Der neue Beruf Hotellerie-Hauswirtschaft hat gestartet. Ein erster Eindruck kommt aus dem Park Hotel Winterthur/ZH.
Julia Meyer, worauf legen Sie bei der Ausbildung von Lernenden am meisten Wert?
Für mich ist es wichtig, dass die Lernenden am Ende ihrer Ausbildung nicht nur prüfungsreif sind, sondern dass sie einen grossen Erfahrungsschatz erhalten. Darum achte ich darauf, dass die Ausbildung möglichst breit, aber auch genügend tief ist.
Welche Erwartungen haben Sie an Ihre Lernenden?
Ich schätze es, wenn sie eine intrinsische Motivation haben und sich interessieren. Unsere Lernenden müssen immer wieder Projekte umsetzen. Kürzlich gestalteten sie beispielsweise selbstständig die Innendekoration der Suiten um. Oder wenn wir ein neues Gerät einführen, müssen sie die Schulungen dafür vorbereiten. Und wenn sie Verbesserungsvorschläge haben, müssen sie diese auch gleich selber umsetzen.
In welche Bereiche im Park Hotel erhalten die Lernenden einen Einblick?
Wir bilden den Schwerpunkt Hotellerie aus. Das heisst unsere Lernenden erhalten in jeden Bereich des Betriebs Einblick. Sie arbeiten auf der Etage, im Restaurant, im Office, in der Wäscherei oder der Rezeption und sie erhalten Einblick in den Bereich Seminare und Events. Ausserdem werden unsere Lernenden ab dem zweiten Lehrjahr in den Gouvernantendienst eingeteilt. Da müssen sie viele Dinge selber entscheiden und sie übernehmen so auch mehr Verantwortung.
Julia Meyer, Hauswirtschaftlerin
Was hat sich für Sie mit dem neuen Beruf Hotellerie Hauswirtschaft in der Ausbildung geändert?
Für die Ausbildung in Hotels hat sich mit dem neuen Beruf nicht viel geändert. Gewisse Lernziele wurden anders formuliert, aber inhaltlich ist die Grundbildung dieselbe.
Sie sind als Prüfungsexpertin tätig, was ändert sich beim Qualifikationsverfahren?
Das weiss ich noch nicht. Gut finde ich, dass die praktischen Prüfungen im Ausbildungszentrum Wäbi in Wädenswil/ZH stattfinden.
Denken Sie, dass sich der neue Beruf positiv auf das Image der Branche auswirkt?
Das ist schwierig zu sagen. Ich hoffe aber, dass sich in Zukunft wieder mehr junge Menschen für den Beruf interessieren.
Was schätzen Sie persönlich an Ihrem Beruf?
Mit einer Ausbildung in der Hotellerie-Hauswirtschaft kann man alles: organisieren, Werte erhalten, kommunizieren, den Überblick behalten. Der Beruf ist äusserst vielseitig und man ist überall einsetzbar. Ich schätze, dass kein Tag dem anderen gleicht.
Alissa Ventura, warum haben Sie den Beruf Hotellerie-Hauswirtschaft gewählt?
Ich bin sehr gerne unter Menschen und ich schätze die Abwechslung in diesem Beruf. Schon während der Schnupperlehre habe ich gemerkt, dass mir die Hotellerie-Hauswirtschaft ganz und gar entspricht.
Welche Erwartungen haben Sie an Julia Meyer?
Für mich ist es wichtig, dass sie immer ein offenes Ohr hat und dass ich bei Fragen jederzeit zu ihr gehen kann.
Worauf freuen Sie sich am meisten während der Grundbildung?
Darauf, dass ich in alle Bereiche einen Einblick erhalte und dabei viel Wissen erlange. Ausserdem mag ich eigentlich jede Tätigkeit und habe keine Angst davor, neues zu lernen.
Julia Meyer mit ihrer Lernenden Alissa Ventura. Beide mögen alles an ihrem Beruf. (zvg)
(Daniela Oegerli)
Julia Meyer hat im Hotel Seedamm Plaza in Pfäffikon/ZH die Ausbildung zur Hotelfachfrau EFZ absolviert. Danach war sie drei Jahre lang stellvertretende Leiterin Hauswirtschaft im Hotel Belvoir in Rüschlikon/ZH. Seit 2018 ist sie Leiterin Hauswirtschaft im Park Hotel in Winterthur/ZH.
Julia Meyer hat nach der Ausbildung zur Hotelfachfrau EFZ mehrere Jahre an der Réception gearbeitet. Danach war sie drei Jahre als stellvertretende Leiterin Hauswirtschaft tätig und ist seit 2018 Hauswirtschaftsleiterin im Park Hotel Winterthur/ZH.
Alissa Ventura hat Anfang August, nach der obligatorischen Schulzeit, die Grundbildung als Fachfrau Hotellerie-Hauswirtschaft im Park Hotel Winterthur/ZH begonnen.
