tamina

Das wohl bekannteste Hotel in Bad Ragaz ist der «Quellenhof». Doch von der Bäderkultur profitiert der ganze Ort. Und alle beziehen das Heilwasser aus der Taminaschlucht.

  • Bad Ragaz im St. Galler Rheintal am Fusse des Pizol hat als Kurort eine lange Tradition. (ZVG)
  • Noch heute lohnt sich in den Sommermonaten ein Besuch der engen Schlucht.

Die Pfäferser Heilquelle sprudelt sommers wie winters fast un-unterbrochen und liefert an die 7000 Liter Wasser pro Minute. Die Quelle gehört zur Gattung der Akratothermen. Das griechische Wort akratos heisst zu Deutsch rein. Auf der Website des Grand Resort Bad Ragaz, zu dem auch der «Quellenhof» gehört, ist mehr über die Eigenschaften des Wassers nachzulesen: «Die spezielle Mineralisierung und Temperatur von 36,5 Grad Celsius lösen positive Reaktionen im Organismus aus.»

Das Wasser der Taminaquelle war zehn Jahre auf Reisen.


Das Heilwasser entströmt vermutlich aus einer Tiefe von etwa 1800 Metern und soll im Gebiet um den Tödi, dem höchsten Berg der Glarner Alpen, versickern und erst zehn Jahre später wieder bei der Heilquelle an die Oberfläche treten. Viele Wissenschaftler haben im Laufe der Zeit die Heilkraft des Wassers erforscht. Zu den berühmtesten gehört der Arzt und Alchemist Paracelsus (1493–1541).

Jäger stiessen auf die Quelle

Entdeckt wurde die Quelle 1240 von Jägern des Klosters Pfäfers. Obwohl die Schlucht eng und dunkel ist und damals nur mühsam mit Leitern und Seilzügen erreichbar war, entstanden in den Felswänden Gästehäuser. Während der Französischen Revolution wurden die Anlagen teilweise zerstört, um danach zur vollen Blüte zu erwachen. Als im Jahr 1838 die Benediktinerabtei Pfäfers aufgelöst wurde, gingen die Quelle und die Badehäuser an den Kanton St. Gallen über. 1839 wurde die Schlucht mit einer Strasse erschlossen und ein Jahr später führte man das Thermalwasser nach Ragaz, wo der Kurort Bad Ragaz entstand.

Zwischen 1983 und 1995 wurde das Badgebäude in der Schlucht restauriert und ist heute als «Altes Bad Pfäfers» ein Kul-tur- und Restaurationsbetrieb. Weil die Taminaschlucht über den Winter geschlossen ist, versinkt auch das Gasthaus bis zum Frühjahr in einen Winterschlaf.

Der Kurort Bad Ragaz

Keinen Winterschlaf hält die Quelle, von der weiterhin fleissig Wasser nach Bad Ragaz befördert wird. Denn die dortigen Heilwasseranwendungen sind ganzjährig. In der Tamina-Therme Bad Ragaz baden täglich rund 900 Gäste auf einer Fläche von 7300 Quadratmetern. Die Therme bildet eine eigene Aktiengesellschaft, deren Aktien zu 100 Prozent dem Grand Resort Bad Ragaz gehören.

Die Tourismusorganisation Heidiland macht es seit 2018 Gästen einfach, eine Kombination aus Hotelunterkunft und Besuch der Thermalwasserwelt zu buchen. In wenigen Minuten lässt sich zum gewünschten Datum eine Unterkunft finden. Zwei Übernachtungen mit reichhaltigem Frühstück und einem Tageseintritt in die Tamina-Therme mit Besuch der Saunalandschaft gibt es aktuell ab 221 Franken pro Person. Insgesamt beteiligen sich an diesem Angebot sieben Drei- und Viersternehotels aus Bad Ragaz. «Wir bemerken, dass die Kombination aus Übernachtungsangebot und Thermeneintritt stark nachgefragt wird. Gut 80 Prozent der Buchungen erfolgen direkt über unsere Website», freut sich Adrian Pfiffner von der Unternehmenskommunikation der Tourismusorganisation Heidiland. «Seit Einführung des Angebotes konnten wir bereits mehrere Hundert Buchungen erzielen.»

(Ruth Marending)


Grand Resort Bad Ragaz

Im 2019 erneuerten Grand Hotel Quellenhof erwartet die Gäste im Thermal Spa das historische Helenabad, das Sportbad und Family Spa, eine Kneippzone und der Garden Pool. Sieben Restaurants, drei Bars, ein Bistro, ein Sushi-Take-away sowie ein Café sorgen für das leibliche Wohl. Zudem steht die Tamina-Therme zur Verfügung.

resortragaz.ch
taminatherme.ch