In der Schweiz, in Deutschland und in Österreich ist der Wurstsalat ein beliebtes Gericht in Biergärten und Gartenrestaurants. Dabei gibt es genauso viele Rezepte wie Anbieter. Am 27. Juli wurde im «Joker» in Sissach/BL bereits zum zehnten Mal der weltbeste Wurstsalat gekürt.
Die Ausgabe 2024 der Wurstsalat Weltmeisterschaft war ein voller Erfolg. An die 200 Zuschauerinnen und Zuschauer interessierten sich für das Geschehen. 35 Teilnehmende brachten je eine Portion ihrer Kreationen mit und richteten diese auf einen vom Veranstalter vorgegebenen Teller an. Die Jury bewertete Kriterien wie das Aussehen, den Geruch und Geschmack sowie die Verarbeitung und den Gesamteindruck. Dies natürlich ohne zu wissen, wer die Wurstsalate zubereitet hatte. Die Teller wurden auf fünf Tische verteilt und bewertet. Pro Tisch kamen zwei Wurstsalate ins Finale. Alle Kreationen, die nicht auf dem Finaltisch standen, landeten auf Platz elf. «Wurstsalate mit Curry oder andere Exoten sind sofort ausgeschieden», sagte Adrian Furer, Leiter Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung Küchen der Inselgruppe in Bern. «Die Juroren achteten auf die Authentizität der Grundprodukte.» Er und sein Kollege Christoph Lädrach, der Metzger, der den verwendeten Cervelat herstellte, gewannen die diesjährige Wurstsalat Weltmeiserschaft. Punktegleich auf den ersten Rang schaffte es auch Michel Bürgin, ein Forstwart aus Buckten/BL. Soweit die Pflicht.
Bei der Kür, dem Spezialpreis des Publikums, ging es allein um die Kreativität. Einziges Kriterium: der Wurstsalat muss geniessbar sein. In dieser Kategorie durften die Teilnehmenden auch einen eigenen Teller, ein eigenes Gefäss, mitbringen. In dieser Kategorie kamen nur vier Teilnehmende direkt ins Finale.
Wie gewinnt man die Wurstsalat WM? «Mit besten Zutaten», sagte Adrian Furer. Für die Siegerkreation verwendete er neben Cervelat das Grün von Frühlingszwiebeln, Essiggurken, Radiesli, rote Zwiebeln sowie einen Amsoldinger Käse. «Der Cervelat stammt aus der Metzgerei Wölfli in Uetendorf/BE, von dort wo Christoph Lädrach arbeitet», erzählte Adrian Furer. «Michael Wölfli hat uns Cervelats und Käse gesponsert.» Wölflis Cervelats verhalfen bereits dem Team 2023 zum WM-Titel. «Alle Zutaten stammen aus der Region. So kommt der Honig von den Bienen des Hotels Victoria Jungfrau in Interlaken/BE», ergänzte Adrian Furer.
«Für unseren Teller schnitten wir einen Cervelat der Länge nach in dünne Scheiben und lackierten diese mit einem Gemisch aus Honig, Essig und Pfeffer», beschrieb Adrian Furer den Sieger-Wurstsalat. «Die bereits genannten Zutaten mischten wir und setzten diese in die Mitte. Darüber verteilten wir den Rest des Lacks. Die Süsse des Honigs, die Säure des Essigs und der dezente Rauchgeschmack des Cervelats hatten irre gut harmoniert.»
Zum zweiten Mal in Folge ging der Weltmeistertitel ins Berner Oberland. «Nächstes Jahr wird die Wurstsalat Weltmeisterschaft in Thun/BE stattfinden», freuen sich Adrian Furer und Christoph Lädrach.
(gab)
Entstanden ist die Wurstsalat Weltmeisterschaft aus einem Streit, wer den besten Wurstsalat macht. Gestritten hatten sich der ehemalige Landwirt Beat Buser, sein Sohn Stefan Buser, ein Kranführer, und der Forstwart Michel Bürgin, ein Freund. Alle drei stammen aus dem Kanton Basel Landschaft. 2013 fand die erste Wurstsalat Weltmeisterschaft statt. Meist machen Schweizer Teams den Titel unter sich aus. Vereinzelt haben auch schon Deutsche Wurstsalatliebhaber teilgenommen.