Die Corona-Situation stellt Winterdestinationen vor besondere Herausforderungen. Sie begegnen ihnen mit kreativen Lösungen.
Die Covid-19-Situation erschwert es den Wintersportorten, zu planen und Angebote zu gestalten. Flexibilität, Kreativität und Kooperation sind in diesem Winter wichtiger denn je. Im Kanton Graubünden haben sich deshalb 16 kleine und mittelgrosse Skigebiete* solidarisiert. Muss ein Gebiet wegen Corona den Betrieb einstellen, können dessen Saisonkarten-Inhaber auf die anderen Skigebiete ausweichen.
Um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu mildern, greift die Bündner Regierung dem Wintertourismus unter die Arme. Sie stellt der Marketingorganisation Graubünden Ferien einen Sonderbeitrag von 850 000 Franken für zusätzliche Online-Werbung zur Verfügung.
Zudem hat die Regierung die Interessengemeinschaft Tourismus Graubünden beauftragt, zehn Sensibilisierungsveranstaltungen in verschiedenen Bündner Tourismusorten durchzuführen. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit dem kantonalen Gesundheitsamt und Gastro Graubünden. Die Veranstaltungen finden Anfang November statt. Ziel ist es, die Tourismusakteure zu unterstützen: bei der Einhaltung von Schutzkonzepten, mit Tipps und Erfahrungsaustausch bei deren Umsetzung, aber auch beim richtigen Vorgehen, wenn bei Gästen oder Mitarbeitenden Corona-Verdachtsfälle auftreten. Gleichzeitig wird das Projekt Mangiar, ein digitales Tischreservationssystem, eingeführt. Gastronomen können so mehr Seatings in ihren Lokalen anbieten, und die Gästeidentifikation für ein allfälliges Corona-Tracking wird erleichtert.
Auch in anderen Landesteilen hat man sich Gedanken zur kommenden Wintersaison gemacht.
Trotz oder wegen der CoronaKrise: Die Tourismusregion Zermatt Matterhorn hält an ihrer bewährten Strategie fest: in die In- frastruktur investieren und neue Angebote schaffen. Während andere Destinationen bereits angekündigt haben, diesen Winter den Betrieb einzuschränken, stellt Zermatt Matterhorn den Gästen das volle Angebot zur Verfügung. Im Dorf wie auf den Pisten. Dazu wird am 20. Dezember im Gebiet Unterrothorn sogar eine neue Zehner-Gondelbahn eröffnet. Ebenfalls auf diese Wintersaison eröffnet werden in Zermatt:
Seit 1995/96 haben Abenteuerlustige und Naturfreunde im Winter die Möglichkeit, quasi auf der Piste zu schlafen. Auch diesen Winter werden in Graubünden, im Wallis und Berner Oberland wieder Iglu-Dörfer gebaut. Betrieben werden diese Schneehotels natürlich unter Einhaltung der örtlich geltenden Corona-Richtlinien. Daher kann es sein, dass Sauna und Spa diesen Winter vielleicht nur eingeschränkt genutzt werden können.
(Riccarda Frei)
*Die 16 Gebiete sind: Avers, Bergün, Bivio, Chur-Dreibündenstein, Feldis, Fideriser Heuberge, Grüsch-Danusa, Hochwang/St. Peter, Obermutten, Pradaschier-Churwalden, San Bernardino, Sarn-Heinzenberg, Savognin, Splügen, Tschappina-Heinzenberg, Tschiertschen.
www.gastrogr.ch und www.mangiar.ch
www.zermatt.ch
www.iglu-dorf.com