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Servicemeisterin will ihr Wissen weitergeben

Tiana Ward hat sich dieses Jahr als Junior-Servicemeisterin durchgesetzt. Die 20-Jährige lernt gerne Neues und engagiert sich für Lernende.

Tiana Ward perfektioniert bei der Servicemeisterschaft 2022 ihre Kaffeekreation. Sie kann sich vorstellen, auch an weiteren Wettbewerben teilzunehmen. (HGU)

Ihren Weg in die Gastronomie fand Tiana Ward durch einen Zufall. Eines Abends traf sie sich in einem Schaffhauser Park mit Freunden, daneben fand eine Abschlussfeier von Lernenden aus der Gastronomie statt. Einer von ihnen erzählte der damaligen Schülerin von seinem Beruf als Restaurationsfachmann. Ward war angetan, absolvierte eine Schnupperlehre und hatte kurz darauf die Lehrstelle im Hotel Kronenhof Schaffhausen im Sack.

«Ich möchte bald selbst Lernendeausbilden.»

Tiana Ward, Junior-Servicemeisterin 2022


Nun hat die 20-Jährige die Abschlussprüfungen seit kurzem hinter sich. Ihre Ausbildungszeit war geprägt von der Corona-Krise. «Ich konnte längere Zeit nicht viel arbeiten, mir fehlte die Praxis», so Ward. Der Umstand hat sie jedoch dazu motiviert, an der diesjährigen Servicemeisterschaft teilzunehmen. «Ich wollte schauen, wo ich im Vergleich zu den anderen Lernenden stehe.»

Die Vorbereitung auf die Aufgaben sei ihr leicht gefallen. «Das Lernen macht mir Spass», sagt Tiana Ward. Was sie gelernt hat, gibt sie auch gerne weiter. So engagiert sich die Schaffhauserin nebenbei als Nachhilfelehrerin beim Schweizerischen Arbeiterhilfswerk. Ab August unterstützt sie zwei Lernende, die das eidgenössische Berufsattest absolvieren. «Nach zwei Jahren Berufserfahrung möchte ich Ausbildnerin werden und selbst Lernende ausbilden», sagt Ward. Sie könne sich auch gut vorstellen, einst als ÜK-Instruktorin zu arbeiten.

Lernende sollten in den Betrieben mehr Mitspracherecht haben

Damit es aber auch in Zukunft noch motivierte Lernende in der Gastronomie gibt, muss sich laut der Junior-Servicemeisterin etwas ändern: «Wir müssten die Arbeitszeiten anpassen.» Insbesondere bei den Lernenden müssten Ruhezeiten und Freitage eingehalten werden, auch die Viertagewoche sei eine Option. «Ich würde es zudem schön finden, wenn die Lernenden mehr zu sagen hätten und die Hierarchie in der Gastronomie weniger streng wäre», sagt Ward. In der jetzigen Situation sei es kein Wunder, dass viele junge Mitarbeitende schon in der Berufslehre die Lust verlieren.

Tiana Wards Zeit bei ihrem eigenen Lehrbetrieb ist bald vorbei. «Das ist gut so, ich freue mich auf etwas Neues.» In welchem Betrieb sie ihre Karriere fortsetzt, ist noch offen. Angebote seien jedoch vorhanden, verrät Ward. «Ich möchte auf jeden Fall in der Gastronomie bleiben.»

(Alice Guldimann)


Zur Person

Tiana Ward (20) wurde in den USA als Tochter einer Schweizerin und eines Amerikaners geboren und kam mit elf Jahren in die Schweiz. Die Berufslehre als Restaurationsfachfrau machte sie im Hotel Kronenhof, Schaffhausen.


Informationen

hotelgastrounion.ch/de/bvr