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Erfolgreiche Bilanz nach fünf Jahren als Direktorin

Miriam Böger amtet seit fünf Jahren als Direktorin im Luzerner «Montana».

Miriam Böger ist seit gut 20 Jahren im «Montana» zu Hause. (Bild zvg)

Im Art Deco Hotel Montana arbeiten 140 Mitarbeitende, inklusive Teilzeitangestellte. 13 Prozent davon sind Lernende. «Für mich ist es nicht nur selbstverständlich, dass wir in allen Bereichen genügend Lernende ausbilden, sondern es ist auch eine Vorgabe unseres Verwaltungsrates», so Miriam Böger, die mitten in der Pandemie das Zepter vom langjährigen Hoteldirektor Fritz Erni übernahm. 

Ebenso wichtig findet Miriam Böger, dass nicht nur genügend Lernende ausgebildet werden, sondern dass diesen auch genügend Fachpersonal zur Verfügung steht. «Es nützt nichts, wenn ein Betrieb möglichst viele Lernende ausbildet, sie aber nicht richtig schult.»

Im «Montana» gibt es auch dazu eine Vorgabe: «Es muss in allen Berufen in jedem Lehrjahr einen Lernenden haben. Zudem habe ich von unserem Verwaltungsrat die Vorgabe, dass mehr als 50 Prozent der Mitarbeitenden eine Fachausbildung haben müssen.» Alles Vorgaben, die sie mit grosser Hingabe erfüllt.


«Früher hatten wir das Ziel, 15 Millionen Umsatz zu erreichen. Heute ist es Standard.» 


Ein weiterer Punkt, der ihr wichtig ist, sind faire Löhne: «Wir sind froh, dass wir einen umsichtigen Verwaltungsrat haben, der uns nicht wie eine Zitrone auspresst.» So würden etwas höhere Lohnkosten akzeptiert. «Verdient jemand 20 000 Franken, ist es nicht wichtig, ob es 1000 Franken mehr oder weniger sind. Bei einem Niedriglohn spielt es jedoch eine Rolle, ob das Salär 4000 oder 5000 Franken beträgt.»

An ihrem Arbeitsort gefällt ihr auch, dass die Besitzerschaft, die Hotel & Gastro Union, laufend klei-nere und grössere Renovationen ins Auge fasst: «Vor gut einem Jahr haben wir innert zwei Wochen die gesamte Restauration, inklusive Eingangsbereich erneuert. Das war eine Herkulesaufga-be in so kurzer Zeit.»

Dass sich Miriam Böger nicht nur im Arbeitnehmendenhotel ob dem Vierwaldstättersees wohlfühlt, sondern dass sie ihren Job gut macht, zeigen die imposanten Zahlen: «Seit der Pandemie haben wir jedes Jahr noch bessere Zahlen. Früher hatten wir das Ziel 15 Millionen Umsatz vor Augen. Seit drei Jahren erreichen wir dieses Ziel jährlich.»

Zufällig in Hotellerie gekommen

Viele Hoteldirektoren haben ihr Ziel bereits in der Schulzeit vor Augen. Nicht so Miriam Böger. Aufgewachsen in Waldshut (DE), wusste sie nach der Matur nicht so recht, wie ihr beruflicher Weg aussehen sollte. «Meine Mutter quälte mich immer wieder damit, mich für einen Werdegang zu entscheiden.» Dann liebäugelte sie mit der Hotellerie, dies auch, weil sich damit die Tür für einen Auslandsaufenthalt öffnen würde. Im Visier hatte sie die Schweizer Berghotellerie und nahm eine Stelle in einem Familienbetrieb in Saas-Fee/VS an. 

Ungewolltes Praktikum brachte sie ins «Montana».

Die Saas-Fee-Stelle sollte sich aber noch weiter auf ihren beruflichen Weg auswirken: «Meine damaligen Chefs waren Absolventen der SHL Schweizerischen Hotelfachschule Luzern.» Böger sah  sich die Schule näher an und entschloss: «Die ist etwas für mich.»

Als dann nach dem dritten ­Semester an der SHL das Praktikum an einer Réception anstand, wollte Miriam Böger Peter Durrer, den damaligen Vizedirektor der Schule und zuständig für das Praktikumswesen, überzeugen, dass sie dieses nicht machen müsste. «Ich hatte ja schon genügend Erfahrungen an der Réception gesammelt.» Doch Durrer riet ihr, sich bei Fritz Erni, dem damaligen Hoteldirektor des «Montana», zu melden im Wissen, dass dieser eine Stelle offen hatte.

Immer wieder im «Montana»

Und so kam es, dass Miriam Böger ihr Praktikumssemester bei Erni absolvierte und dort zuständig für das Seminar- und Bankettwesen war. Was sie damals noch nicht wusste: Es sollte nicht bei diesem einzigen Engagement im «Montana» bleiben. Denn Fritz Erni engagierte die vife Süddeutsche sogleich in einem 100-Prozent-Pensum als Direktionsassistentin, während sie parallel das letzte Semester an der SHL absolvierte.

Doch dann kehrte Miriam Böger der Hotellerie vorübergehend den Rücken und absolvierte ein Wirtschaftsstudium in Luzern. Für dessen Finanzierung jobbte sie wieder im «Montana» und ergänzend dazu bei einer Firma für Reinigungsgeräte. Nach Studiumsende entschied sie sich für eine Vollzeitbeschäftigung bei der Firma für Reinigungsmaschinen. «Doch ich merkte, dass es nicht das Gleiche ist, die Marge eines Staubsaugers zu berechnen wie die einer Flasche Wein.» Als Fritz Erni sie abermals ins «Montana» zurückrief, hatte sie offene Ohren. Der Job: Verantwortliche für das Personalwesen und die Finanzen. «Ich merkte bereits während meines Wirtschaftsstudiums, dass ich gut mit Zahlen konnte.»

Dann rückte das Pensionsalter von Direktor Fritz Erni näher. Böger, mittlerweile Vizedirektorin, kam für dieses Amt in Frage und trat es im Frühjahr 2020 an. Sie ist stolz, das «Montana» führen zu dürfen. «Es ist eine grosse Ehre, dieses altehrwürdige Haus zu leiten.»

(Ruth Marending)


Miriam Böger

Die Absolventin der SHL hat am 1. April 2020 die Direktion im Luzerner Art Deco Hotel Montana übernommen. Böger lebt in Zürich und pendelt nach Luzern.

Mehr Informationen unter:

hotel-montana.ch