Mit der kalten Jahreszeit ist die Heizung wieder im Einsatz. Das müssen Hoteliers und Angestellte der Hauswirtschaft beachten, um Kosten zu sparen
Kühlere Temperaturen bringen höhere Heizkosten mit sich. Manch ein Hotelier staunt über die gepfefferten Rechnungen, nimmt diese dann aber doch in Kauf. Dabei gibt es Wege, mit ein paar cleveren Tricks Kosten effektiv zu senken. Und zwar, ohne dass der Gast frieren muss.
Optimal für uns Menschen ist eine Zimmertemperatur von 21 Grad, in der Nacht sogar nur 18 Grad. So schläft es sich erfahrungsgemäss am besten. «Ganz wichtig ist jedoch, unbelegte Hotelzimmer nicht auskühlen zu lassen», weiss Regula Knobel. Sie arbeitet in den Wohn- und Pflegeheimen der Tertianum AG und ist zudem Vorstandsmitglied des Berufsverbandes Hotellerie-Hauswirtschaft der Hotel & Gastro Union. Zum einem kommt der Raum gefährlich nahe an die so genannte «Schimmelgrenze» heran, die bei 15 Grad liegt. Zum anderen strahlt die Kälte auf umliegende Zimmer ab und kühlt diese aus.
Ein weiterer Tipp der Expertin bei schlechter Auslastung: Idealerweise Storen oder Fensterläden in leeren Zimmern schliessen. So kann die Wärme viel besser im Raum erhalten werden.
Hat man ein Business-, Tagungs- oder Skihotel, bietet es sich zudem an, automatische Tagesabsenkungen in der Zimmertemperatur vorzunehmen. Tags- über sind die Räume meist leer und der Heizverlust ist hoch. Intelligente Funkthermostate könnten die Temperatur automatisch regeln, ohne dass der Gast etwas spürt.
Regelmässige Wartung ist wichtig. Zum einen muss der Boiler mindestens einmal im Jahr überprüft werden und zum anderen auch die Heizkörper in jedem einzelnen Zimmer. «Traditionelle Heizungen sollte man regelmässig entwässern und entlüften», schlägt Knobel vor. So beugt man Ineffizienz und Heizverlust vor.
«Stehen Möbel vor dem Heizkörper, kann man auch gleich ins Blaue hinaus heizen. Das schluckt alles», weiss Regula Knobel. Auch schwere Vorhänge verhindern, dass die Wärme durchkommt. Deshalb: Heizkörper wenn möglich nicht mit Gegenständen verstellen.
«Hat man schlechte Fenster mit alten, porösen Dichtungen, bringt selbst die beste Heizung der Welt nichts. Die Wärme geht einfach verloren», sagt Regula Knobel. Möchte man Heizkosten sparen, gehört es sicher dazu, Fensterdichtungen zu überprüfen.
«Auch gekippte Fenster sind der Tod vom Heizen», sagt die Expertin. Schlauer ist es hingegen, vier- bis fünfmal pro Tag kurz und intensiv zu lüften, anstatt die Wärme kontinuierlich entfliehen zu lassen.
Checkt ein Gast im Hotel aus, könnten smarte Heizthermostate die Temperatur im Zimmer sofort absenken. Solche Thermostate haben meist auch eine Art «Kontaktschalter» integriert, der die Heizung abstellt, sobald die Fenster- oder Balkontüren geöffnet werden.
(Anna Shemyakova)