Der Brot-Chef-Wettbewerb hat bewiesen, wie viel Leidenschaft die Talente für ihr Handwerk haben. Das Niveau von allen war sehr hoch, doch am Ende konnte sich Sina Plattner durchsetzen.
Endlich durfte wieder um die Wette gebacken werden. Qualifiziert für den vom Berufsverband Bäckerei & Confiserie auf die Beine gestellten Lernenden-Wettbewerb Brot-Chef haben sich Sina Plattner (19), Dominic Stadler (18) und Sandro Hodel (18). Dies aus gutem Grund, wie vergangenen Samstag eindrücklich aufs Backblech gebracht wurde: Sie haben Talent und sind der Beweis dafür, dass Professionalität kein Alter kennt. So war es für Besucher und Fanclubs in der Berufsschule Aarau äusserst spannend, den jungen Berufsleuten auf dem Parcours bei der Arbeit zuzuschauen.
Die drei Finalisten hatten ein straffes Wettbewerbsprogramm zu absolvieren. Innerhalb von viereinhalb Stunden fertigten sie zum Wettbewerbsthema «Best of Switzerland» Spezial- und Kleinbrot oder Zopf sowie Feingebäck, Sweets und ein Tortendekor für ein Dessertbuffet an. Die Vielfalt der Produkte zeigte das kreative Potenzial und die Präzision der jungen Talente. Was von der Jury schon genauestens geprüft und degustiert wurde, ging danach in grossen Mengen an die Gäste, die sich freudig und hungrig an den Backwaren bedienten.
An der professionellen Brot-Chef-Jury, angeführt von Mäni Blum, Präsident der Wettbewerbskommission, lag es dann, die Produkte zu bewerten. Die Aufgabe der Beurteilung im Bereich Arbeitsprozesse übernahmen die Expertinnen Debora Zumbühl, Gabriela Meier und Hannah Baur. Die Bewertung der sensorischen Qualitäten lag bei Leon Krohn, Peter Kasimow und Daniel Glück.
Dann ging es in die Aula zu einem weiteren Highlight: dem «Speed Baking», bei dem die Finalisten gemeinsam mit ihren Lehrmeistern in drei Minuten drei Aufgaben zu bewältigen hatten: Brezel schlingen, Mandelmasse-Konfekt dressieren und Scrivosa. Die Stimmung kam zum Überkochen, als die Fans ihre Talente anfeuerten. Das «Speed Baking» gewann Sina Plattner. Den Publikumspreis für seinen Produkttisch hat Sandro Hodel abgeräumt.
Vorjahressiegerin Debora Zumbühl durfte dann die Resultate bekanntgeben und ernannte Sina Plattner zum Brot-Chef 2024. Platz zwei ging an Sandro Hodel, und Dominic Stadler schaffte es auf den dritten Rang. Sina Plattner freudig: «Ich bin so glücklich. Eine Last fällt von meinen Schultern. Vieles ist nach Plan gelaufen, was mich stolz macht.»
Jury-Mitglied Peter Kasimow: «Das Niveau der Arbeiten war hoch und die Produkte sehr innovativ, was uns gefreut hat. Es haben tatsächlich nur Nuancen über den Sieg entschieden.» Für Pirmin Corradini, Präsident des Berufsverbands Bäckerei & Confiserie, steht der Wettbewerb stellvertretend für den Stolz auf das Bäckerhandwerk: «Die Talente können ihre Fähigkeiten vor Publikum zeigen und sich in einem Wettkampf messen. Die Vorbereitung hilft ihnen zudem, ihr Zeitmanagement und ihre Produkt-entwicklung auf ein nächstes Level zu bringen.» Der Geschäftsführer des Berufsverbands Stefan Kogler betonte, wie toll es sei, dass die Arbeitgeber ihre Lernenden unterstützen und ihnen Raum geben, am «Brot-Chef» teizunehmen. «Auch dankbar bin ich den Sponsoren, die einen Anlass dieser Grössenordnung erst ermöglichen, der Jury, die die Arbeiten kompetent bewertete und den 180 Gästen, die für eine tolle Stimmung sorgten.»
(Andrea Decker)