Die aktuellen Herausforderungen für Gastgewerbe und Tourismus sind mannigfaltig. In einem sind sich die CEOs der Branchenverbände einig: Ohne gute Zusammenarbeit geht es nicht.
Direktorin Hotelleriesuisse
Neues Jahr, neues Glück – mit welchem Vorsatz oder Wunsch sind Sie ins 2025 gestartet?
Für mich persönlich ist jeder Zeitpunkt ideal, um Vorsätze oder Wünsche in die Tat umzusetzen, da muss ich nicht auf den Jahreswechsel warten. Wichtig ist für mich, dass wir als Verband die Branche mit Blick auf die zahlreichen Herausforderungen auf der Angebotsseite auch in Zukunft optimal unterstützen.
Welche Projekte und Themen stehen bei Ihnen persönlich dieses Jahr ganz oben auf der Agenda?
Nachdem wir 2024 eine Neuorganisation der Geschäftsstelle beschlossen haben, wird die Implementierung der Änderungen 2025 für mich eine Priorität darstellen. Dabei dürfen wir Anfang Jahr auch drei neue Mitglieder der Geschäftsleitung begrüssen, die ich in ihrer Einarbeitung unterstützen möchte.
Und welche Projekte oder Themen sind es bei Ihrer Organisation?
Bei Hotelleriesuisse stehen dieses Jahr einige wichtige Projekte an. Um unser Angebot noch stärker nach den Mitgliederbedürfnissen ausrichten zu können, erheben wir diese in Zukunft in einer jährlichen Umfrage. Mit dem «Hospitality Trendreport» und dem «Hospitality Future Board» gehen wir auf die Branchentrends ein. Der «Hospitality Trendreport» ist ein umfassender, jährlich aktualisierter Zukunftsreport. Das «Hospitality Future Board», welches aus zahlreichen Experten und Expertinnen in und um die Branche besteht, diskutiert auf Basis des Trendreports relevante Themen für unsere Mitglieder. Weiter steht die Umsetzung der an der Winter-Delegiertenversammlung beschlossenen Änderungen im Klassifikationssystem von Hotelleriesuisse im Fokus. Nicht zuletzt werden wir auch im Bereich Nachhaltigkeit verschiedene Aktivitäten vorantreiben. Allen voran ein neues Framework für die Branche, ein Benchmarking und die Sensibilisierung der Beherbergungsbetriebe.
Fachkräftemangel, abnehmende Lernendenzahlen, künstliche Intelligenz, Cyber-Kriminalität, Diversität, Individualisierung, Integration, Nachhaltigkeit – wohin geht Ihrer Ansicht nach die Reise und ist die Branche Hotellerie-Gastronomie-Tourismus gut genug für diesen Trip gerüstet?
Hotelleriesuisse und der gesamte Tourismus haben immer wieder bewiesen, dass sie auf Änderungen aktiv reagieren und diese nicht einfach geschehen lassen. Wenn wir die Trends antizipieren und unsere Branche mit Lösungen und Umsetzungsmöglichkeiten unterstützen, denke ich, dass wir gut gerüstet sind. Zu sagen, wohin die Reise führt, wäre ein Blick in die Kristallkugel. Ich bin aber der Überzeugung, dass wir Chancen und Herausforderungen im gemeinsamen Austausch anpacken können – denn wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und arbeiten nach, wo dies nötig ist. Hier sind alle Branchenakteure in ihren Gebieten gefragt. Einzelkämpfer werden es schwierig haben.
Die USA und Deutschland sind für Tourismus, Hotellerie und Gastronomie wichtige Gästemärkte. Was denken Sie, wie werden sich die politischen Veränderungen in diesen Ländern auf den Schweizer Tourismus und das Gastgewerbe auswirken?
Die politische Lage in den unterschiedlichen Märkten hat immer einen Einfluss auf das Reiseverhalten der Gäste. Doch auch andere Faktoren wie der Frankenkurs, die Inflation eines Landes oder globale Entwicklungen beeinflussen die Reiselust. Wichtig wird auch sein, wie sich die Wirtschaft in diesen Ländern entwickeln wird. Während wir uns in Deutschland wohl auf eine längere Stagnationsphase einstellen müssen, entwickelt sich der US-Markt dynamischer.
Was müsste dieses Jahr geschehen – oder dürfte nicht passieren – damit Sie in elf Monaten sagen können: 2025 war ein sehr gutes, erfolgreiches Jahr!
