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Studentin testet neun Berufe im Tourismus

Jenny Koller (21) war als Jobcheckerin in der Region Wilder Kaiser in Österreich unterwegs. Ihre Mission: neun Jobs in neun Wochen. 

Ihre erste Bachelorarbeit hat die Unternehmensführungs-Studentin Jenny Koller zum Thema «Arbeitsplatzqualität im Tourismus» verfasst. (ZVG)

Anstatt die Sommerferien fürs Nichtstun zu nutzen, engagierte sich die Unternehmensführungs- Studentin Jenny Koller im Rahmen eines Projektes für den Tourismus. Das Ziel: Die Jobmöglichkeiten im Tourismus entdecken, darüber berichten und so für den Berufsnachwuchs spannend machen. Die Erfahrungen, die sie in den verschiedenen Hotels, Cafés, Restaurants und in einem Tourismusbüro gemacht hat, hielt sie in Blogbeiträgen fest.

«Was man im Tourismus auf alle Fälle lernen kann, ist Multitasking.» 


Dass es mehr Berufe gibt, die vom Tourismus abhängen, als man auf den ersten Blick sieht, wird bereits bei ihrem ersten Engagement deutlich. Dieses führte Jenny Koller zum Kids Club im Familien-Aktiv Hotel Christoph in Ellmau am Wilden Kaiser. Während zwei Tagen war sie hier als Kinderbetreuerin tätig. Jenny Koller erläutert: «Ich wollte so viele Facetten des Tourismus wie nur möglich kennenlernen und etwas dazu beitragen, um diese Branche als Arbeitgeber attraktiver zu machen.» 

Einen kühlen Kopf bewahren

Nach dem Ausflug in den Kids Club folgte ein Einsatz an der Réception des Vitalhotels Sonnenhof in Going am Wilden Kaiser. Hier arbeitete Jenny Koller zwei Tage mit. Einmal von 14 bis 22 Uhr und einmal von 8 bis 16.30 Uhr. Das gab ihr die Gelegenheit, sowohl den Früh- als auch den Spätdienst mitzuerleben und zu sehen, wie vielseitig die Arbeit an der Réception ist.
 
«In diesem Job passiert es häufig, dass gleichzeitig das Telefon läutet, ein Gast an der Réception steht, wichtige E-Mail-Anfragen eintrudeln und obendrein noch die Anreise einer grösseren Gruppe abzuwickeln ist», sagt Jenny Koller. 

«Gute Kenntnisse der Region helfen dabei, die Gäste in Sachen Ausflugsziel zu beraten.»


Im Service wiederum brauche es nebst starken Armen und schnellen Beinen vor allem eines: einen freundlichen Umgang mit Mitarbeitenden und Gästen. Wichtig seien zudem Stressresistenz und eine hohe Eigenverantwortung. Jenny Koller ergänzt: «Auch Teamwork ist extrem wichtig. Das heisst: Man unterstützt sich gegenseitig und greift sich in hektischen Zeiten unter die Arme.» 

Alles Wichtige auf einen Blick

Nebst ihren eigenen Erfahrungsberichten lässt Koller in ihren Blogbeiträgen auch Mitarbeitende zu Wort kommen und fasst zudem unter der Kategorie «Wissenswertes» praktische Informationen hinsichtlich Ausbildung, Basisgehalt, Arbeitszeiten sowie Benefits zusammen. Jenny Kollers Resümee: «Der Tourismus hat viel mehr zu bieten, als viele annehmen. Sowohl von der Vielseitigkeit der einzelnen Jobs, als auch von den konkreten Tätigkeiten im jeweiligen Beruf. Ich konnte extrem viel lernen in diesen neun Wochen».

Mit Vorurteilen aufräumen 

Ermöglicht hat ihr dies die Projektleiterin Katie Tropper. Mit dem Projekt wollte Tropper Aussenstehenden ein realistisches Bild dessen vermitteln, wie es ist, im Tourismus der Region Wilder Kaiser zu arbeiten. Sie erläutert: «Viele Eltern sind nicht gerade erfreut, wenn ihre Kinder im Tourismus arbeiten wollen, weil sich veraltete Vorstellungen über Jobs in Hotellerie, Gastronomie und Co hartnäckig halten.» Mit diesen Vorurteilen hat Jenny Koller nun aufgeräumt.

(Désirée Klarer)
 


Zur Person


Jenny Koller (21) studiert an der Fachhochschule Kufstein in Tirol/AT Unternehmensführung. Neben dem Studium hat sie zahlreiche Praktika im Tourismus absolviert. Von Juli bis September 2020 hat sie in der Region Wilder Kaiser in Österreich Berufe im Tourismus getestet. Darunter Berufe in den Bereichen Küche, Réception, IT, Facility Management, Frontoffice, Beauty und Service.


Informationen


www.wilderkaiser.info/blog