Mit der Schaffung von Tourismuszonen wären Sonntagsöffnungen in den Städten erleichtert worden. Doch die Revision wird eingestellt.
Wirtschaftsminister Guy Parmelin hatte ursprünglich geplant, den Kantonen zusätzlichen Spielraum für Sonntagsarbeit in den Läden einzuräumen. So sollten die Bedürfnisse des Städtetourismus besser berücksichtigt werden. Die konkrete Revision ist nun vom Tisch, wie der Bundesrat kürzlich bekannt gab. In der Vernehmlassung habe der Entwurf nicht genügend Unterstützung erhalten.
Das Hin und Her um Sonntagsöffnungen zieht sich weiter. (Zürich Tourismus)
Weitergehen sollen die Bemühungen aber auf anderer Ebene. So hätten die Kommissionen für Wirtschaft und Abgaben einer Standesinitiative des Kantons Zürich Folge gegeben. Diese schlägt eine Revision des Arbeitsgesetzes vor, um die Anzahl der erlaubten Sonntagsverkäufe von vier auf zwölf zu erhöhen. So soll laut dem Bundesrat eine neue Grundlage ausgearbeitet werden. Diese solle den verschiedenen Bedürfnissen eher gerecht werden.
Nicht begeistert äusserte sich derweil Hotelleriesuisse. Der Verband schreibt von einer vertanen Chance für den Städtetourismus. Kritische Stimmen gegenüber dem Entwurf rechtfertigten nicht, das Projekt komplett einzustellen. «Eine überarbeitete Lösung hätte einen wertvollen Beitrag zur wirtschaftlichen Stärkung des Städtetourismus leisten können.»
Die Standesinitiative reiche aus touristischer Sicht nicht aus, schreibt Hotelleriesuisse weiter. «Gäste aus dem Ausland werden ihre Reise nicht nach den Sonntagsöffnungszeiten ausrichten – und somit an Sonntagen meist noch immer vor verschlossenen Ladentüren stehen.» Dass es nur Ortschaften in Tourismuszonen – wie beispielsweise Zermatt – erlaubt ist, an Sonntagen ihre Geschäfte zu öffnen, während die Innenstädte von Luzern oder Bern wie ausgestorben wirkten, entspreche nicht mehr den heutigen Gegebenheiten.
(agu)