Ein erfolgreiches Jahr zeichnet sich für mich dadurch aus, dass wir als Verband die gesteckten Ziele erreichen und die Betriebe in wichtigen Fragen wie dem Fachkräftemangel, der Nachhaltigkeit und der Digitalisierung mit konkreten Hilfestellungen unterstützen konnten. Zudem sollten wir unsere Rolle als Plattform für die Zusammenarbeit von verschiedenen Akteuren in der Branche weiter vorangetrieben sowie die Branche auf dem politischen Parkett erfolgreich vertreten und in Bezug auf die Aus- und Weiterbildung gestärkt haben.
Geschäftsleiter Hotel & Gastro Union
Neues Jahr, neues Glück – mit welchem Vorsatz oder Wunsch sind Sie ins 2025 gestartet?
Vorsätze fasse ich nicht zum Jahreswechsel. Ich wünsche mir, dass im neuen Jahr wieder mehr Zuversicht und Mut um sich greifen. Der Schweiz wünsche ich etwas mehr Selbstbewusstsein. Es läuft unter dem Strich vieles sehr gut. Die Institutionen funktionieren. Die Wirtschaft ist gefestigt und resilient. Die Politik ist stabil. Wir tun gut daran, weniger zu klagen und stattdessen den Blick frohgemut in die Zukunft zu richten und diese vorausschauend und mutig zu gestalten.
Welche Projekte und Themen stehen bei Ihnen persönlich dieses Jahr ganz oben auf der Agenda?
Persönlich will ich in unserer schönen Berufswelt weiter Fuss fassen. Und: Ich will weiter an meinen Italienischkenntnissen arbeiten.
Und welche Projekte oder Themen sind es bei Ihrer Organisation?
Wir wollen uns noch stärker an den Bedürfnissen unserer Mitglieder ausrichten und unsere Aktivitäten und Dienstleistungen entsprechend fokussieren. Eine Kernaufgabe bleibt unser berufspolitisches Engagement für attraktivere Berufe in der Hotellerie und Gastronomie.
«Die richtigen Dinge tun, und diese Dinge richtig tun», das soll unsere Devise bleiben.
Fachkräftemangel, abnehmende Lernendenzahlen, künstliche Intelligenz, Cyber-Kriminalität, Diversität, Individualisierung, Integration, Nachhaltigkeit – wohin geht Ihrer Ansicht nach die Reise und ist die Branche Hotellerie-Gastronomie-Tourismus gut genug für diesen Trip gerüstet?
Ich bin noch neu in der Branche und überblicke längst nicht alle Herausforderungen. Was ich sehe, ist, dass die Branchen in den Bereichen Ökologie und Digitalisierung viele innovative, vielversprechende Projekte und Konzepte in Gang gebracht habt. Für mich bleibt die grosse Herausforderung der Fachkräftebedarf! Es braucht gute und innovative Beschäftigungsmodelle sowie attraktive Arbeitsbedingungen, um qualifiziertes Personal für die Branchen Beherbergung und Gastronomie zu gewinnen. Eine funktionierende Sozialpartnerschaft ist hierbei der Weg in eine vielversprechende Zukunft!
Die USA und Deutschland sind für Tourismus, Hotellerie und Gastronomie wichtige Gästemärkte. Was denken Sie, wie werden sich die politischen Veränderungen in diesen Ländern auf den Schweizer Tourismus und das Gastgewerbe auswirken?
Ich rechne damit, dass die USA weiterhin ein wichtiger Herkunftsmarkt von Touristen für die Schweiz bleiben wird, womöglich sogar noch einmal mit Zuwächsen. Daneben bleibt auch der französische Gästemarkt für die Schweiz interessant. Hingegen würde es mich nicht überraschen, wenn die Zahl der Gäste aus Deutschland und China stagniert oder dieses Jahr sogar leicht rückläufig wird. Wenn indes die inländische Nachfrage sich erfreulich entwickelt, was durchaus zu erwarten ist, sollten diese Verluste kompensierbar sein. Arbeitsstellen in der Schweizer Beherbergung und Gastronomie sind und bleiben für Arbeitnehmende aus den Nachbarstaaten – insbesondere aus Deutschland – sehr interessant. Da zu erwarten ist, dass die Konjunktur in Deutschland sich nächstes Jahr weiter verlangsamt und somit auch der deutsche Arbeitsmarkt unter Druck kommt, ist davon auszugehen, dass 2025 wieder vermehrt deutsche Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in die Schweiz kommen werden, um in unseren Branchen zu arbeiten.
