Der 16. April wäre kein besonderes Datum, hätte es nicht ein Unbekannter zum Internationalen «Eggs Benedict»-Tag erklärt. Die Geschichte hinter dem US-amerikanischen Frühstücksklassiker.
Food Holidays ins Leben zu rufen, scheint ein Sport der US-Amerikaner zu sein. So gibt es den Tag des Croissants, den Tag der Frühstücksflocken oder den Tag der Frühstückswaffel. In der Regel sind die Begründer dieser Feiertage nicht bekannt und auch nicht, weshalb man Lebensmittel an einem bestimmten Tag überhaupt feiern soll. So ist das auch beim Tag für Eggs Benedict.
Der amerikanische Frühstücksklassiker ist fett und üppig. Eine Portion hat rund 450 Kalorien, was beinahe einen Viertel des täglichen Bedarfs einer erwachsenen Person ausmacht. Die Speise besteht aus pochierten Eiern, die mit angebratenem Schinken oder Frühstücksspeck und einer Portion Sauce hollandaise auf Toastbrot serviert werden.
Wie es zu dieser üppigen Komposition kam, ist nicht eindeutig belegt. Die eine Legende besagt, dass Charles Ranhofer, Chefkoch des Restaurants Delmonico’s in New York, das Gericht für den Financier Le Grand Benedict erfunden habe. Dieser beklagte sich, dass er immer das Gleiche zum Frühstück bekäme. In Ranhofers Kochbuch «The Epicurean» von 1894 findet sich dann auch ein Rezept für Eggs à la Benedict. Eine andere Legende erzählt, dass der Börsenmakler Lemuel Benedict 1894 im New Yorker Waldorf-Astoria-Hotel die üppige Speise als Katerfrühstück zu sich nahm.
Die Herstellung des Gerichts ist einfach. Zur Erinnerung: Man stelle eine Sauce hollandaise her und pochiere die Eier. Währenddessen Schinken oder Speck anbraten. In der gleichen Pfanne den Toast anrösten, mit Butter bestreichen und mit Schinken oder Speck belegen. Ein Ei draufsetzen und üppig Sauce hollandaise dazugeben. Mittlerweile gehört das Gericht auf viele internationale Frühstückskarten. Und das in den verschiedensten Varianten. So gibt es Eggs Blackstone mit Speck und Tomatenscheiben. Die vegetarische Komposition Eggs Florentine wird mit gedünstetem Spinat hergestellt, Eggs Atlantic mit Lachs. Und Ernest Hemingway kreierte sein eigenes Frühstück: Eggs Hemingway werden mit Spinat und Lachs, dafür ohne Sauce hollandaise serviert.
Heute werden auch ausserhalb der USA Ehrentage für Lebensmittel geschaffen. Die Organisation Wines of Argentina mit über 200 Produzenten rief vor einigen Jahren einen weltweiten Tag des Malbec aus. Seither ist der 17. April dieser Rebsorte gewidmet.
Und auch die Schweiz hat nachgezogen. Seit 2004 gilt der 28. April als nationaler Tag der Hochstammbäume. Früher gab es 15 Millionen solcher Obstbäume, heute gerade noch zwei Millionen. Damit geht ein wichtiger Lebensraum für Vögel, Fledermäuse und Insekten verloren. Und die Küche verliert die für Hochstammbäume typischen Obstsorten, aus denen sich leckere Gerichte herstellen lassen.
(Ruth Marending)
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