Für Esther Lüscher geht ein spannendes, ereignisreiches Jahr zu Ende. Die Präsidentin der Hotel & Gastro Union erzählt, was sich 2024 so alles getan hat und was für 2025 ansteht.
Esther Lüscher, das vergangene Jahr war mit seinen Überschwemmungen und Erdrutschen wetterbedingt sehr turbulent. Wie war das Jahr 2024 für die Hotel & Gastro Union?
Wir haben mit der Neugliederung unserer Regionen zwar auch Berge versetzt, Grenzen verschoben und die Landkarte neu geordnet, aber im Gegensatz zum Wetter haben wir nicht zerstörerisch, sondern aufbauend gewirkt.
Sind Sie mit dem Ergebnis der Neuordnung der Regionen zufrieden?
Ja, jedoch ist der Prozess noch nicht abgeschlossen und es wird auch noch eine Weile dauern. Der Zusammenschluss von Regionen wie zum Beispiel dem Oberwallis mit der Zentralschweiz und die Wahl der regionalen Vorstände hat erst im ersten Halbjahr 2024 stattgefunden.
Was wurde seither unternommen?
Wir haben die Vorstände der neuen Regionen im Juni für einen Infotag nach Luzern eingeladen. Bei dieser Gelegenheit haben wir mit ihnen die Hotel & Gastro Union, das Art Deco Hotel Montana* sowie die SHL Schweizerische Hotelfachschule Luzern** besichtigt. Zudem haben wir die Fragen der Vorstandsmitglieder beantwortet und auf die wichtigsten Punkte im Milizkonzept hingewiesen. Für die Vorstände der früheren Regionen haben wir einen Anlass in der Nähe von Biel organisiert. Dies auch, um uns zu bedanken, weil sie massgeblich an der Erstellung unseres Milizkonzepts beteiligt waren.
Was gibt es in Bezug auf die neuen Regionen noch zu tun?
Die Umstellung und das Anwenden des Milizkonzeptes sowie die Umsetzung der Aufgaben werden noch eine Weile dauern. Naturgemäss tauchen immer wieder Fragen oder Unklarheiten auf, die es zu bereinigen gilt. Wir sammeln daher fortlaufend die Rückmeldungen aus den Regionen, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Wir möchten die Vorstände bestmöglich unterstützen und bei der Umstellung begleiten.
Apropos Umstellung: Im September wurde Urs Masshardt, Geschäftsleiter der Hotel & Gastro Union, pensioniert. Sein Nachfolger ist Oliver Schärli. Wie läuft die Zusammenarbeit mit ihm?
Oliver Schärli hat sich in der kurzen Zeit sehr gut eingearbeitet und die Feuertaufe mit der Delegiertenversammlung bravourös bestanden. Unsere Zusammenarbeit gestaltet sich unkompliziert und zielorientiert. Ich schätze seine hartnäckigen Fragen zu Themen und Abläufen, die bei uns zur Gewohnheit geworden sind und für die wir eine gewisse Betriebsblindheit entwickelt haben. Das verändert den Blickwinkel, wodurch sich ganz neue Lösungsansätze ergeben.
Wie haben die Mitarbeitenden auf den neuen CEO reagiert.
Oliver Schärli ist offen und an seinen Mitmenschen interessiert. Das hat es den Mitarbeitenden der Hotel & Gastro Union – aber auch den Milizlern – leichter gemacht, sich auf die neue Führung und das Weitergehen mit einem neuen Geschäftsleiter einzulassen.
Sie haben die Delegiertenversammlung erwähnt. An der DV werden jeweils die Weichen für die kommenden drei Jahre gestellt. Wohin geht Reise?
In den letzten sechs Jahren haben wir viel in die Optimierung der Geschäftsstelle und der Miliz investiert. Es ist mir bewusst, dass dies von aussen nicht auf Anhieb erkennbar ist. Für den weiteren Aufbau und die Weiterentwicklung unserer Berufsorganisation war diese Arbeit aber unabdingbar. Ich bin froh, dass alle fünf Berufsverbände an der DV ihre Präsidenten und Präsidentinnen wiedergewählt haben und auch die fünf bestehenden Mitglieder des Zentralvorstandes erneut gewählt wurden. Diese Kontinuität ergibt ein solides Fundament für die neuen fünf Regionen-Präsidenten, welche jetzt ebenfalls dem Zentralvorstand angehören.
Das Fundament ist also stabil. Doch wie geht es weiter?
In den nächsten drei Jahren setzen wir den Fokus auf das Wachstum der Berufsverbände und unseres Vereins. Gleichzeitig liegt uns das Halten unserer langjährigen, treuen Mitglieder sehr am Herzen. Wir führen auch den eingeschlagenen Change-Prozess weiter, um die Hotel & Gastro Union zu einem moderneren und attraktiveren Verband zu machen. Der Wille und die Motivation aller Beteiligten, vorwärts zu gehen, sind unglaublich hoch und machen mich stolz. Ich danke allen Milizlern und Mitarbeitenden, dass wir diesen Weg gemeinsam gehen.
Gibt es einen Termin in der Agenda 2025, auf den Sie sich besonders freuen?
Ja, auf den 1. September. Dann findet im Trafo in Baden/AG unser Branchenevent HGU Fokus statt.
(Riccarda Frei)
*Das Art Deco Hotel Montana in Luzern ist eine Aktiengesellschaft, die sich zu hundert Prozent im Besitz der Hotel & Gastro Union befindet.
**Die SHL Schweizerische Hotelfachschule Luzern wurde 1909 von der Hotel & Gastro Union gegründet.