Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

«Es braucht keine zehn Geschmäcke»

Ein Dreigänger für 80 Personen. Noch bis 31. Oktober können sich Teams aus der Gemeinschaftsgastronomie für die Swiss SVG-Trophy anmelden. Der Chef-Juror gibt Tipps, wie man eine Dreier-Mannschaft und das Rezept-Dossier zusammenstellt.

Adrian Bader: «Originell, aber einfach soll es am Wettbewerb sein.»

HGZ: Adrian Bader, wenn Sie nicht Chef-Juror wären, würden Sie als ehemaliger Wettbewerbskämpfer noch einmal in die Hosen steigen und ein Team im Betrieb zusammentrommeln?
Adrian Bader: Unbedingt, und dafür sprechen mehrere Gründe. Zum einen wäre es eine grosse Herausforderung, in meinem Betrieb eine Mannschaft zu bilden. Andererseits wüsste ich gerne, wo ich als ehemaliger Kochkünstler in der heutigen Wettbewerbszeit stehen würde.

Sie und Ihre Jury-Kollegen haben bereits viele Teams besucht und Gerichte benotet. Gab es Momente, in denen Sie sagten: «Wow! Das ist erstklassig.»?
Die gab es immer wieder. Jeder Final, an dem wir die Teams vor Ort besuchten und die Gerichte bewerteten, hatte seine Besonderheiten. Sei es mal die herausragende Stärkebeilage, die Vorspeise oder das super Dessert.

Zum aktuellen Wettbewerb: Wie sollte man eine Mannschaft optimal zusammenstellen?
Nun, wenn man im Betrieb eine grosse Auswahl an Köchinnen und Köchen hat, sollte man die motiviertesten aussuchen. Aber ich weiss natürlich, in der heutigen Zeit ist das nicht immer einfach. Wichtig ist, jedes der drei Teammitglieder muss mit Leib und Seele dabei sein und seine individuellen Stärken ausspielen können. Aber auch aufgepasst: Fordert man von seiner Mannschaft zu viel und steckt das Ziel extrem hoch, kann das während des Wettbewerbs zum Handicap werden.

Am Anfang einer jeden Swiss SVG-Trophy steht immer das Erstellen eines Dossiers. Worauf sollte man dabei besonders achten?
Bei den Menükomponenten immer daran denken: Weniger ist mehr. Es braucht nicht zehn Geschmäcke, 15 Handgriffe und eine Präsentation wie in einem Zwei- oder Drei-Sterne-Restaurant. Wichtiger ist, dass die Gerichte für die Gemeinschaftsgastronomie realistisch sind – originell, aber einfach. Darauf kommt es bei diesem Wettbewerb an.

Was sind weitere entscheidende Faktoren?
Die Fotos sollten von guter Qualität sein, damit wir von der Jury die Gerichte auch richtig sehen und beurteilen können. Wichtig ist auch, die Rezepte dürfen später beim Finalkochen nicht mehr geändert werden.

Wo kann man das Anmeldeformular herunterladen?
Unter www.svg-trophy.ch.

Und wann sichten Sie die Dossiers?
Nach dem Einsendeschluss am 31. Oktober. Wichtige Gesichtspunkte sind: Ist die Wettbewerbsaufgabe korrekt umgesetzt, stimmen Rezepturen und Kalkulationen und – wie bereits angesprochen – wie ist die Präsentation?

(Interview Jörg Ruppelt)