Wie funktioniert die Reinigung im Akutspital? Diese Frage beantwortete der «Zu Gast bei»-Anlass in der Region Ostschweiz.
Das Kantonsspital St. Gallen ist riesig. Es ist das Zentrumsspital für die Ostschweiz mit 50 Kliniken, rund 700 Betten und über 34 000 stationären Austritten pro Jahr. Das alles verteilt sich auf über 50 Gebäude, wo 6000 Mitarbeitende beschäftigt sind. Monika Messmer, Vorstandsmitglied des Berufsverbandes Hotellerie & Hauswirtschaft, leitet seit drei Jahren die Abteilung Reinigung Patientenbereich. Sie hat den Anlass «Zu Gast bei» organisiert, bei dem sie Einblick in die Abläufe des Spitalbetriebs gegeben hat.
Auftakt war die Vorstellung des Cafm-Reinigungsplanes, wobei Cafm für Computer-Aided Facility Management steht. In Farbe wird festgehalten, welche Räume wie gereinigt werden sollen. Gelb steht für Sichtreinigung, Grün für Unterhaltsreinigung und Rot für Zwischenreinigung. «Dieses System wollen wir mit sensorbasierten Reinigungsplänen erweitern», so Messmer. Deshalb haben sie und ihr Team ein Pilotprojekt durchgeführt. «In dessen Anfangsphase fiel es den Mitarbeitenden schwer, Räume, die nicht häufig benutzt werden, nicht regelmässig zu reinigen.» Das Pilotprojekt hat gezeigt, dass die Leistungssteigerung der Mitarbeitenden 15 Prozent beträgt. Deshalb wird das Projekt der sensorbasierten Reinigung weiterverfolgt.
Erfolgreich war man auch bei der Umstellung der internen Kommunikation. «Viele unserer Mitarbeitenden haben keinen regelmässigen Zugriff auf unser Intranet», sagt Samuel Gross, Leiter Spezial- und Büroreinigung im Kantonsspital. Im Frühjahr 2021 wurde die App Beekeeper eingeführt. Die Mitarbeitenden laden diese App auf ihr privates Handy. Dort sind alle Dienstpläne, Infos und weiteren Nachrichten hinterlegt. Die Kosten dafür halten sich in Grenzen: «Wir bezahlen im Monat so viel wie für eine Tasse Kaffee für jeden Mitarbeitenden», sagt Gross. Insgesamt arbeiten in der Reinigung 220 Personen.
Nicht jedes Spital ist so gross wie das in St. Gallen, was für viele Anwesenden Grund für die Teilnahme war. «Ich finde es spannend, ein Spital von einer solchen Grösse von innen zu sehen», sagt Ursina Vollenweider, Leiterin Hauswirtschaft im Spital Ilanz/GR mit 55 Betten.
(Ruth Marending)