Was müsste dieses Jahr geschehen – oder dürfte nicht passieren – damit Sie in elf Monaten sagen können: 2025 war ein sehr gutes, erfolgreiches Jahr!
Wichtig ist, dass die Arbeitgeberverbände und wir wieder miteinander an einem Tisch über die Herausforderungen der Hotellerie und Gastronomie sprechen. Es gilt, gemeinsam tragfähige und zukunftsgerichtete Lösungen für die Branche zu finden.
Direktor Gastrosuisse
Neues Jahr, neues Glück – mit welchem Vorsatz oder Wunsch sind Sie ins 2025 gestartet?
Wir sind eine Branche mit Herz. Wir schaffen Emotionen und Erlebnisse. Das wollen wir auch zeigen. In der Romandie haben wir mit einer Kampagne mit dem Starkoch Franck Giovannini erst neulich grosse Erfolge gefeiert. Jedoch verbessert eine Kampagne nicht das Image eines Verbands und einer Branche. Das müssen und werden wir mit Inhalten tun.
Welche Projekte und Themen stehen bei Ihnen persönlich dieses Jahr ganz oben auf der Agenda?
Wir wollen das Image unserer Branche verbessern und die Zusammenarbeit mit den Kantonalverbänden noch stärker fördern. Unser Ziel ist es, für unsere Mitglieder das Beste zu erreichen, damit sie in allen Bereichen erfolgreich und zukunftsfähig arbeiten können.
Und welche Projekte oder Themen sind es bei Ihrer Organisation?
Wichtig ist das Thema Trinkgeld. Wir arbeiten an bestmöglichen Lösungen für unsere Mitglieder.
Auch setzen wir uns dafür ein, dass die Diskussion um die Weiterführung des ermässigten Mehrwertsteuersatzes für Beherbergungsleistungen zu Gunsten von unseren Mitgliedern ausfällt. B bei Gastrosuisse geht es nicht um uns als Verband, sondern um das Erschaffen von Mehrwert für unsere Mitglieder, denn sie sind unsere Daseinsberechtigung.
Fachkräftemangel, abnehmende Lernendenzahlen, künstliche Intelligenz, Cyber-Kriminalität, Diversität, Individualisierung, Integration, Nachhaltigkeit – wohin geht Ihrer Ansicht nach die Reise und ist die Branche Hotellerie-Gastronomie-Tourismus gut genug für diesen Trip gerüstet?
Grosse Trends sind Digitalisierung, Fachkräftemangel und Nachhaltigkeit. Unsere Branche ist gut aufgestellt, aber es gibt noch viel zu tun. Gewisse Dinge regelt am besten der Markt mit seinen agilen Unternehmern und Unternehmerinnen, beispielsweise digitale Herausforderungen. Bei anderen Themen wie Fachkräftemangel und Bildung sehe ich uns stark in der Pflicht.
Die USA und Deutschland sind für Tourismus, Hotellerie und Gastronomie wichtige Gästemärkte. Was denken Sie, wie werden sich die politischen Veränderungen in diesen Ländern auf den Schweizer Tourismus und das Gastgewerbe auswirken?
In politisch unruhigen Zeiten ist die Schweiz ein besonders attraktives Reiseziel. Menschen sehnen sich nach Sicherheit und Verlässlichkeit. Das bietet unser Land in einzigartiger Weise. Unsere idyllischen, naturbelassenen Landschaften und die hohe Lebensqualität machen die Schweiz zu einem begehrten Ziel für Touristen. Unser Land bleibt auch in unsicheren Zeiten für viele ein Garant für Stabilität und Erholung.
Was müsste dieses Jahr geschehen – oder dürfte nicht passieren – damit Sie in elf Monaten sagen können: 2025 war ein sehr gutes, erfolgreiches Jahr!
Ein erfolgreiches Jahr haben wir, wenn ich Ende 2025 folgende Dinge feststellen kann:
Direktor Schweiz Tourismus
Neues Jahr, neues Glück – mit welchem Vorsatz oder Wunsch sind Sie ins 2025 gestartet?
Ich wünsche mir, dass unsere Branche in der Bevölkerung wieder als das wahrgenommen wird, was sie wirklich ist: das freundliche Gesicht der Schweiz im Ausland.
Welche Projekte und Themen stehen bei Ihnen persönlich dieses Jahr ganz oben auf der Agenda?
