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Luzern Tourismus und das Geschäft mit den Chinesen

Das Corona-Virus legt den Tourismus mit den Chinesen lahm. Doch die Branche, vorab Luzern, rechnet fest mit der Rückkehr dieser Gäste.

Die chinesischen Gäste fehlen aktuell. (Bild Luzern Tourismus)

Der Zeitpunkt hätte nicht ungünstiger sein können. Das Corona-Virus ist in aller Munde. Die chinesischen Gäste fehlen. Doch Luzern Tourismus und die Hochschule Luzern stellen eine neue Studie zum Thema «Chinesische Individualreisende: Chancen und Potenziale für die Zentralschweiz» vor. «Das ist ein zufälliges Aufeinandertreffen zweier Ereignisse», so Sibylle Gerardi, Mediensprecherin von Luzern Tourismus. Die Studie sei ein längerfristiges Projekt, das Datum für die Präsentation der ersten Resultate schon vor dem Bekanntwerden des Corona-Virus festgelegt worden.

Zwar waren diese Studien-Ergebnisse am Medientreffen in Luzern ein Thema, doch die aktuelle Lage rund um den ausbleibenden chinesischen Gast ebenfalls. So hielt Markus Conzelmann, General Manager Radisson Blu Hotel Luzern und Teilnehmer der Podiumsrunde fest: «Radisson Blu gehört seit anderthalb Jahren zur chinesischen Hotelgruppe Jin Jiang International Holdings Co. Wir sind ganz direkt von der Corona-Grippe betroffen.» Und dennoch möge er nicht von Panik sprechen. Im Gegenteil. «Es ist in erster Linie wichtig, die Situation zu deeskalieren, Mitarbeiter und Gäste zu beruhigen», hält er fest. Die jetzige Krise sei nicht viel anders als jene von Sars oder beim Ausbrechen des Vulkans Eyjafjallajökull in Island. Aus beiden Vorfällen habe man gelernt und davon in der jetzigen Situation profitieren können.

Auch Marcel Perren, Direktor von Luzern Tourismus, blickt optimistisch in die Zukunft: «Nachdem in China keine Pauschalreisen mehr verkauft werden, fehlt zwar der chinesische Gast zum jetzigen Zeitpunkt, aber er wird zurückkommen.» Und dann, so vermutet er, in noch grösseren Zahlen als zuvor. «Es wird ein noch grösseres Bedürfnis nach Auslandreisen vorhanden sein.» Und die Chancen würden gross sein, dass die Wahl auf Luzern falle.

Das braucht der chinesische Individualgast

Die Studie über den chinesischen Individualgast hat übrigens eine wichtige Erkenntnis zutage gefördert: Der chinesische Individualgast bereitet sich akribisch auf seine Auslandreise vor, bucht jedoch nur die wichtigsten Elemente wie Flug und Hotel vor seiner Abreise. Alle anderen Entscheidungen werden spontan vor Ort getroffen und gebucht. Dabei kommt dem Smartphone eine zentrale Rolle zu. Nicht funktioniert habe, so Marcel Perren, das Anbieten von Pauschalarrangements. «Solche Erkenntnisse sind sehr wichtig für uns», so Perren. «Die Studie lehrt uns, den chinesischen Gast besser zu verstehen.» Diese wird voraussichtlich gegen Ende März physisch vorhanden sein.

(Ruth Marending)