Die Food-Trend-Forscherin Hanni Rützler teilt ihr Know-how im April an der Gastia – der neuen Fach- und Erlebnismesse für Gastfreundschaft.
Hanni Rützler, wie sollen Gastronominnen und Hoteliers aus Sicht einer Trendforscherin mit Food Trends richtig umgehen?
Wichtig ist, Food Trends zu verstehen und nicht nur als saisonal wechselnde Moden wahrzunehmen. Food Trends spiegeln Sehnsüchte und signalisieren einen Wertewandel. Aktualität ist daher nicht das wichtigste Kriterium.
Können Sie das an einem Beispiel erklären?
Die Menükarten sind die Schaufenster der Restaurants. Es greift zu kurz, diese nur um gehypte Gerichte zu ergänzen. Mit den Speisen werden auch die Werte eines Restaurant- oder Hotelbetriebs kommuniziert: Von der Verwendung regionaler Ausgangsprodukte über die Gewichtung von Fleischspeisen, die Vielfalt an vegetarischen Gerichten, die Zubereitungsarten von Gemüse bis hin zu Informationen zur Philosophie, die in der Küche gelebt wird.
Am 3. April referieren Sie an der Gastia zum Thema «Was wir morgen essen». Was steht dabei im Fokus?
Ich gebe einen Überblick und Ausblick auf neue und künftige Alternativen des Fleischkonsums. An die Thematik knüpfen sich Ängste und Hoffnungen. Besonders in einem Land, in dem Fleisch, Milch und Käse die Esskultur prägen. Das Spannungsfeld zwischen veganer und fleischorientierter Ernährung eignet sich hervorragend, um die Dynamik von Food Trends zu verstehen und darauf aufbauend gastronomische Strategien zu entwickeln.
(mm/agu)
Die neue Fach- und Erlebnismesse für Gastfreundschaft findet vom 2. bis 4. April auf dem Gelände der Olma Messen in St. Gallen statt. An der Premiere erwarten die Organisatoren 120 Ausstellende. Die Öffnungszeiten der Messe sind jeweils von 9 bis 17 Uhr. Zusätzlich bietet die Gastia viel Raum für Austausch unter Fachleuten, spannende Fachreferate, erlebbare Shows, Stammtischgespräche und Apéros.