Im Jahr 2025 wird die Bundesfinanzierung im Mittelpunkt stehen. Unsere Aufgabe bei ST und in der gesamten Branche ist, dem Parlament zu beweisen, dass jeder in ST investierte Bundesfranken gut angelegt ist und damit ein gesunder und prosperierender Tourismus entwickelt wird.
Und welche Projekte oder Themen sind es bei Ihrer Organisation?
Wir gestalten unser Marketing ganz nach der Devise «Travel Better». Unsere neue Strategie wirkt hier handlungsanweisend für alle unsere globalen Aktivitäten. Zentral ist das Gleichgewicht zwischen Reisenden und «Bereisten», erfolgreichen touristischen Leuchttürmen und noch weniger bekannten Geheimtipps über das ganze Kalenderjahr hinweg.
Fachkräftemangel, abnehmende Lernendenzahlen, künstliche Intelligenz, Cyber-Kriminalität, Diversität, Individualisierung, Integration, Nachhaltigkeit – wohin geht Ihrer Ansicht nach die Reise und ist die Branche Hotellerie-Gastronomie-Tourismus gut genug für diesen Trip gerüstet?
Die Nachhaltigkeit, im Schweizer Tourismus in ihrer ganzen Bandbreite verstanden, umfasst sehr viele dieser aktuellen Herausforderungen – sowohl in der Ökologie als auch in der Wirtschaft und in der Gesellschaft. Im Schweizer Tourismusmarketing arbeiten wir weltweit, damit die richtigen Gäste zum richtigen Zeitpunkt an die richtigen Orte reisen. Dies führt zum nachhaltigen Ganzjahrestourismus, zur Promotion aller Jahreszeiten, zur Verlängerung von Aufenthalten und nicht zuletzt auch zu wichtigen und attraktiven Ganzjahresstellen.
Die USA und Deutschland sind für Tourismus, Hotellerie und Gastronomie wichtige Gästemärkte. Was denken Sie, wie werden sich die politischen Veränderungen in diesen Ländern auf den Schweizer Tourismus und das Gastgewerbe auswirken?
Potenzielle Schweiz-Reisende aus Nordamerika sind sehr krisenfest – unsere Zielgruppen bewegen sich in einem sehr exklusiven Segment mit viel Kaufkraft. Die Zahlen aus den USA sind nach wie vor vielversprechend und die Aussichten gut, wie mir unsere Niederlassungen in New York und San Francisco melden. Was das neue Jahr bringt, wird sich zeigen. Erfahrungsgemäss lassen sich unsere amerikanischen Gäste kaum beirren.
Mehr Sorgen bereitet uns Deutschland, vor allem, da es dort wirtschaftlich holpert und unsere Zielgruppen viel preissensibler sind als in Nordamerika. Trotzdem zeigen die Logiernächte-Statistiken einigermassen Stabilität bei den deutschen Gästen, zumindest, was die Übernachtungen im Laufe des letzten Jahres betrifft.
Was müsste dieses Jahr geschehen – oder dürfte nicht passieren – damit Sie in elf Monaten sagen können: 2025 war ein sehr gutes, erfolgreiches Jahr!
Wir brauchen weiterhin starke Zahlen, aber gepaart mit einer Entwicklung der Gästeströme hin zu «besserem Reisen»: die Auslastung unserer Kapazitäten über das ganze Jahr hinweg, Begeisterung für Nebensaisons, versteckte Perlen für neue Gästesegmente, verlängerte Aufenthalte, zufriedene lokale Gemeinschaften. Wenn ich auf einer solchen To-Do-Liste Ende 2025 viele Haken setzen kann, dann hat die Schweizer Tourismusbranche auch im nächsten Jahr sehr gut gearbeitet!
Direktor Schweizer Tourismus-Verband
Neues Jahr, neues Glück – mit welchem Vorsatz oder Wunsch sind Sie ins 2025 gestartet? Mein Ziel für dieses Jahr ist, weiterhin erfolgreich die Interessen des
Schweizer Tourismus gemeinsam mit unseren Partnern entschlossen zu vertreten und aktiv an der Weiterentwicklung des Tourismussektors mitzuwirken.
Welche Projekte und Themen stehen bei Ihnen persönlich dieses Jahr ganz oben auf der Agenda?
