Die Gastkolumne – diese Woche von: Meta Hiltebrand, Gastgeberin von
«Le Chef – Metas Restaurant», Zürich
In der heutigen Zeit ist es gar nicht einfach, seine Gäste mit etwas Besonderem zu überraschen. Die Auswahl an Restaurants ist enorm. Alleine in der Stadt Zürich sind es um die 2000 Betriebe. Dazu noch die ganzen Fast-Food-Läden – einfach unglaublich viel. Die Auswahl scheint riesig, doch die Speisekarten unterscheiden sich nicht wesentlich.
Obwohl hier in Zürich nach Innovation geschrien wird, machen es uns die Gäste nicht einfach. Junge mutige Gastronomen mit innovativen und originellen Konzepten gelingt es nicht oft, den Laden länger als ein, zwei Jahre zu halten. Denn Zürich ist schnelllebig und, kaum offen, gehörst du mit deinem neuen Konzept schon zum alten Eisen. Die vielen talentierten und kreativen Köche kreieren neue Gerichte und die Gäste behaupten, sie freuen sich darauf und bestellen dann doch das altbekannte Stroganoff oder die Spargeln mit Hollandaise. So ist der Burger längst zum Gourmet Dinner geworden und das elegante, gekonnt zubereitete Essen – weswegen die Gäste angeblich kommen – vergammelt in den Kühlschränken.
So richtig einig werden wir uns da nicht, aber eins merkt man ganz heftig. Zurück zum Ursprung und weniger Chichi. Die Zeiten mit den Schäumchen sind zum Glück vorbei. Viele Gäste sind satt vom Punkteessen und gehen zurück zu ihren alten Stammbeizen, die ehrliche gute Küche zubereiten. Und mit der Aussage: «Komm, wir gehen essen» will man ja seinen Hunger stillen. Einige, damit der Gaumen etwas erlebt und andere einfach, damit sie satt werden. Erstere sind gerne gesehene Gäste, auch in meinem Lokal. Und so läuft das Menu Surprise seiner grossen Konkurrenz, «dem Stroganoff», den Rang ab.