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Vielfalt aus dem Orient

Im Li-Beirut by Boudi in Winterthur können Gäste authentische Gerichte aus dem Libanon geniessen. Der Küchenchef Boudi ist überzeugt, dass nur mit Liebe Zubereitetes wirklich schmeckt.

Boudi Om Hani führt das Restaurant Li-Beirut by Boudi in Winterthur/ZH seit genau zwei Jahren. Der gebürtige Libanese hat in seinem Heimatland den Kochberuf erlernt. «Ich wuchs in einem Waisenhaus auf. Bereits nach der sechsten Klasse musste ich mich für eine Berufslehre entscheiden. Für mich war klar, dass ich Koch werden würde», erinnert sich Boudi, wie ihn alle nennen. «Im Libanon essen die Leute nie allein. Sie stellen alle Gerichte auf den Tisch und teilen.» Eines der ­wichtigsten Gerichte sei Hummus, Taboulé und Labneh, ein libanesischer Joghurt-Dip. Dazu isst man Khoubiz, ein libanesisches Fladenbrot. Ein in der Region um den Libanon weit verbreitetes Gericht sind Kibbeh (Bild). Dabei handelt es sich um eiförmige ­Kugeln, bestehend aus Bulgur, welches mit Hackfleisch und Zwiebeln durch den Fleischwolf gedreht wird. «Kibbeh servieren wir oft mit Hummus», erklärt Boudi.

Sieben Gewürze

In der libanesischen Küche gibt es eine Gewürzmischung, die «Sieben Gewürze» heisst. Die Mischung besteht aus Pfeffer, Piment, ­Nelken, Muskatnuss, Zimt, Kreuzkümmel und Ingwer. Damit werden vor allem Fleischgerichte, Fisch oder grilliertes Gemüse gewürzt. Ein weiteres wichtiges Gewürz ist Sumack. Es wird aus den Steinfrüchten des Färberbaums gewonnen und nach dem Trocknen zu Pulver verarbeitet. Sumack schmeckt leicht säuerlich, fruchtig-frisch und passt daher zu vielen Mahlzeiten. «Sumack gibt die Säure für den Salat und den Gerichten die rote Farbe», erklärt Boudi. An Hochzeiten werde oft Mansaf zubereitet. Dieses Gericht besteht aus Reis, Poulet oder Lamm-Hackfleisch, Zimt, Zwiebeln und Nüssen. Benannt ist es nach dem  grossen Tablett, auf dem es serviert wird. Mit Reis gefüllte Weinblätter ist ein Gericht, das in der libanesischen Küche ebenfalls nicht fehlen darf. 

Boudi legt Wert auf ein Angebot traditioneller Gerichte aus seiner Heimat. «Und sie müssen mit Liebe zubereitet sein.» Ausserdem wird im «Li-Beirut» kein Alkohol ausgeschenkt. «Da viele unserer Gäste aus dem arabischen Raum stammen, verzichten wir aus religiösen Gründen auf Alkohol.» Aber wenn Gäste Wein oder Bier trinken möchten, dürfen sie diese gerne mitbringen. Das «Li-Beirut» verlangt kein Geld für die Gläser, das gehöre zum Service dazu. In der Küche unterstützt Boudi ein Mitarbeiter. Für den Service sind seine Nichte und sein Neffe verantwortlich. Wenn es ihre Zeit erlaubt, unterstützt ihn seine Frau. «Das ist oft schwierig, da wir vier Kinder haben.» Seit 2013 leben er und seine Frau in der Schweiz. Seine erste Station war die Moudi Bar und Restaurant in Zürich, wo er fünf Jahre lang arbeitete. Bevor Boudi nach Winterthur kam, war er von 2020 bis 2022 Chefkoch im Restaurant Fairöuz im Hotel Waldhaus in Flims/GR.

(Daniela Oegerli)


Mehr Informationen unter:

li-beirut.ch