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«Ich verschaffe den Clubs gehör»

Seit bald einem Jahr ist Roy Bula in Basel als Nachtmanager tätig. Er wünscht sich mehr Wertschätzung für die Clubszene.

Roy Bula, Sie sind der erste Basler Nachtmanager. Wie kam es dazu?
Ich habe Publizistik studiert, bin aber bald einmal in die Kultur abgedriftet. Über ein Praktikum bei den Swiss Music Awards bin ich zum Bandmanagement gekommen. Dann wurde ich Geschäftsstellenleiter der Zwischennutzung Holzpark Klybeck in Basel, wo wir unter anderem mit dem Feuerschiff Gannet einen eigenen Club realisiert haben. Die ausgeschriebene Stelle als Nachtmanager vereinte viele Aspekte, die mir Spass machen und für die ich Erfahrung mitbringe.

Wie schauen Sie auf Ihr erstes Jahr im Amt zurück?
Es war sehr intensiv. Mich freut  sehr, dass wir im Rahmen des neuen Fördermodells schon eine viel stärkere Vernetzung erreicht haben. Einerseits unter den Clubs, aber wir konnten auch den Dialog mit den Behörden stärken und Vorbehalte abbauen.

Was war bisher Ihr persönliches Highlight?
Das war die Clubnacht vom 31. Januar. Es gab mit einem Ticket elf verschiedene Clubs zu entdecken. Wir konnten die Vielfalt der Clublandschaft zeigen und die Leute animieren, Neues zu probieren.

Eine Ihrer Aufgaben ist die Organisation von Workshops. Worum geht es dabei?
Wir greifen aktuelle Themen auf. Das geht von Awareness über mentale Gesundheit bis hin zur Nachhaltigkeit. Nachdem es in der Silvesternacht in Basel einen Vorfall mit K.-o.-Tropfen gab, plane ich zudem einen runden Tisch. Unter anderem mit der Sucht- und Opferhilfe sowie den Clubs, um einen Leitfaden zu erstellen.

Roy Bula kennt die Herausforderungen der Clubs aus Erfahrung. (Kostas Maros)

Als Nachtmanager sind Sie auch Sprachrohr der Clubs. Zum Beispiel bei der Planung des Eurovision Song Contests.
Genau. Es ist wichtig, dass die Clubs hier eingebunden werden. Wenn das ESC-Programm fertig ist, geht es in den Clubs noch weiter. Hier müssen wir auf Augenhöhe zusammenarbeiten, vor allem in der Kommunikation.

Warum ist Clubförderung für Sie ein wichtiges Anliegen?
Clubs übernehmen eine wichtige  gesellschaftliche Rolle. Die Betreibenden arbeiten dafür oft weit über ihren Lohn hinaus. Die Menschen brauchen Paralleluniversen, in die sie entfliehen können. Dafür sind die Musik, das Tanzen und die Clubs da. Oft fehlt aber das Verständnis dafür, dass die Clubkultur auch etwas kostet. Es ist deshalb sehr wichtig, die Wertschätzung für die Nachtkultur zu fördern.

(Alice Guldimann)


Zur Person

Roy Bula ist seit dem 1. April 2024 Nachtmanager in Basel. Die Clubförderung der Stadt fusst auf drei Säulen: Neben Bulas Stelle (Verein Kultur & Gastronomie) gibt es eine Fachleiterin für Programmförderung (Musikbüro Basel) sowie einen Beauftragten für Clubkultur (Abteilung Kultur Basel-Stadt).


Mehr Informationen unter:

kulturundgastro.ch/clubförderung