Aicha Sebai: «Ich trainierte von der ersten Sekunde»

Aicha Sebai ist neue Schweizer Meisterin der Hotellerie-Hauswirtschaft. Die 19-Jährige überzeugte durch besonders aufwändige Dekorationen.

Eine von Aicha Sebais Aufgaben: das Bügeln einer Kochtoque. (Bild: Erich Niklaus)

Nach vier Tagen Wettkampf in der Berner Swiss-Skills-Arena überzeugte Aicha Sebai aus Winterthur die Jury am meisten. «Mit dem zweiten oder dritten Platz habe ich gerechnet. Jedoch niemals mit dem ersten», sagt die 19-Jährige und freut sich umso mehr. 

Bei der Dekoration von Zimmern und Blumengestecken wurde Kreativität gefordert. Sebai richtete ihr Zimmer im «Titanic»-Stil mit einem Himmelbett und Zeichnungen ein: «Für mich was das die schwierigste Aufgabe. Ich wollte besonders grossen Aufwand betreiben. Das Himmelbett  aufzustellen, war komplizierter als gedacht.»

«Alle steigerten sich nochmals im Finale»

Auch die handwerkliche Qualität der Kandidatinnen, so wie das Bügeln einer Kochtoque oder die Reinigung unterschiedlicher Bodenbeläge, mussten überzeugen. Sebai: «Als wir am Kick-off-Event die Aufgaben erhielten, begann ich sofort mit den Vorbereitungen. In meinem alten Lehrbetrieb trainierte ich intensiv für alle Stationen.» Das erkannte auch Chefexpertin und Präsidentin der Hotel & Gastro Union Esther Lüscher: «Die Kandidatinnen zeigten extremes Durchhaltevermögen. Alle versuchten, sich im Finale nochmals zu steigern.»

Verhandlungsgeschick und Administration ergänzten die Wettbewerbsaufgaben. Die Teilnehmenden mussten den richtigen Umgang mit Reklamationen eines Gastes beweisen. Ein Tagesprogramm zu erstellen und Mitarbeiter einzuteilen war Teil des administrativen Blocks. 

Überraschungsaufgaben 

Einige Stationen enthielten «Mytery Tasks» – Spezialaufgaben, auf die die Kandidatinnen nicht vorbereitet wurden. So mussten sie beispielsweise eine Reservation im Restaurant auf Englisch tätigen und auf Allergien des Gastes aufmerksam machen. Die weitere Herausforderung am Halbfinaltag war die Zubereitung eines «œufs brouillés» – eines Rühreis. «Nicht alle Kandidatinnen kannten diesen Begriff», so Chefexpertin Esther Lüscher. 

«Alina Baer begeisterte mich»

Aicha Sebai wird im bvhh die Funktion der Botschafterin übernehmen. Sie wird, genau wie ihre Vorgängerin Alina Baer, an den kommenden Swiss Skills selbst als eine einer der Expertinnen auftreten. Sebai wird ebenfalls an Berufsschulen unterwegs sein und den Job präsentieren. Genau dort, wo sie die Faszination für den Beruf vermittelt bekam: «Alina Baer kam damals in unsere Klasse und begeisterte mich. Von da an wusste ich: Ich möchte mich genauso stolz präsentieren.»

(Anna Shemyakova)