Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

Serkan Yilmaz «Es wird noch intensiver»

Serkan Yilmaz absolviert die höhere Berufsbildung Chef de Réception. Die Hotellerie Gastronomie Zeitung begleitet ihn durch die Ausbildung und berichtet in loser Folge über seine Erfahrungen und Fortschritte.

Serkan Yilmaz weiss, der harte Teil der Ausbildung fängt jetzt erst an. (Bild ZVG)

HGZ: Herr Yilmaz, im Juli 2016 träumten Sie noch davon, Front Office Manager zu werden, und jetzt sind Sie, noch bevor Ihre Ausbildung fertig ist, bereits Chef de Réception im Mercure Hotel Krone in Lenzburg. Haben Sie den Job bekommen, weil Sie die höhere Berufsbildung absolvieren?

Serkan Yilmaz: Ich denke nicht, dass dies der Grund für die Jobzusage war. Dennoch bin ich überzeugt, dass die Ausbildung einen Beitrag dazu geleistet hat. Meinem neuen Arbeitgeber wurde schnell klar, dass ich sehr hungrig auf Wissen bin und die Motivation sowie den Durchhaltewillen habe, mich den Herausforderungen des Lehrgangs zu stellen.

Nennen Sie uns bitte ein Beispiel für eine solche Herausforderung.

Das Umsetzen des Gelernten im Alltag kann sehr herausfordernd sein. Das Modul Führung hat mir bis jetzt am besten gefallen, weil ich da richtig realisiert habe, wie verschieden Wissen und Anwenden sind. Allein die Führungskompetenz zu haben, reicht bei Weitem nicht aus, um sein Team wirklich führen zu können.

Welches Fach hat Ihnen weniger gut gefallen?

Jedes Modul, das ich bis anhin absolviert habe, war sehr interessant und hilfreich. Finanzen würde ich nun aber nicht gerade als mein Lieblingsfach bezeichnen. Ich bin mir dennoch sehr wohl bewusst, wie wichtig sie für die Weiterentwicklung eines Betriebes sind.

Sie haben vorhin selber das Umsetzen von Theorie in die Praxis angesprochen. Konnten Sie bereits etwas von Ihrem neuen Wissen im Mercure Hotel Krone umsetzen ?

Ja, mein Team und ich wenden einiges an. Vor allem aus dem Modul Kommunikation. So verzichten wir in E-Mails auf Floskeln. Wir schreiben kurze Sätze mit maximal zwölf Wörtern. Zudem achten wir darauf, dass die Mails für den Gast leicht verständlich sind. Auch wende ich viele Punkte aus dem Modul Finanzen an wie die Deckungsbeitragsrechnung, das Berechnen des Break-even Points oder der Forecasts.

Wie sind die Stimmung und der Zusammenhalt in der Klasse?

Sehr gut. Sie werden von den Lehrern durch verschiedene Teamarbeiten zusätzlich gefördert. Es macht echt Spass, mit so vielen Gleichgesinnten zusammenzuarbeiten und sich weiterzuentwickeln. Durch den persönlichen Erfahrungsaustausch erhält man zudem Einblicke in viele andere Unternehmen.

Jetzt ist ungefähr Halbzeit bei Ihrer Ausbildung. Wie haben Sie das erste halbe Jahr erlebt, und was erwarten Sie von der zweiten Hälfte?

Die Ausbildung erlebe ich als sehr anspruchsvoll und praxisnah. Im Laufe der vergangenen Monate habe ich die Bestätigung erhalten, dass die höhere Berufsprüfung Chef de Réception absolut der richtige Weg für mich ist. Für die zweite Ausbildungshälfte gehe ich davon aus, dass die Intensität weiter zunehmen wird. Da es eine berufsbegleitende Ausbildung ist, wird mit der Intensität auch meine Selbstdisziplin steigen müssen.

Ein verantwortungsvoller Job und eine anspruchsvolle Ausbildung – wie kriegen Sie beides unter einen Hut?

Zum Glück lernen wir in dem Jahr auch einiges über Zeitmanagement. Trotzdem ist sehr viel Selbstdisziplin und Organisation nötig. Ich lerne an meinen freien Tagen und habe mir Lernhilfen wie zum Beispiel Karteikärtchen angefertigt. So fällt mir das Lernen leichter, und es ist fast überall und jederzeit möglich.

(Interview Riccarda Frei)