Die einzige Frau im Finale will den Wettbewerb von «Schweizer Fleisch» gewinnen. Bis es so weit ist, heisst es bei ihr «Gring ache u choche».
Deborah Pfister, ein Kochwettbewerb erfordert viel Training, Fleiss, Leidenschaft und Durchhaltevermögen. Haben Sie noch Freizeit?
Ich kann meine Tage gut einteilen und auch Freizeit einplanen. Bis zum Finale ist diese zwar etwas knapp. Danach werde ich wieder reichlich freie Zeit haben.
Was steht bei Ihnen bis zum Finale auf dem Programm?
Nach dem Motto «Gring ache u choche» werde ich in den noch verbleibenden Wochen bis zum Finale am 5. Mai intensiv üben. Ich freue mich sehr auf diesen Tag.
Ihr Amuse-Bouche nennen Sie Schweineglück im Apfelgold.
Das ist mir spontan eingefallen. Dafür fülle ich ein Raviolo mit geschmorten Schweinsbacken und kombiniere dies mit Apfelwürfelchen. Dazu gebe ich einen erfrischenden Cider-Schaum.
Womit überraschen Sie die Jury beim Hauptgericht?
Mein Hauptgericht nenne ich «Schweinerei auf dem Bauernhof». Das hat aber nichts mit Unordnung zu tun. Die Idee dahinter ist, nur Produkte zu verwenden, die auf einem Bauernhof zu finden sind. So packe ich das Schweinsfilet in einen Kartoffel-Pilz-Mantel. Dazu lege ich ein Stück von einem zart geschmorten Schweinsbäckli mit Kruste und Schmorjus. Die Beilagen bestehen aus einer in Butter gegarten Frühlingskartoffel mit aromatischer Pilzfüllung und einer Karottenvariation mit Buchweizenpops.
Das klingt verlockend. Wie sind Sie auf diese Ideen gekommen? Hat Sie jemand unterstützt?
Mir ist es wichtig, so nachhaltig wie möglich zu kochen. Ich verwende kaum Produkte, die von weit her kommen. Beim Kreieren der Gerichte hatte ich Unterstützung von meiner besten Freundin und einem Kollegen.
Weshalb kochen Sie mit Schweizer Fleisch?
Mir ist der Bezug zur Region wichtig. Persönlich esse ich sehr selten Fleisch. Aber wenn, dann schätze ich die gute Qualität des Fleisches von Tieren aus der Nachbarschaft. Am liebsten jedoch koche ich Gemüse in verschiedenen Varia-tionen und mit unterschiedlichen Garmethoden.
An ihrem ersten Wettbewerb schaffte es Deborah Pfister gleich ins Finale. (zvg)
Was hat Sie motiviert, den Kochberuf zu erlernen?
Ein wichtiger Grund, warum ich den Kochberuf erlernt habe, ist, dass ich anderen Menschen eine Freude machen kann mit dem, was wir in der Küche mit Leidenschaft zubereiten. Zudem habe ich die Möglichkeit, meine Kreativität auszuleben, was mir sehr viel bedeutet. Auch die Teamarbeit schätze ich sehr, denn in der Küche braucht es jede und jeden, um gemeinsam etwas Grossartiges zu schaffen. Darüber hinaus finde ich die Abwechslung im Alltag sehr interessant, da jeder Tag neue Herausforderungen und Erfahrungen mit sich bringt.
Sie kennen die Spital- und die Restaurantküche. Was gefällt Ihnen besser?
Beides hat Vor- und Nachteile. Meine Lehre habe ich in der Grossküche des Inselspitals Bern absolviert. Danach habe ich erste Erfahrungen im Restaurant Du Nord in Bern gesammelt. Nach einem Jahr suchte ich wieder nach geregelten Arbeitszeiten und wechselte zur Klinik Beau-Site. Nach nur sechs Monaten entschied ich mich, wieder ins «Du Nord» zurückzukehren.
Was gefällt Ihnen im «Du Nord» ganz besonders?
Im «Du Nord» schätze ich die abwechslungsreiche Arbeit und ganz besonders das grossartige Team. Das ist für mich wie eine Familie.
(Gabriel Tinguely)
Deborah Pfister liebt neue Herausforderungen. Deshalb und weil sie Erfahrungen sammeln will, hat sie sich bei «La Cuisine des Jeunes», ihrem ersten Wettbewerb, angemeldet. An ihrem Beruf liebt sie die Kreativität, die Abwechslung sowie die Teamarbeit. Als Ausgleich zur Arbeit in der Küche spielt sie Fussball beim FC Wyler in Bern.