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So lassen die Gäste das Auto zuhause

Wenn die Hin- und Rückreise gratis ist, steigen viele Gäste auf den ÖV um. Das zeigt eine aktuelle Studie.

Wer seit 2020 in Appenzell Innerrhoden drei oder mehr Übernachtungen bucht, kann seine Hin- und Rückreise mit dem ÖV gratis antreten. Eine aktuelle Studie der Hochschule Luzern HSLU zeigt, dass dies ein funktionierender Anreiz für eine umweltfreundliche An- und Abreise sein kann. Denn rund ein Drittel der Personen, die vom Angebot Gebrauch machten, wären ansonsten mit dem Auto angereist. Diese Verlagerung sei signifikant, sagt Co-Studienautor Kevin Blättler: «Den deutlichen Effekt erklären wir uns dadurch, dass Reisende in ihrer Freizeit wohl flexibler auf ein solches Angebot reagieren als bei ihrer täglichen Mobilität.»

Fussabdruck wird kleiner

Bedeutend sei die Verlagerung auch hinsichtlich des ökologischen Fussabdrucks. Die Forschenden der HSLU schätzen, dass jede Person, die für die An- und Abreise den ÖV anstelle des Autos nutzt, ihre jährlichen durch Mobilität verursachten inländischen Treibhausgasemissionen um durchschnittlich 3,6 Prozent reduziert. «Das ist insofern wichtig, als der Verkehr für einen beachtlichen Teil der CO2-Emissionen verantwortlich ist», so Blättler. Somit biete der ÖV grosses Potenzial, den ökologischen Fussabdruck zu verkleinern.

Bei Skiferien wird’s schwieriger

Inwiefern die Studienerkenntnisse auf andere Destinationen anwendbar sind, hängt laut Blätter von den lokalen Gegebenheiten ab: «Der Case passt gut zu Appenzell Innerrhoden. Nicht nur sind die meisten Hotels gut ans ÖV-Netz angeschlossen, die Gäste reisen zudem mit vergleichsweise leichtem Gepäck an und machen eher Wander- oder Wellnessferien anstelle eines Skiurlaubs. »

Je mehr Gäste mit dem ÖV anreisen, desto besser für die Umwelt. (Keystone-sda)

Zentral sei zudem die Finanzierungsfrage eines solchen Angebots. Appenzellerland Tourismus stemmt es nach anfänglicher Unterstützung durch die Neue Regionalpolitik heute aus eigenen Mitteln. «Die kostenlose Hin- und Rückreise ist ein zentraler Bestandteil unserer Marketingstrategie», sagt Guido Buob, Geschäftsführer von Appenzellerland Tourismus. «Die Studienergebnisse sind für uns eine Bestätigung, dass wir so den nachhaltigen Tourismus fördern können, ohne die Hotellerie mit zusätzlichen Kosten zu belasten.»

(ahü)


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hslu.ch

appenzellerland.ch