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Bei seinen Innovationen ist nur besser gut genug

Beat Baumgartner ist Gastronom und Tüftler. Er entwickelt Lebensmittel, welche die Umwelt schonen.

Nach seiner Ausbildung zum Elektriker ist Beat Baumgartner in die Gastronomie gewechselt und hat vor elf Jahren mit drei Freunden den «Bogen 17 Kiosque» in der Nähe seines Elternhauses eröffnet. Das Sommerrestaurant, welches von Mai bis September geöffnet ist, besteht aus zwei Schiffscontainern, die unter der Wohleibrücke am Wohlensee installiert sind. Die Zutaten für die Speisen kommen aus nächster Nähe. «Mein Bruder hat mit seiner Partnerin Lara den Landwirtschaftsbetrieb unserer Eltern übernommen. Von ihm beziehen wir einen grossen Teil der Produkte», sagt der 35-Jährige. Auch andere Lieferanten befinden sich in der Nähe.


«Mein Grossvater war Müller.Er brachte ­mir viel über Getreide bei.»

Beat Baumgartner, «Bogen 17»


Die vier Freunde, Beat Baumgartner, Aron Nick, Nina Ramseier und Gino Gehbauer, wollen Speisen kreieren, die besser als gut sind. «Bei unseren Gerichten verfolgen wir einen holistischen Ansatz. Die Zutaten sollen nicht nur aus der Region stammen, sondern auch im Anbau möglichst nachhaltig sein.» Ein Beispiel dafür sind die Instantteigwaren, die Instelloni. Für diese hat der studierte Produktdesigner den Schweizer Design Award gewonnen. Der Teig besteht aus Emmer. Dieses alte Getreide hat ähnliche Eigenschaften wie Hartweizen, ist aber resistent gegen Schädlinge. «Emmer ergibt zwar weniger Ertrag und ist aufwendiger in der Verarbeitung, aber es ist für die Umwelt nachhaltiger», erklärt der Sohn von Landwirten weiter.

Der Gastronomie-Quereinsteiger Beat Baumgartner hat sich das Wissen über den Umgang mit Lebensmitteln zu einem grossen Teil selber erarbeitet. (zvg)

Als weiteres Standbein baut Beat Baumgartner Velos für Menschen mit körperlichen Einschränkungen. «Die Velos passe ich den Bedürfnissen meiner Kunden an, damit sie möglichst lange mobil bleiben», erklärt er. Wenn sie in den Wintermonaten an Rezepturen tüfteln, die ihre Gerichte haltbarer und umweltschonender machen, kommt ihm und seinem Team sein Wissen im Metallbau zugute. Zum Beispiel haben sie einen Trocknungsapparat entwickelt, mit dem sie Gemüse oder Pilze trocknen können.

Ein weiteres Produkt, für welches Beat Baumgartner eine Auszeichnung erhalten hat, sind fermentierte Pommes frites: «Für die Herstellung von herkömmlichen Frites braucht es mit dem Frittieren und dem Schockgefrieren enorm viel Energie.» Zusammen mit der Berner Fachhochschule Hafl hat er ein Verfahren entwickelt, mit welchem sich die Kartoffeln, ähnlich wie Kohl beim Sauerkraut, haltbar machen lassen. Diese Innovation wurde mit dem Berner Bio-Innovationspreis ausgezeichnet.

(Daniela Oegerli)


Zur Person

Beat Baumgartner (35) ist gelernter Elektriker. Das Wissen über Lebensmittel hat er sich selber beigebracht. ­Neben seiner Tätigkeit als Gastronom entwickelt er Fahrräder und ­arbeitet im Winter hin und ­wieder als Skilehrer.


Mehr Informationen unter:

bogen17.ch