Urban Frye, studierter Musiker und Journalist, lädt auf Rigi-Kaltbad in ein besonderes Hotel ein.
Mitte März, just vor dem Lockdown, unterschrieb Urban Frye den Pachtvertrag für das lange geschlossene Hotel Bergsonne auf Rigi-Kaltbad. Seine Konzeptvorstellung: ein Hotel für junge Musiker. «Auch sie wollen mit ihren Freunden und Familien Ferien machen und müssen trotzdem üben können», sagt der frühere Produzent, Festivaldirektor und Kulturvermittler. Auf die Idee zu diesem Hotel ist Urban Frye durch sein im April 2019 eröffnetes Wohn- und Arbeitshaus für junge Musikerinnen und Musiker gekommen, die Music Box in Luzern. «Diese Leute finden schlecht eine Wohnung, weil sie zu Hause auf ihrem Instrument üben müssen.» Und diese jungen Musiker finden auch kaum ein Hotel, wo sie in einer ruhigen Atmosphäre neue Programme einstudieren und vor kleinem Publikum präsentieren können. Mit der «Bergsonne» wollte Frye eine solche Plattform schaffen.
Doch das geplante Hotelprojekt hatte wegen des Lockdowns kein Startglück. In dieser Zeit kam Urban Frye auf eine alternative Idee. Weil die Hochschule geschlossen und gemeinsames Musizieren verboten war, konnte er junge Musikerinnen und Musiker dafür begeistern, in den Sommermonaten den Hotelbetrieb in der «Bergsonne» zu führen und abends den Hotelgästen ein musikalisches Bettmümpfeli zu servieren. Vom Pianisten, Geiger, Klarinettisten, Flötisten bis zu einer Harfenistin und einem Fagottisten, der ursprünglich Koch lernte, arbeiten nun bis September rund 20 junge Musikerinnen und Musiker in der «Bergsonne» mit.
(Ruth Marending)