Die Vorbereitungen der Kochnationalmannschaften auf die Koch-WM 2026 haben begonnen. Wir stellen jeden Monat ein Mitglied des Haupt- sowie des Juniorenteams vor.
1. Was war Ihr bisher schönstes Erlebnis im Team der Schweizer Kochnationalmannschaften?
2. Welches ist Ihre persönliche «Superkraft», mit der Sie das Team bereichern?
3. Und welches ist Ihre grösste Schwäche?
4. Wie würden Sie Ihre kulinarische Philosophie in ein paar Sätzen beschreiben?
5. Welches ist das speziellste Gericht, das Sie je gegessen haben?
6. Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne einmal zusammen in der Küche stehen?
7. Wenn es in der Küche nicht geklappt hätte, welchen Beruf würden Sie heute ausüben?
Schweizer Junioren-Kochnationalmannschaft
Die 19-Jährige ist aktuell im Restaurant Romy in Bern tätig. Die Lehre absolvierte sie im Restaurant Panorama Hartlisberg in Steffisburg/BE. Im Jahr 2023 gewann sie den Lernendenwettbewerb Gusto.
1. Ich finde generell unseren Teamzusammenhalt sehr schön – wir Frauen in der Junioren-Mannschaft verstehen uns ausserordentlich gut und haben auch privat viel Kontakt untereinander. In einem Bootcamp im Sommer ging es darum, den Teamgeist durch verschiedene Aktivitäten zu stärken. Da durften wir beispielsweise Gokartfahren, was mega Spass gemacht hat.
2. Meine Zielstrebigkeit. Ausserdem bin ich gut darin, andere zu motivieren und mitzuziehen. Ich sorge dann dafür, dass wir nicht aufgeben, sondern weitermachen. Zudem sagen auch viele, dass ich ein bisschen das «Mami» im Team bin, da ich mich gerne um andere kümmere.
3. Ich sage immer: Geht nicht, gibt es nicht! Das kann eine positive Eigenschaft sein, ist für andere aber sicher manchmal auch nervig. Zudem bin ich morgens meist noch ziemlich müde und brauche etwas Zeit, um ganz wach zu werden.
4. Eine kulinarische Philosophie habe ich nicht wirklich – ich koche einfach sehr gerne und das schon immer. Ich bin kreativ und neugierig und probiere gerne verschiedene Sachen aus. Am liebsten koche ich regional und saisonal und hole die Zutaten selbst aus dem Garten oder dem Wald.
5. Während einer Stage in Hongkong, die ich beim Lernendenwettbewerb Gusto gewonnen habe, wurde mir ein daumengrosser Krebs serviert, den man mitsamt Schale und allem isst. Das hat im Mund ziemlich gestochen, aber den Geschmack werde ich nie vergessen.
6. Da gibt es viele, ein Vorbild in dem Sinne habe ich aber nicht. Ich stand immer sehr gerne mit meinem Lehrmeister Rolf Fuchs in der Küche – mit ihm könnte ich jeden Tag gemeinsam kochen.
7. Ich hätte auf jeden Fall einen anderen kreativen Beruf erlernt. Obwohl meine schulischen Leistungen sehr gut waren, war ich immer lieber handwerklich tätig, als dass ich für die Schule gelernt habe.
Schweizer Kochnationalmannschaft
Der 25-Jährige arbeitet im Restaurant Radius, Victoria-Jungfrau Grand Hotel & Spa in Interlaken/BE. Unter anderem war er Finalist bei «Marmite Youngster» 2023 und «La Cuisine des Jeunes» 2021.
1. Der Teamspirit, der uns den Vize-Titel bei der Koch-Olympiade 2024 in Stuttgart (DE) ermöglichte. Keiner stellte sich in den Vordergrund, sondern alle arbeiteten gemeinsam auf ein Ziel hin. Wir halfen uns gegenseitig und sprangen füreinander ein, wenn jemand die Zeit nicht einhalten konnte.
2. Ich hatte bereits mehrere Arbeitsstellen, und überall war ich vor andere Herausforderungen gestellt, die es zu überwinden galt. In schwierigen Situationen bringt mich daher nichts mehr aus der Ruhe – ich versuche stets, eine Lösung zu finden.
3. Manchmal kümmere ich mehr um das Team als um mich selbst. Der Beruf ist immer meine erste Priorität, weil er meine Passion ist. Dadurch habe ich aber manchmal zu wenig Zeit, um mich meinen eigenen Bedürfnissen zu widmen. Ich muss lernen, beides besser unter einen Hut zu bringen.
4. Ich achte sehr auf eine hohe Qualität und arbeite möglichst viel mit Produkten, die einen kurzen Weg zurückgelegt haben. Das beste Resultat erhalte ich, wenn ich frische und saisonale Zutaten kombiniere. Und nicht zuletzt höre ich auch viel zu: zum Beispiel Kunden oder Kollegen, die Anregungen haben, wie ein Gericht noch besser gekocht werden kann.
5. Es ist schwierig, ein einzelnes Gericht zu nennen. Allgemein finde ich ein Gericht speziell, wenn es lange in meinem Kopf bleibt und mich inspiriert.
6. Mit Norbert Niederkofler, weil ich sein Konzept «Cook the Mountain» äusserst spannend finde. Seine von der Natur inspirierte Bergküche hat ein kleineres Publikum als beispielsweise ein Restaurant in einem städtischen Zentrum. Niederkofler schafft es, trotzdem grossen Erfolg zu haben – das würde ich gerne einmal hautnah erleben.
7. Ich denke, ich wäre Metzger geworden, weil mich auch dieser Beruf als Kind fasziniert hat. Man kann ebenfalls kreativ sein, und ich lasse mich auch in meiner Arbeit in der Küche regelmässig vom Wissen der Metzger inspirieren.