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Cafetier Suisse: Preiserhöhungen von neun Rappen sind zu erwarten

Kaffee bleibt eines der beliebtesten Getränke der Schweizerinnen und Schweizern. Allerdings werden Kaffeegetränke 2025 zum fünften Mal in Folge teurer.

Cafetier Suisse geht davon aus, dass der Kaffeepreis erneut um 9 Rappen steigen wird. (ZVG)

Der Verband Cafetier Suisse hat erneut die Verkaufspreise für Café crème in der deutschsprachigen Schweiz und im französichen Teil des Kantons Bern erhoben. Die Befragung von 650 Cafés, Cafeterias, Café-Bäckereien und Café-Bistros hat ergeben, dass der Durchschnittspreis  für Café im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 9 Prozent gestiegen ist. Damit ist der Preis im dritten Jahr in Folge um rund zehn Rappen gestiegen. Davor gab es bereits zwei Jahre, in welchen der Preis ebenfalls erhöht werden musste. In anderen Worten ausgedrückt: Seit fünf Jahren in Folge steigt der Kaffeepreis an. Im Jahr 2014 kostete ein Café crème im Schnitt noch 4.16 Franken, heute bereits 4.58.

Hans-Peter Oettli, Präsident von Cafetier Suisse, prognostiziert für 2025: «Weitere Preiserhöhung im bisherigen Rahmen sind auch im kommenden Jahr zu erwarten.» Der Verband gibt bewusst keine Preisempfehlungen ab. Die Preisgestaltung liege im Ermessen der einzelnen Betriebe und müsse Faktoren wie Konkurrenzsituation, Konzept und Standort des Betriebes berücksichtigen.

Aus diesem Grund sei es ganz normal, dass die Preise für einen Café crème je nach Kanton oder Stadt stark variieren. Im Kanton Zug stiegen die Kaffeepreise im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent. Zug ist damit Spitzenreiter, was die durchschnittlichen Preiserhöhungen betrifft. Der günstigste Durchschnittspreis für eine Tasse Kaffee, 4.45 Franken, wurde im Kanton Solothurn ermittelt. Ebenfalls preiswert ist das Kaffeetrinken in der Ostschweiz und in der Zentralschweiz. Beide Regionen liegen, was den Kaffeepreis betrifft unter dem nationalen Durchschnittspreis.

Wie die Erhebung von Cafetier Suisse zeigt, ist der Kaffee in städtische Ballungszentren deutlich teurer als in ländlichen Gebieten. Während ein Kaffee in der Stadt Zürich bis zu sechs Franken kosten kann, ist das gleiche Getränk im ländlichen Teil des Kantons Zürich bereits für drei Franken zu haben.

Beim Vergleich der Durchschnittspreise in den Städten zeigt sich:  Zürich ist für Kaffeetrinker das teuerste Pflaster. Hier kostet das beliebte Heissgetränk im Schnitt 4.86 Franken. In Bern muss man für einen Café crème im Durchschnitt 4.72 Franken und in Basel sowie in Winterthur 4.67 Franken ausgeben.

Als Gründe für die Verteuerung des Kaffeepreises nennt Hans-Peter Oettli die steigenden Betriebsnebenkosten. Zudem sei der Kaffeepreis so hoch wie noch nie. Dies ist auf klimabedingte Ernteausfällen zurückzuführen, aber auch auf die Tatsache, dass  die Nachfrage nach Kaffee weltweit steigt. Unter anderem, weil Völker, die bisher keine Kaffeetrinker-Nationen waren, nun ebenfalls auf den Geschmack gekommen sind. Der Präsident von Cafetier Suisse geht davon aus, dass sich der Preis für Kaffeebohnen in Zukunft wieder etwas zurückkorrigieren wird. Er hofft, dass sich Angebot und Nachfrage schon bald wieder die Waage halten. Seine Hoffnung begründet Hans-Peter Oettli so: «Der aktuell hohe Preis macht es für die Bauern interessant, wieder vermehrt Kaffee anzubauen. Steigt die Zahl der Anbaufläche und gibt es wieder grössere Ernten, sinkt der Preis unweigerlich wieder etwas.»

Neue Verbandsstruktur

Cafetier Suisse hat an seiner Jahresmedienkonferenz aber nicht nur die Erkenntnisse aus der aktuellen Kaffeepreis-Erhebung verkündet. Sylvie Vogt, Geschäftsführerin des Verbandes gab zudem bekannt: «An der Delegiertenversammlung wurde die Fusion der bisherigen Regionalverbänd mit dem Nationalverband einstimmig  angenommen.» Damit habe Cafetier Suisse die Kräfte gebündelt, um noch professioneller im Interesse der Mitglieder arbeiten zu können. Die Verankerung des Verbandes in den Regionen soll durch lokale Vertreterinnen und Vertreter gewährleistet werden. Gleichzeitig wurde die Grundlagen für einen Generationenwechsel im Vorstand gelegt. Es gelte nun, neue und jüngere Mitglieder für die Vorstandsarbeit zu begeistern.

Wissen vermitteln, Qualität steigern

Um das Kaffeewissen in der Gastronomie zu steigern und so die Qualität in der Gastronomie zu erhöhen, wird auch 2025 die Ausbildung zum Kaffee-Sommelier angeboten. Die Ausbildung besteht aus sechs Kurstagen. An vier Tagen wird theoretisches und praktisches Kaffeewissen vermittelt. Die zwei weiteren Tage sind für betriebswirtschaftliche Grundlagen, Verkaufsförderung und die Entwicklung eines Kaffeekonzepts vorgesehen. Die Ausbildung zum Schweizer Kaffee-Sommelier wird mit einer praktischen und mündlichen Abschlussprüfung sowie einer Abschlussarbeit beendet. Der nächste Lehrgang startet im September und endet im November 2025.

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