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Das änderte sich an der neuen Hotelklassifikation

Seit Januar ist die frisch überarbeitete Hotelklassifikation von Hotelleriesuisse in Kraft.

Die Gästebedürfnisse verändern sich. Der Markt und das Angebot verändern sich. Da ist es nur logisch, dass sich auch das Hotelklassifizierungssystem den neuen Gegebenheiten anpasst. Die Hotelstars Union (siehe Box) revidiert auf europäischer Ebene ihre Klassifikation. Dabei übernimmt die Schweiz mit Hotelleriesuisse einen aktiven und prägenden Part. Hotelleriesuisse hat eben erst ihre eigene Klassifikation überarbeitet und nimmt damit einmal mehr eine Vorreiterrolle ein.

Europäisches Unikat

Mit der eigenständigen Einführung der neuen Klassifikationskategorie «Hostel» hat Hotellerie-suisse ein europaweites Unikat geschaffen. Andere Länder sind interessiert, dieses Produkt zu übernehmen. Allerdings ist bis jetzt noch keine tatsächliche Umsetzung erfolgt.

Auch in der Schweiz ist das Interesse an «Hostel» gross. Da die Kriterien erst vor ein paar Wochen eingeführt wurden, gibt es aber noch keine Betriebe, die so klassifiziert sind. «Das wird sich bis Mitte dieses Jahres rasch ändern», ist Daniel Beerli überzeugt. Der Leiter Klassifikation bei Hotelleriesuisse fügt an: «Es gibt bereits einige Betriebe, die sich im laufenden Verfahren befinden.» Ausserdem werden alle Betriebe, die derzeit in der Kategorie «Swiss Lodge» klassifiziert sind, nach und nach automatisch in die Kategorie «Hostel» wechseln. Denn die Klassifizierung «Swiss Lodge» wird künftig nicht mehr vorgenommen. Die Kategorie erlischt.

Das Deltapark Vitalresort bei Thun ist ein Beispiel für ein Mini-Resort. Es ist in zwei Kategorien klassifiziert: Das Haupthaus als Vierstern-Superior-Hotel, die Seevillen als Serviced Apartments mit fünf Sternen. (zvg)

Im Gegensatz dazu gibt es für Hostels keine Sterne. Dennoch müssen sie Auflagen erfüllen wie beispielsweise zeitgemässe, gepflegte Matratzen mit minimaler Stärke von 13 Zentimetern. Zudem sollte bei jedem Bett eine Lademöglichkeit vorhanden sein und der Abstand vom obersten Bett bis zur Zimmerdecke nicht weniger als 75 Zentimeter betragen.


«Betriebe erhalten die Möglichkeit, sich als Mini-Resort zu positionieren.»

Daniel Beerli, Leiter Klassifikation, Hotelleriesuisse


Der Kriterienkatalog für Hostels umfasst 54 Punkte. Diese betreffen nicht bloss die Ausstattung der Mehrbettzimmer und der Aufenthaltsräume, sondern auch die Dienstleistungen und die nachhaltige Betriebsführung. 

Kleine Anpassungen bei der Kategorie Serviced Apartments

Wohnungen mit Hotelservice werden von Hotelleriesuisse erst seit 2019 klassifiziert. Dennoch wurde auch diese Kategorie nun einer Revision unterzogen. Es geht dabei darum, Hotels und Serviced Apartments trotz vieler gemeinsamer Nenner klar voneinander zu unterscheiden. Im Gegensatz zu Hotels müssen Serviced Apartments wesentlich weniger Dienstleistungen anbieten. Dafür soll der private Wohnraum des Gastes dort grösser sein als im Hotel.

Der Markt hat sich dahingehend verändert, dass immer öfter Wohnungen mit Hotelservice für nur eine Person nachgefragt sind. Deshalb wurde das Klassifikationskriterium «minimale Raumgrösse in Quadratmetern» per 2025 etwas nach unten angepasst.

Insgesamt umfasst der Kriterienkatalog für die Serviced Apartments 114 Punkte. Damit eine bediente Wohnung mit fünf Sternen ausgezeichnet wird, müssen 96 Punkte erfüllt sein.

Doppelte Klassifizierungen

In den Ferienregionen ist es nicht unüblich, dass Hotels Wohnungen vermieten. Solche Betriebe können ihre Wohnungen auch in der Kategorie Serviced Apartments vermarkten. «Das System ist bewusst auf dieser Möglichkeit aufgebaut», bestätigt Daniel Beerli. Die Beherbergungsbetriebe erhalten so die Möglichkeit, sich als Mini-Resort zu positionieren. Als typisches Beispiel dafür nennt er das Deltapark Vitalresort am Thunersee. Das Haupthaus ist als Vierstern-Superior-Hotel und die Seevillen sind als Fünfstern-Serviced-Apartments klassiert. Allerdings gibt es eine Bedingung für diese doppelten Klassierungen: das Hotel und die Apartments müssen sich in unterschiedlichen Gebäuden befinden.

(Riccarda Frei)


Die Hotelstars Union in Kürze

Die Hotelstars Union HSU wurde 2009 von Hotelverbänden ­aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Schweden, Tschechien, Ungarn und der Schweiz gegründet. Dies mit dem Ziel, ein transparentes, einheitliches und verlässliches Bewertungssystem zu schaffen. Als Basis dafür diente das Klassifizierungssystem von Hotelleriesuisse. Mittlerweile hat die HSU 21 Mitgliedsländer.


Mehr Informationen unter:

hotelleriesuisse.ch