Angesichts der angespannten Bundesfinanzen werden wir uns als Dachverband dafür einsetzen, dass der Tourismussektor weiterhin nachhaltig finanziert bleibt. Hier ist es mir ein persönliches Anliegen, dass wir die Interessen des Tourismus geeint vertreten können. Zudem freue ich mich auf unsere beiden wichtigsten STV-Veranstaltungen – namentlich unsere Generalversammlung im August sowie die dritte Durchführung der «Sustainable Tourism Days» im Herbst, wo ich und mein Team die Möglichkeit haben, mit vielen unserer Partnerinnen und Partnern in den Austausch zu gehen und die Bedürfnisse des Schweizer Tourismus direkt abzuholen.
Und welche Projekte oder Themen sind es bei Ihrer Organisation?
Für den STV steht in diesem Jahr die weitere Schärfung unseres Profils als Dachverband im Vordergrund. Besonders wichtig ist mir, unsere Ausrichtung auf die Handlungsfelder politische Interessensvertretung sowie Nachhaltigkeit weiter zu festigen, und gleichzeitig das Netzwerk zu stärken. Im Bereich Tourismuspolitik geht es darum, die im letzten Jahr erzielten Fortschritte in Bezug auf die Professionalisierung der Interessenvertretung zu konsolidieren. Wir möchten diese Arbeit zukünftig auch noch gezielter gegenüber unseren Mitgliedern und der Öffentlichkeit kommunizieren. Daneben möchten wir mit dem Kompetenzzentrum Nachhaltigkeit KONA allen Akteuren im Tourismussektor die nötige Unterstützung auf dem Weg der nachhaltigen Entwicklung bieten. Unter anderem auch mit der Teilnahme am Nachhaltigkeitsprogramm «Swisstainable».
Fachkräftemangel, abnehmende Lernendenzahlen, künstliche Intelligenz, Cyber-Kriminalität, Diversität, Individualisierung, Integration, Nachhaltigkeit – wohin geht Ihrer Ansicht nach die Reise und ist die Branche Hotellerie-Gastronomie-Tourismus gut genug für diesen Trip gerüstet?
Der Tourismussektor sieht sich mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert. Die Branchenverbände machen in den genannten Bereichen bereits sehr viel. Als Dachverband ist es unsere Aufgabe, für optimale Rahmenbedingungen zu sorgen, damit sich der Tourismus entwickeln und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette gestärkt werden kann. Neben den in der Frage genannten Punkten möchte ich den Klimawandel hervorheben, der besonders die Bergregionen stark fordert. Um die Abhängigkeit vom Wintergeschäft zu reduzieren, müssen wir den Ganzjahrestourismus durch gezielte Investitionen in die Infrastruktur und innovative Angebote weiter fördern. Gleichzeitig ist es unerlässlich, dass der Sektor aktiv zur Reduktion der Klimabelastung beiträgt. Gemeinsam mit den Branchenverbänden arbeiten wir daran, die Emissionen des Tourismussektors zu verringern und die Nachhaltigkeitsziele konsequent umzusetzen.
Die USA und Deutschland sind für Tourismus, Hotellerie und Gastronomie wichtige Gästemärkte. Was denken Sie, wie werden sich die politischen Veränderungen in diesen Ländern auf den Schweizer Tourismus und das Gastgewerbe auswirken?
Es ist aktuell sehr schwierig, die politischen Entwicklungen vorherzusagen. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass sich die Nachfrage aus den USA sehr gut entwickelt hat und sich dieser Trend im Jahr 2025 fortsetzen dürfte. Dafür sprechen auch die soliden Wirtschaftsprognosen aus den USA. In Deutschland schwächelt die Wirtschaft, was sich im Jahr 2024 auch bei den Logiernächten deutlich manifestierte. Mit einer aktuellen handlungsunfähigen Regierung und voraussichtlich langwierigen Koalitionsverhandlungen dürfte die Situation auch im Jahr 2025 schwierig bleiben. Auf der anderen Seite dürften die Leitzinssenkungen der SNB im vergangenen Jahr die Nachfrage aus preissensiblen Märkten wie Deutschland stützen.
Was müsste dieses Jahr geschehen – oder dürfte nicht passieren – damit Sie in elf Monaten sagen können: 2025 war ein gutes, erfolgreiches Jahr!
Es ist ein erfolgreiches Jahr, wenn es uns gemeinsam gelingt, den Tourismus in der Schweiz stetig und nachhaltig weiterzuentwickeln. Dies in allen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: wirtschaftlich, ökologisch und sozial. Zudem hoffe ich, dass wir im Dezember 2025 gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen zurückblicken und mit Stolz verkünden können, dass wir weitere wichtige Schritte für einen zukunftsfähigen Schweizer Tourismus gegangen sind.